Favoritencheck
Zehn heiße Kandidaten für die Schale
17. Juli 2023 , Thomas Kirmaier
Zum dritten Mal steigt im Wittelsbacher GC die Big Green Egg German Challenge powered by VcG (20. bis 23. Juli). Diese zehn Spieler bilden für Golf.de den engeren Favoritenkreis.
Manuel Elvira (ESP)
Wird es wieder ein Spanier? Mit Ángel Hidalgo hatte es bei der Premiere 2021 einen Überraschungssieger gegeben. Ein Jahr später stand mit Alessandro Del Rey erneut ein Spanier am Ende ganz oben. Diesmal erneut? Manuel Elvira gehört definitiv zum engsten Favoritenkreis. Der 26-Jährige, dessen älterer Bruder Nacho zeitgleich sein Major-Debüt bei der Open in Liverpool geben wird, liebt den Kurs des Wittelsbacher GC. Im Vorjahr wurde er starker Dritter, in dieser Saison hat er schon drei zweite Plätze auf dem Konto, wartet aber noch auf seinen ersten Sieg auf der Challenge Tour, auf der er im Gesamtranking aktuell Rang vier belegt.
Mateusz Gradecki (POL)
Auch ihm scheint der Wittelsbacher GC ziemlich gut zu schmecken. Bei der Big Green Egg German Challenge 2022 musste sich der 29-jährige Pole erst nach einem dramatischen Stechen dem späteren Sieger Del Rey geschlagen geben. Aktuell ist Gradecki die Nummer zwei seines Landes. Besser ist nur Ryder-Cup-Anwärter Adrian Meronk. In diesem Jahr hat Gradecki schon ein paar mal auf der DP World Tour abgeschlagen. Bei den Events in Deutschland (Porsche European Open und BMW International Open) schaffte er es auch in den Cut. Gradeckis Vater Krzysztof gehört der Gradi GC nördlich von Breslau. Eine absolute Golf-Familie.
Max Schmitt (GER)
Eigentlich wäre so ein Heimsieg doch auch mal was Schönes bei der Big Green Egg German Challenge powered by VcG. Er hat in den vergangenen beiden Jahren immer konstant vorne mitgespielt. Zweimal war der 25-Jährige aus dem GC Rheinhessen Vierter im Wittelsbacher GC und damit stets bester Deutscher. In diesem Jahr läuft's zwar noch nicht nach Wunsch für Schmitt, aber bei den Events in Deutschland – da performt er: Beim DPWT-Tour-Event in Hamburg schaffte er es in den Cut, bei der BMW International Open spielte er lange Zeit ganz vorne mit. Wenn Max Schmitts Putter bei der German Challenge wieder heiß läuft, ist der erste Toursieg definitiv möglich.
Casey Jarvis (SAF)
Ist er der neue Ernie Els? Okay, das sind große Fußstapfen, aber Casey Jarvis gehört ganz sicher zu den hoffnungsvollsten Talenten aus dem golfverrückten Südafrika. Der junge Mann ist zwar erst 19 Jahre jung, reist aber mit seinem ersten Titel im Gepäck an, den er sich jüngst bei der Euram Bank Open in Niederösterreich gekrallt hat. Und das hat sich irgendwie angedeutet, denn Jarvis war in der laufenden Challenge-Tour-Saison 2023 schon dreimal Zweiter. Mit seinem Triumph hat er sich mal eben den Platz an der Sonne im Gesamtklassement geholt. Mit so vielen Lorbeeren gehörst du automatisch zu den Favoriten, auch wenn Jarvis erst 19 ist. Aber Moment: Eine Woche nach der German Challenge feiert er seinen 20.
Sam Hutsby (ENG)
Der Mann ist ein golfender Globetrotter. Auf seinen Social-Media-Kanälen verkündet der 34-jährige Routinier aus England, dass er Turniere in 50 Ländern und auf sechs Kontinenten gespielt hat. Ihm macht keiner mehr so schnell etwas vor, dafür hat Hutsby zu viel gesehen in seinem Leben. Zwei Siege auf der Challenge Tour hat er schon: 2014 in Kasachstan und mit seinem Triumph in Andalusien Mitte Juni dieses Jahres hat er bewiesen, dass wieder mit ihm zu rechnen ist. In Österreich wurde er zuletzt starker Fünfter. Beim Golf geht es manchmal auch um Erfahrung, und da ist Sam Hutsby auf jeden Fall ganz vorne dabei.
