Ryder Cup

Europa triumphiert, Fleetwood macht den Deckel drauf


1. Oktober 2023 , Thomas Fischbacher


Entscheidungsbringer: Tommy Fleetwood
Entscheidungsbringer: Tommy Fleetwood | © Andrew Redington/Getty Images

Europa holt sich in Rom den Ryder Cup zurück. Tommy Fleetwood sichert seinem Team den entscheidenden Punkt.

10,5 zu 5,5 – es war ein stattlicher Vorsprung, den sich Team Europe beim Ryder Cup in Rom vor den Einzeln herausgearbeitet hatte. Eine Führung, die in der Geschichte des Ryder Cup bisher noch immer zum Titelgewinn gereicht hat. Letztmals 1997 in Valderrama. Damals kam das von Seve Ballesteros angeführte europäische Team allerdings nochmals stark unter Bredouille. Das Endergebnis damals: 14,5 zu 13,5.  

Dass im Golfsport und vor allem in diesem Wettbewerb so wichtige Momentum lag allerdings bei den Amerikanern. Nach dem gelochten Putt von Patrick Cantlay am späten Samstag, der den dritten Punkt aus den Fourballs am Nachmittag bedeutete, trendete das Team von Zach Johnson, der anmerkte: "Momentum ein ziemlich gefährliches Mittel, das Vertrauen schafft und Energie freisetzt."

Nebengeräusche beim US-Team

Das Wirken der amerikanischen Mannschaft war in dieser Woche von einigen Nebengeräuschen überschattet. Ein grassierender Virus und Patrick Cantlays scheinbare Auflehnung sorgten für Unruhe. Dazu die unheimliche Wucht der Europäer. Dennoch strahlte Johnson eine gewisse Selbstsicherheit aus, als er am Samstag spät noch zur Pressekonferenz antrat. Es sei eine große Aufgabe, aber eine, auf die sich seine Spieler freuen würden. Und wofür sie gemacht sind. 

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Es war angerichtet für das Finale. Und zwischenzeitlich wurde es tatsächlich noch spannend. Zwar holten Europas Leistungsträger um Viktor Hovland (4&3 über Collin Morikawa), Rory McIlroy (3&1 über Sam Burns), Tyrrell Hatton (3&2 über brian Harman) sowie Jon Rahm (AS gegen Scottie Scheffler) früh blaue Punkte, doch im unteren Bereich dominierte Rot das Tableau.
 


Fitzpatrick verpasst, Fleetwood macht den Deckel drauf

Ein halber Punkt fehlte dem Team von Luke Donald noch. Matt Fitzpatrick hätte in Match fünf die Entscheidung herbeiführen können, verpasste seine Birdie-Chance aus fünf Metern aber knapp und verlor seine Begegnung gegen Max Homa. So war es einige Zeit später seinem Landsmann Tommy Fleetwood vorbehalten, den Sieg endgültig eintüten. Nach einem spektakulären Drive auf das Grün der 16. Bahn (Par 4), reichte dem 32-Jährigen ein Zwei-Putt, um mit dem Birdie einen 3&1-Sieg gegen Rickie Fowler perfekt zu machen. Die Entscheidung war gefallen. Das Endergebnis: 16,5 zu 11,5. Europa ist nun seit 30 Jahren zu Hause ungeschlagen. 

"Ich kann nur meinen Hut ziehen”, kommentierte US-Kapitän Zach Johnson. “Europa hat großartig gespielt. Glückwunsch an Luke und sein Team. Sie waren einfach besser. Aber auch Glückwunsch an meine Mannschaft, sie haben großartig gespielt."

"Es war eine unglaubliche Reise, die ich sehr genossen habe", ergänzte Donald. "Hut ab vor Team USA, es ist nochmals richtig eng geworden."

Die Ergebnisse im Überblick

Europa versus USA – 16,5 zu 11,5

Jon Rahm versus Scottie Scheffler AS
Viktor Hovland versus Collin Morikawa 4&3
Justin Rose versus Patrick Cantlay 2&1
Rory McIlroy versus Sam Burns 3&1
Matt Fitzpatrick versus Max Homa 1auf
Tyrrell Hatton versus Brian Harman 3&2
Ludvig Aberg versus Brooks Koepka 3&2
Sepp Straka versus Justin Thomas 2 auf
Nicolai Højgaard versus Xander Schauffele 3&2
Shane Lowry versus Jordan Spieth AS
Tommy Fleetwood versus Rickie Fowler 3&1
Robert MacIntyre versus Wyndham Clark 2&1