PGA Tour

Ass-Premiere und Titel-Thriller: Åberg triumphiert in Torrey Pines


17. Februar 2025 , Thomas Fischbacher


Sieger in Torrey Pines: Ludvig Åberg
Sieger in Torrey Pines: Ludvig Åberg | © Ben Jared/PGA TOUR via Getty Images

Ludvig Åberg legt in der Finalrunde des Genesis Invitational einen eindrucksvollen Schlussspurt hin und sichert sich spektakulär den Titel.

Ludvig Åberg stand auf dem Fairway des 72. Lochs und konnte sich ein ungläubiges Schmunzeln nicht verkneifen. Gerne hätte der Schwede seine Annäherung auf der 18 des South Course in Torrey Pines ein Stück weit näher am Loch abgelegt. Sein kleines Holz segelte zwar sicher über das Wasser vor dem Grün des Par 5, doch er kam erst am hinteren, linken Rand des Grüns zur Ruhe. Die Fahne war gut 20 Meter entfernt. 

So wartete auf den Ryder-Cup-Spieler eine knifflige Aufgabe, um das siegbringende Birdie zu notieren. Der lange Putt vom Grünrand blieb ein gutes Stück vom Loch entfernt. Kein geschenkter Putt, doch Åberg bewies einmal mehr seine Nervenstärke. Routiniert lochte er den folgenden Putt ein und sicherte sich mit einer finalen 66er-Runde den zweiten Titel seiner Karriere auf der PGA Tour – nach einem spektakulären Schlussspurt auf den hinteren Neun mit vier Birdies auf den letzten sechs Löchern. Mit seinem Sieg verdrängte der 25-Jährige den furios aufspielenden Maverick McNealy aus den USA auf Rang zwei. Scottie Scheffler komplettierte schlaggleich mit Patrick Rodgers das Podium als Drittplatzierter.


Vor einigen Wochen, als die Åberg und Co. im Zuge der Farmers Insurance Open schon einmal in Torrey Pines um einen Tour-Titel spielten, war die Stimmung eine andere. Eine Magen-Darm-Infektion hinderte den Schweden daran, zur Höchstform aufzulaufen.  

Ass-Premiere am Samstag

Diesmal hatte der Besuch an der Steilküste im Süden Kaliforniens gleich mehrere absolute Highlights zu bieten. Bereits am Samstag hatte Åberg für den Schlag des Turniers gesorgt. Auf Loch 3, einem Par 3 des South Course, schrieb er eine Eins auf die Scorekarte – sein erstes Hole-in-One in einem Turnier der PGA Tour. 

Aus gut 115 Metern schlug er einen kontrollierten Pitching-Wedge-Schlag hinter die Fahne, der sich mit Backspin den Weg zurück ins Loch bahnte. „Es war einer dieser Schläge, bei denen tatsächlich alles genau so geplant war. Das ist schön, wenn er dann auch reingeht“, sagte Åberg nach der Runde mit einem breiten Grinsen. „Ich habe einen kleinen Cut in den Wind gespielt, der Ball landete hinter dem Loch und kam zurück.“

Emotionaler Moment bei der Siegerehrung

Noch emotionaler wurde es am Sonntag, als Åberg den mit 3,6 Millionen US-Dollar dotierten Titel gewann. Kein Geringerer als Gastgeber Tiger Woods überreichte ihm die Trophäe – ein besonderer Moment für den Schweden, der wie viele andere auch zu Woods aufblicken. “Er ist der Greatest of all time, früher habe ich seine Siege bewundert und mir Youtube-Videos angesehen”, kommentierte der Sieger. 

Ursprünglich hatte Woods selbst geplant, an den Start zu gehen, musste seinen Auftritt jedoch nach dem plötzlichen Tod seiner Mutter Kultida absagen. Aufgrund der schweren Brände in Los Angeles fand das Genesis Invitational in diesem Jahr nicht im Riviera Country Club, sondern in Torrey Pines statt. 

Stephan Jäger aus dem Elite Team Germany beendete das Turnier nach 75, 70, 74 und 72 Schlägen auf dem geteilten 44. Rang. 

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