Brandon Stone (SAF)
Einer der bekanntesten Namen im Feld. Der 30-jährige Südafrikaner hat Major-Erfahrung und schon dreimal auf der DP World Tour gewonnen. Okay, das ist ein paar Jährchen her, aber Stone will es in diesem Jahr wieder wissen. Zahlreiche Top-Ten-Ergebnisse hat er schon eingesammelt in der Saison 2023, so richtig geplatzt ist der Knoten aber noch nicht. Mit einem Stroke Average von 69,7 ist Stone allerdings die Nummer zwei auf der Tour und auf der Road to Mallorca hat er sich inzwischen in die Top-Ten geschoben. Würde uns sehr wundern, wenn er im Wittelsbacher GC nicht vorne dabei wäre.
Andrea Pavan (ITA)
Einer der zahlreichen starken Italiener im Feld. Fast auf den Tag genau vor zehn Jahren hatte Pavan schon einmal ein großes Event in Deutschland gewonnen: Damals siegte er bei der Bad Griesbach Challenge Tour by Hartl Resort. Nach seinem Aufstieg in Liga eins folgte 2019 dann der Durchbruch, als er die BMW International Open in München im Stechen gegen Matt Fitzpatrick gewann. Wieder in Bayern. Dass er das Siegen nicht verlernt hat, bewies Pavan Anfang Juni 2023, als er das Challenge-Tour-Event in Tschechien gewann. Die Big Green Egg German Challenge 2023 wird eine Premiere für Pavan, der auf der Road to Mallorca inzwischen Platz zehn belegt.
Félix Mory (FRA)
Er gehört vielleicht zu den elegantesten Golfern auf der Challenge Tour. Der Franzose hat seinen Lebensmittelpunkt nach Kalifornien verlegt. Im Vorjahr glänzte Mory bei der Big Green Egg German Challenge durch enorm starkes Putting und teilte am Ende den vierten Rang unter anderen mit Max Schmitt. Seine Formkurve zeigte in den vergangenen Wochen nur in eine Richtung: nach oben. Mory holte im Juni zwei Top-Ten-Ergebnisse und landete zuletzt bei der Euram Bank Open in Österreich auf Platz acht. Im Vorjahr hatte Mory den Sprung auf die DP World Tour knapp verpasst, in diesem Jahr soll es klappen und da käme ein erneutes Top-Ergebnis beim Turnier in Neuburg an der Donau sicherlich gerade recht.
Ricardo Gouveia (POR)
Für Familie Gouveia wird es mal wieder ein Familienausflug, denn Ricardo reist mit seinem jüngeren Bruder Tomas nach Bayern. Nach seinem Triumph bei der Abu Dhabi Challenge hat Ricardo Gouveia, Fan des portugiesischen Fußballclubs Sporting Lissabon, seinen ersten Sieg in dieser Saison schon in der Tasche. Lange Plätze kann er, was er mit seinem zehnten Rang bei der Porsche European Open in Hamburg unter Beweis stellte. Es folgten weitere Top-Ten-Plätze in Spanien und Frankreich – Gouveia ist aktuell die Nummer 16 in der Gesamtwertung. Er ist zum ersten Mal im Wittelsbacher GC dabei.
Rasmus Neergaard-Petersen (DEN)
Dass die Dänen starke Golfer hervorbringen, ist nichts Neues. Und doch tauchte Rasmus Neergaard-Petersen irgendwie plötzlich aus dem Nichts auf. Der 25-Jährige spielte gemeinsam mit Jonas Baumgartner für die Oklahoma State University, wo er in diesem Jahr seinen Abschluss machte. Und dann? Bei seiner Premiere auf der DP World Tour, die er bei der BMW International Open in Bayern feierte, wurde der Newcomer mit gesamt zehn unter Par mal eben Siebter. Und jetzt also wieder Bayern, nur eben Challenge Tour. Druck hat Neergaard-Petersen keinen, ist eher unser Geheimtipp unter den Favoriten; zuzutrauen ist ihm vieles und man darf gespannt sein, ob aus dem Cowboy (so heißen die Golfer der Oklahoma State) schon ein Siegertyp geworden ist.
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