Tour-Report
Jäger mit Top-Ergebnis, Woods patzt im Simulator
24. Februar 2025 , Thomas Fischbacher

Stephan Jäger trumpft in Mexiko auf, Tiger Woods erlebt ein peinliches Missverständnis und Lydia Ko schafft es aufs Vogue-Cover.
Zu den besten 50 Spielern der Welt zu gehören, hat vor allem zum Jahreswechsel und in der Woche vor dem Masters eine große Bedeutung. Schafft man es, zu diesen Zeitpunkten besser als Position 51 in der Weltrangliste zu liegen, flattert eine Einladung zum Masters in Augusta in den Briefkasten. Die erste Gelegenheit dazu, hat Stephan Jäger als 53. zu Jahresbeginn knapp verpasst. Nun sieht es gut aus, dass es mit dem zweiten Termin klappt.
Der Grund für die berechtigte Hoffnung: Der 35-Jährige aus dem Elite Team Germany hat bei der Mexiko Open in Vidanta Vallarta ein Top-Ergebnis eingefahren. Zwar verpasste es der Gewinner der Houston Open 2024 am Finaltag mit einer Par-Runde, sich noch in den Titelkampf einzuschalten, dennoch sorgt ein geteilter sechster Rang am Ende für wertvolle Punkte für die Ranglisten.
Drei Schläge fehlten dem Münchener, um sich einen Platz im Stechen um den Turniersieg zu sichern. Brian Campbell und der erst 20-jährige Aldrich Potgieter kamen beide mit einem Gesamtergebnis von 20 unter Par ins Ziel und gingen in die Nachspielzeit. Auf dem zweiten Loch des Playoffs hatte Campbell, 31, das bessere Ende für sich und stemmte erstmals auf der PGA Tour einen Pokal in den Himmel. Und das obwohl sein Abschlag auf dem zweiten Playoff-Loch schon in Richtung Aus unterwegs war. Ebenfalls erfreulich: der 25. Rang von National-Team-Germany-Spieler Jeremy Paul.
Woods legt unabsichtlich vor
Durch die Turnierverpflichtung verpasste es Jäger übrigens, sich seine Auszeichnung zum Spieler des Jahres der PGA of Germany persönlich abzuholen. Im Kongress Palais Kassel wurden Jäger und die Olympiazweite Esther Henseleit prämiert. Neben den Spielern des Jahres ehrte die PGA of Germany bei der Veranstaltung weitere Personen: In der Kategorie Trainer des Jahres setzte sich Ian Holloway durch, über den Titel beste Jugendtrainerin des Jahres freute sich Ann-Kathrin Lindner.
Die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris waren ein Fest. Golf als Disziplin profitierte von einem großartigen Austragungsort im Le Golf National. Der Riviera Country Club könnte 2028 bei den Spielen in LA ebenfalls ein großer Schauplatz werden. Allerdings: Es darf sich ernsthaft Sorgen darüber gemacht werden, ob die Schefflers und McIlroys dort antreten. Das Problem ist der Termin der The Open.
Einen spielerischen Moment zum Vergessen erlebte vergangene Woche Tiger Woods. Bei der Indoor-Liga TGL trat er im Simulator-Duell für sein Team Jupiter Links an, zückte nach einem Missverständnis mit seinem Team ein Wedge aus 180 Metern (das viel zu kurz blieb) und schämte sich in der Folge gründlich. „Einer der peinlichsten Momente in meiner Golfkarriere ist gerade passiert. Ich habe es einfach vermasselt. Das war peinlich.“
Schott-Glanz, Ko-Cover
Woods war neben seinem Auftritt beim Budenzauber in Florida auch golfpolitisch aktiv. Gemeinsam mit PGA-Tour-Boss Jay Monahan, Spielervertreter Adam Scott und PIF-Gouverneur Yasir Al-Rumayyan traf sich der 15-malige Major-Gewinner im Weißen Haus mit Donald Trump, um sich über die angestrebte Einigung der PGA Tour mit der LIV Golf League zu unterhalten. Konkrete Ergebnisse gab es nicht zu verkünden.
Aufgrund der Kategorie seiner Tour-Karte sind die möglichen Starts auf der DP World Tour für Freddy Schott in diesem Jahr zunächst begrenzt. Doch was der 23-Jährige bisher aus seinen Möglichkeiten macht, ist absolut eindrucksvoll. Der Krefelder sicherte sich in Kenia mit Platz sieben eine weitere Top-Platzierung und ist aktuell der beste Deutsche im Race to Dubai.
28 unter Par! Angel Yin fabrizierte bei der LPGA Thailand im Siam Country Club Runden von 67, zweimal 64 und 65 Schlägen. Überraschend war die Tatsache, dass es tatsächlich noch einmal knapp mit dem Sieg wurde. Am Ende reichte das Ergebnis, um sich hauchdünn vor Akie Iwai durchzusetzen, die im Finale mit einer 61 brillierte. Beste Deutsche wurde Esther Henseleit (T33), die allerdings einen gebrauchten Finaltag erlebte.
Nicht dabei in Thailand war übrigens Lydia Ko. Die Neuseeländerin fiel allerdings dennoch auf – als Model auf dem Cover der Vogue Korea. „Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals auf dem Cover eines Modemagazins sein würde“, schrieb Ko auf ihrem Instagram-Kanal. „Danke, @voguekorea @loropiana, dass ihr das ‚Model‘ in mir geweckt habt!“

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