Q-School
Schott gewinnt, von Dellingshausen bleibt drin, de Bruyn steigt auf
15. November 2023 , Thomas Kirmaier
Freddy Schott, Nicolai von Dellingshausen und Jannik de Bruyn werden in der Saison 2024 auf der DP World Tour abschlagen. Das deutsche Trio beendet die Q-School-Final-Stage in den Top 25, Schott gar auf Rang eins. Für de Bruyn war der Marathon in Spanien ein echter Krimi mit einem Drei-Birdie-Happyend.
Max Rottluff hatte es bereits beim Grand Final der Challenge Tour auf Mallorca vor wenigen Tagen auf die DP World Tour geschafft. Nun gestaltete ein deutsches Trio die Final Stage der Q-School sehr erfolgreich: Mit Freddy Schott und Nicolai von Dellingshausen landeten zwei Spieler in den begehrten Top 25, die schon in der Saison 2023 in Liga eins unterwegs waren, ihre Karte über das Ranking aber nicht halten konnten. Schott gewann den Sechs-Runden-Q-School-Marathon über 108 Löcher in beeindruckender Manier und inklusive Eagle-Finish auf der 18 mit einem Gesamtresultat von -27 (68, 63, 75, 66, 64, 65) auf der Anlage von Infinitum Golf im spanischen Tarragona. Damit triumphierte der Düsseldorfer mit zwei Schlägen vor dem Italiener Filippo Celli (-25).
„Ich hatte eigentlich gar nicht daran gedacht, das Ding zu gewinnen, aber nach drei oder vier Tagen spürte ich, dass da vielleicht was geht. Ich wusste, dass es auf den letzten Löchern entschieden werden würde. Mit dem Chip-in auf der 14, einem richtig guten Putt auf der 16 und dem Eagle an der 18 war es wohl eine sehr gute Woche für mich, in der mein Ball-Striking richtig gut war“, so Champion Schott, der sein Ziel nun über die Q-School erreicht hat, ein weiteres Jahr in Liga eins abschlagen zu dürfen.
Etwas zittern zum Ende des sechsten und letzten Durchgangs auf dem Lakes Course (gespielt wurden zudem zwei Runden auf dem Hills Course) musste Nicolai von Dellingshausen. Der 30-Jährige aus dem National Team Germany zeigte aber Nervenstärke und sehr solides Golf mit vier Runden in den 60ern (71, 66, 69, 68, 71, 69/-14, T22). „Ich bin froh, dass es vorbei ist und auch froh darüber, wie es jetzt vorbei ist. Ich habe sechseinhalb Wochen durchgespielt und brauche jetzt erst einmal eine Pause, um alles sacken zu lassen, mit meiner Freundin etwas Urlaub und den Akku wieder voll zu machen“, so von Dellingshausen auf Golf.de-Anfrage. Die ersten Events, die schon Ende November bzw. Anfang Dezember in Australien und Südafrika anstehen, wolle er auslassen, um dann Mitte Dezember bei der Alfred Dunhill Championship im Leopard Creek CC (Südafrika) wieder ins Tourgeschehen einzugreifen.
Ein völlig neues Kapitel in seiner noch jungen Karriere schlägt indes Jannik de Bruyn auf. Der 24-Jährige aus dem National Team Germany machte es im Finish unter der spanischen Sonne so richtig spannend. „Ich kann es noch gar nicht richtig fassen, aber das Doppelbogey auf der 14 in der letzten Runde war vielleicht das Beste, was mir hätte passieren können“, so de Bruyn, der damit schon außerhalb der Top 25 lag. Jedoch sei danach „der ganze Druck abgefallen und ich habe nur noch richtig gutes Golf gespielt, ohne groß nachzudenken“. Auf seinen letzten drei Bahnen schrieb der Mönchengladbacher die vielleicht bis dato drei wichtigsten Birdies seiner Karriere - darunter ein gelochter Sechs-Meter-Putt auf der 17 - und krallte sich doch noch die Spielberechtigung für Liga eins (66, 71, 67, 73, 67, 70/-14, T22). Der Bundestrainer war begeistert.
„Das war eines der besten Finishes, die ich unter diesen Umständen von einem meiner Spieler jemals gesehen habe. Ich war schon lange nicht mehr so emotional wie bei seinem Putt auf der 17. Ich freue mich sehr für Jannik, dass er das geschafft hat. Natürlich auch für Nico und Freddy, wobei Letzterer hier in seiner eigenen Liga gespielt hat“, berichtete Herren-Bundestrainer Uli Eckhardt aus Katalonien. „Neben Max Rottluff haben wir damit drei weitere Jungs in der höchsten Liga. Genau diesen Weg wollen wir weitergehen“, so Eckhardt.
Den Sprung in die Top 25 der Final Stage knapp verpasst hat Philipp Katich (71, 70, 70, 67, 72, 70/-8). Für den 22-Jährigen aus dem GC St. Leon-Rot wird sich dennoch die eine oder andere Möglichkeit eröffnen, auf der DP World Tour zu spielen. Am Cut nach vier Runden der Final Stage in Tarragona gescheitert waren Marc Hammer, Michael Hirmer und Velten Meyer.