Blick zurück
Masters-Meilensteine
27. März 2024 , Thomas Fischbacher
In den frühen 30er Jahren entsteht auf einer Obstplantage in Georgia ein privater Golfclub. Kurze Zeit später geht das erste Masters Tournament über die Bühne. Der Rest ist Geschichte. Ein Blick auf die großen Protagonisten und Momente dieses einzigartigen Turniers.
Anfang April ist es wieder so weit. Der Augusta National Golf Club öffnet seine Tore und empfängt die besten Golfer der Welt zum Masters Tournament. Kaum ein anderes Turnier hat es geschafft, so viele Schlagzeilen zu produzieren und eine derartige Faszination auszustrahlen. Wir werfen einen Blick zurück auf die Geschichte dieses alljährlichen Höhepunkts im Kalender auf einem der bekanntesten Golfplätze der Welt.
Albatrosse, Pfirische und Co.
1931: Fruitland Nurseries
Alles begann mit Obstbau – auf dem Gelände des Augusta National standen einst Millionen von Pfirsichbäumen. "Fruitland Nurseries" machte die süßen "Georgia Peaches" über die Staatsgrenzen hinaus bekannt. Die letzten Früchte werden bis 1931 geerntet, dann bekommt das Land einen neuen Besitzer und ein gewisser Dr. Alister Mackenzie den Auftrag, dort einen Golfplatz zu errichten.
1934: Die Erstaustragung
1934 ist es soweit: Das erste Masters der Geschichte geht über die Bühne. Am Ende siegt Horton Smith. Über die 18 Löcher sagt er damals: "Es gibt nichts Monotones an diesem Platz, und er ist einer der schönsten, die ich je gespielt habe. Jedes der Löcher bietet etwas Neues."
Faszination Masters – Augustas Meilensteine
Wir blicken zurück auf die fast 90-jährige Geschichte des Masters Tournament im Augusta National Golf Club – von Sarazens Albatross bis hin zur Ära von Tiger Woods.
1935: Der Schlag des Jahrhunderts
1935 fabrizierte Gene Sarazen den "shot heard around the world". Mit dem Holz 4 lochte er seinen zweiten Schlag auf dem 15. Loch (Par 5) aus 235 Yards. Am Ende lag er nach 72 Löchern schlaggleich und setzte sich im Stechen (damals über 36 Löcher) gegen Craig Wood durch. Es war der letzte seiner sieben Major-Siege.
1951: Der große Hogan
Beim Gang auf das zwölfte Grün im Augusta National überqueren die Spieler die Hogan Bridge. Namensgeber ist der berühmte Ben Hogan. 1951 gewann er den ersten von zwei Masters-Titeln.
1958: Arnold Palmers Debüt
Als Arnold Palmer in Augusta 1958 von Doug Ford sein erstes Grünes Jackett überreicht bekommt, ist "The King" 28 Jahre alt und steht am Anfang einer Hall-of-Fame-Laufbahn. Es war der erste große Wurf einer Legenden-Karriere mit sieben Major-Siegen (davon vier beim Masters).
1960: Par-3-Geplänkel
1960 fand zum ersten Mal der Par 3 Contest statt. Sam Snead geht als Sieger hervor. Bis heute erfreut sich der Wettbewerb auf dem kleinen Nachbarkurs höchster Beliebtheit, auch wenn es noch keinem Spieler gelang, nach dem Stelldichein auf dem Kurzplatz auch das Masters Tournament zu gewinnen.
1963: Nicklaus holt Nummer eins von sechs
Jack Nicklaus schlüpft 1963 erstmals in Grüne Jackett, Arnold Palmer verhilft seinem Rivalen in das beliebte Kleidungsstück. Nicklaus sollte fünf weitere Male in Augusta triumphieren. Öfter als jeder andere.
1963: Die Premiere der Honorary Starter
1963 ist auch das Jahr in dem vor der ersten Gruppe am Donnerstag erstmals die Honorary Starter abschlagen. Die Tradition begann mit Jock Hutchison und Fred McLeod, später folgten unter anderem Gene Sarazen, Arnold Palmer und Jack Nicklaus.
1971-1977: Elders Premiere und zwei prominente Todesfälle
Bobby Jones gewann 1930 den Grand Slam, entwarf mit Alistair MacKenzie den Augusta National und rief wenig später das Masters ins Leben. 1971 stirbt er im Alter von 69 Jahren.
1975: Augusta ist ein Ort der Traditionen, aber nicht unbedingt ein Ort der Progessivität. Es dauert bis 1975, ehe mit Lee Elder der erste schwarze Golfer beim Masters teilnehmen durfte. 2021 nahm der Amerikaner im Alter von 86 Jahren als Ehrengast an der Prozedur am ersten Abschlag vor dem Turnier teil und kommentierte: "Der Moment, als ich 1975 den ersten Abschlag in Augusta ausführte, war einer der schönsten meiner Laufbahn und meines Lebens. Ein weiteres Mal an den ersten Abschlag eingeladen zu werden, um mit Jack und Gary das Masters im nächsten Jahr zu spielen, bedeutet mir sehr viel."
1977: Ein weiterer Macher hinter dem Masters verstirbt nur ein paar Jahre später. Clifford Roberts, langjähriger Chairman des Turniers, nimmt sich im Alter von 83 Jahren auf der Anlage des Augusta National schwer krank das Leben.
Langers doppelter Erfolg
1985: Anhausener Blondschopf in Rot schlüpft in berühmtes Jackett in Grün. Einer der bedeutendsten Momente der deutschen Golfgeschichte: Bernhard Langer gewinnt das Masters.
1993 feiert der Deutsche seinen zweiten Titel im Augusta National.
Ära Woods beginnt
1997: Gekommen, um zu dominieren: Tiger Woods liegt beim Masters 1997 nach neun Löchern bei vier über Par, um das Turnier am Ende mit zwölf Schlägen Vorsprung zu gewinnen. Ein neues Zeitalter bricht an. Woods gewinnt das Masters insgesamt fünfmal, zuletzt 2019.
Wichtige und richtige Schritte
2012: Es dauert bis ins Jahr 2012, ehe der Augusta National die ersten weiblichen Mitglieder beruft. Unternehmerin Darla Moore und die ehemalige US-Außenministerin Condoleezza Rice schlüpfen ins grüne Sakko.
2019: Mit Chairman Fred Ridley (drei Töchter) geht es weiter in die richtige Richtung. 2019 findet erstmals das Augusta National Women's Amateur statt. Die spätere Major-Siegerin Jennifer Kupcho setzt sich durch.