Tour-Report

Schmids wichtiger Schritt, ein tierischer Dieb und ein spektakuläres Albatross


7. Oktober 2024 , Thomas Fischbacher


16. in Mississippi: Matti Schmid
16. in Mississippi: Matti Schmid | © Raj Mehta/Getty Images

Matti Schmid gelingt eine wichtige Top-Platzierung, Nicolas Colsaerts spielt in Schottland groß auf und ein entlaufener Hund schnappt sich Gareth Bales Ball.

Matti Schmid will erneut das Kunststück meistern, sowohl auf der DP World Tour als auch auf der PGA Tour die Tour-Karte zu behalten. In dieser Woche gelang dem 26-Jährigen aus dem Elite Team Germany bei der Sanderson Farms Championship ein wichtiger Schritt, um sich auch im kommenden Jahr regelmäßig mit den besten Spielern der Welt messen zu können. Mit einem Gesamtergebnis von 17 unter Par reichte es beim Birdie-Festival in Mississippi zu einem 16. Rang. Die Folge: Schmid klettert vom 125. auf den 120. Rang des FedExCup. Die besten 125 Spieler des FedExCup behalten nach dem Ende des FedExCup Fall ihre Spielberechtigungen. 

Während das Turnier für Stephan Jäger leider unschön mit einem Doppel-Bogey auf dem Finalloch ausklang – am Ende T23 (-16) – wurde es an der Spitze spannend. Kevin Yu und Beau Hossler kamen nach 72 Löchern schlaggleich bei 23 unter Par von ihrer Runde zurück. Im Stechen konnte der Taiwanese ein weiteres, siegbringendes Birdie nachlegen. Yu, 26, freute sich schließlich über seinen ersten Sieg auf der PGA Tour. „Es ist buchstäblich ein wahr gewordener Traum”, kommentierte er. „Ich habe von diesem Moment geträumt, seit ich fünf Jahre alt war. Ich glaube, das ist der Traum aller Golfer, auf der PGA zu gewinnen.” 

Rosenmüller und Paul steigen auf

Nun ist es amtlich: Thomas Rosenmüller und Jeremy Paul werden kommende Saison als Aufsteiger über die Korn Ferry Tour ihre Debütsaison auf der PGA Tour absolvieren. Dabei beendete das deutsche Duo die Spielzeit mit einem Topergebnis. Bei der Korn Ferry Tour Championship im French Lick Resort, Indiana, landete Rosenmüller auf Position fünf, Jeremy Paul kam als Neunter ins Ziel. Den Sieg sicherte sich Braden Thornberry


Golfer wissen: Auf dem Platz können die unerwartetsten Dinge passieren. Einer dieser kuriosen Vorfälle ereignete sich in Runde drei der Alfred Dunhill Links Championship. Beim Pro-Am-Format im Home of Golf treten neben den Tour-Assen auch golfbegeisterte Prominente an. Unter anderem Gareth Bale, ein ehemaliger Fußballstar, der jahrelang bei Real Madrid aktiv war. Als der Waliser seinen Ball am Samstag in Kingsbarns in die Nähe der Fahne pitchte, trat ein unerwarteter „Caddie“ auf den Plan. Ein entlaufener Hund schnappte sich den Ball und transportierte ihn kurzerhand weg. 

Colsaerts Traumschlag

Nicolas Colsaerts war in den vergangenen Jahren nicht mehr wirklich durch sein bestechendes Golfspiel aufgefallen. In die Alfred Dunhill Links Championship war der ehemalige Ryder-Cup-Spieler (2012 in Medinah) als Nummer 695 gestartet. Doch der Belgier sorgte beim Linksgolf-Klassiker in und um St. Andrews nicht nur für den spektakulärsten Schlag der Woche, sondern verpasste am Ende den Titel nur haarscharf. Seine Annäherung auf Bahn 16 in Kingsbarns (Par 5) fand am Samstag den Weg ins Loch. Ein Albatross war die Folge. Der 41-Jährige beendete das Turnier auf dem zweiten Rang – und verließ Schottland als Nummer 192 der Welt. 


2016 zum Ersten. 2017 zum Zweiten. Diese Woche zum Dritten. Sieger in St. Andrews wurde einmal mehr Tyrrell Hatton. Der 32-Jährige erwies sich einmal mehr als Links-Experte und konnte zum dritten Mal das einzigartige ProAm-Event gewinnen. Nach einer überragenden 61 (-11) am Samstag ging der Engländer als Führender in den Finaltag – und nahm mit einem abschließenden Birdie erneut den Pokal in Empfang.

Hatton den Tränen nahe 

„Das ist ein gutes Gefühl“, so der Champion, der das ProAm gemeinsam mit seinem Vater bestritt. „Es ist das erste Turnier, das ich mit meinem Vater hier gewonnen habe. Das bedeutet mir sehr viel und es in der Heimat des Golfsports zu tun, ist wirklich etwas Besonderes. Ich versuche, nicht zu weinen, um ehrlich zu sein, ich bin ein bisschen sprachlos.“ 

Bislang war es noch nicht die Saison der Olivia Cowan: Bei 20 weltweiten Starts hatte sie nur einmal die Top 20 erreicht. Die Aramco Team Series in Shenzhen war ihr 21. Turnier. Und endlich sprang das erste Top-15-Ergebnis heraus. Die Elite-Team-Germany-Spielerin, die im Verlauf der Saison knapp 80 Plätze in der Weltrangliste verlor, spielte beim Sieg von Solheim-Cup-Star Céline Boutier ein starkes Wochenende auf dem World Cup Course im Mission Hills China. 

Augusta spendet, Daly trauert

Tausende von Häusern wurden durch die Auswirkungen des Hurrikans Helene zerstört. Das Haus von John Daly war eines von ihnen. „Es ist verheerend“, sagte Daly gegenüber PGATour.com. Trotz der Katastrophe spielte der Kalifornier in dieser Woche das Furyk & Friends Event im Timiquana Country Club in Jacksonville, Florida, auf der PGA Tour Champions. „Das ist das Schlimmste, was ich je gesehen habe. Ich hoffe, dass alle in Sicherheit sind und in ihre Häuser zurückkehren können. Mein Herz ist einfach für alle da.”

In den südöstlichen Bundesstaaten der USA kamen mehr als 130 Menschen ums Leben. Millionen von Menschen sind ohne Strom. Die Rettungskräfte versuchen weiter, Leben zu retten. Auch über Augusta, Georgia, wütete der Sturm und hinterließ auf dem Masters-Platz des Augusta National große Schäden. Die Verantwortlichen des Clubs spendeten fünf Millionen für lokale Hilfsmaßnahmen. Chairman Fred Ridley erklärte darüber hinaus, dass auch der Platz erhebliche Sturmschäden erlitten habe, das Masters im April 2025 aber wie geplant stattfinden könne.