Tour-Report
Schmid glänzt, Henley triumphiert und Bradley rudert zurück
10. März 2025 , Thomas Fischbacher

Matti Schmid gelingt ein weiteres Top-Ergebnis, Russell Henley fängt Collin Morikawa im Titelrennen von Bay Hill ab und Keegan Bradley äußert sich zu seinen Full-Swing-Parolen.
Matti Schmid kann seine aufsteigende Form eindrucksvoll bestätigen. Bei der Puerto Rico Open, die im Schatten des Arnold Palmer Invitational stattfand, schaffte der 27-Jährige aus dem Elite Team Germany vier Runden unter 70 Schlägen und landete mit einem Gesamtergebnis von 18 unter Par auf dem sechsten Rang. Nach vier verpassten Cuts bei den ersten fünf Starts konnte der Bayer bereits bei der Cognizant Classic in der vergangenen Woche die Wende einleiten. Auch auf dem Champion Course im PGA National schaffte er vier Runden in den 60ern und landete am Ende auf dem 17. Rang. Im FedExCup klettert Schmid nun auf den 83. Rang und reist voller Selbstvertrauen zur Players Championship, wo er 2024 zwischenzeitlich ganz oben mitspielen konnte. Sieger in Puerto Rico wurde der Australier Karl Vilips.
Collin Morikawa hatte sich in der Finalrunde bereits ein kleines Polster auf die Konkurrenz herausgearbeitet. Der Doppel-Major-Sieger begann die Runde mit einem gelochten Bunkerschlag auf der Eins und vergrößerte seinen Vorsprung auf zwischenzeitlich drei Schläge. Doch während Morikawa nur solide weiterspielte, drehte Russell Henley auf den hinteren Neun auf. Zwei Birdies und ein Eagle per Chip-In auf den abschließenden sechs Löchern brachten ihn an die Spitze und ein nervenstarkes Par besiegelte den Sieg. Es war sein sechster Titel auf der PGA Tour, und verbunden mit einer Siegprämie von vier Millionen Dollar auch sein bisher lukrativster.
Bradley rudert zurück
Spielt der Kapitän beim Ryder Cup mit? Diese Frage ist nach der jüngsten Glanzleistung von Keegan Bradley weiterhin präsent. Der US-Captain spielte am Sonntag die Sterne vom Himmel und landete in Bay Hill nach einer finalen 64 auf dem fünften Rang. Während Bradley spielerisch glänzen konnte, rüstete er rhetorisch ab. Nachdem die offensiven Worte („Wir werden nach Bethpage gehen, um ihnen in ihren f...... A.... zu treten.“) aus der Netflix-Doku Full Swing für Schlagzeilen gesorgt hatten, entschuldigte sich der 38-Jährige fast für seine Aussagen: „Ich meinte das nicht als Respektlosigkeit, ich sprach mehr mit unseren Jungs und ich dachte, wir seien allein für uns.“
Vier Runden in den 60ern schaffte bei der Blue Bay Classic der LPGA Tour nur eine Spielerin. Rio Takeda spielte beim Gastspiel der LPGA Tour in China in ihrer eigenen Liga. Mit einbem Gesamtergebnis von 17 unter Par hatte die Japanerin auf dem Weg zu ihrem zweiten Tour-Sieg am Ende sechs Schläge Vorsprung auf Major-Siegerin Minjee Lee. Als Beste Deutsche kam Caroline Masson als geteilte 33. über die Ziellinie.
Garcia gewinnt, Mickelson Dritter
Es war das Turnier der Routiniers. Beim Gastspiel der LIV Golf League in Hongkong war auf dem Traditionsplatz des Hong Kong GC eher Präzision als Weite gefragt. Sergio Garcia, 45, glänzte am Finaltag mit einer 63 und hatte am Ende drei Schläge Vorsprung auf Dean Burmester. Auch Phil Mickelson, 54, zeigte stark ansteigende Form und landete auf Platz drei. Erfreulich aus deutscher Sicht: Martin Kaymer konnte nach einem schwachen Start in die Saison spielerisch aufdrehen. Der deutsche Major-Sieger, der im Dezember seinen 40. Geburtstag gefeiert hatte, kam auf den zehnten Rang.
Auch Marcel Siem gehört in die Riege der Routiniers. Und für den Ratinger ging es vergangene Woche bei der Joburg Open an einen ganz speziellen Ort. Vor 20 Jahren feierte er im Houghton GC in Johannesburg seinen ersten von sechs Siegen auf der DP World Tour. Nach sehr abwechslungsreichen Wochen zum Saisonauftakt, die noch keine Top-Ergebnisse produziert hatten, konnte Siem in Südafrika überzeugen. Nach Runden von 70, 66, 67 und 68 Schlägen (-9) kam er als geteilter Neunter ins Ziel.
Wann Tiger Woods wieder auf der Tour aktiv wird, ist unbekannt. Die große Hoffnung auf sein Comeback: das Masters in Augusta. Auch beim Showformat der TGL ist Woods mit seinem Team vorzeitig ausgeschieden. Seit dem Tod seiner Mutter besitzt Golf nur noch eine untergeordnete Priorität im Leben von Woods. „Dies ist das dritte Mal, dass ich einen Schläger berührt habe, seit meine Mutter gestorben ist, also habe ich mich nicht wirklich darauf eingelassen“, sagte er nach dem TGL-Aus. „Mein Herz ist im Moment nicht wirklich beim Üben. Ich hatte so viele andere Dinge mit der Tour zu tun. Sobald ich mich ein bisschen besser fühle und anfange, mich darauf einzulassen, werde ich mir den Zeitplan ansehen.“