TEAM-EM

Die jungen Adler sind auf Kurs


9. Juli 2024 , Christopher Tiess


Das Junior Team Germany tritt bei den Mannschafts-Europameisterschaften der Jungen in Bestbesetzung an.
Das Junior Team Germany tritt bei den Mannschafts-Europameisterschaften der Jungen in Bestbesetzung an. | © GEPA/ EGA

Die Mannschafts-Europameisterschaften der Jungen finden dieses Jahr im wunderschönen Diamond Country Club bei Wien statt. Am ersten Tag der Zählspiel-Qualifikation spielte sich das deutsche Team in eine solide Ausgangslage für die erste Vorentscheidung.

Eines war den jungen Bundesadlern um Coach Alexander Schmitt schon vor diesem ersten von insgesamt fünf Turniertagen klar: Dieser Platz und dieses starke Teilnehmerfeld schenken Dir nichts. Und doch haben sich die Schwarz-rot-goldenen stark behaupten können. Nach zwischenzeitlichem Abrutschen auf eine zweistellige Tabellenposition, steht hinter dem Auftakt der siebte Platz. Das ist eine Ausgangsposition, mit der das deutsche Team alles selbst in der Hand hat, um die entscheidende zweite Zählspielrunde für sich zu nutzen.

Denn tatsächlich steht in dieser langen fünftägigen Meisterschaft bereits nach Tag zwei ein echter Umbruch an: Nur die acht bestplatzierten Mannschaften der Zählspiel-Qualifikation treten in den Matchplay-Runden im Kampf um die Europameisterschaft an. Für alle weiteren Teams geht es ab dann lediglich noch um Platzierungsspiele.

Mit Bestbesetzung unterwegs

Doch darum soll es beim Junior Team Germany nicht gehen. Die Vorjahres-Vierten können auf eine starke Bilanz der letzten Meisterschaften blicken und wollen am liebsten auch genau da anschließen. Gleich zweimal wurden die deutschen Junioren Europameister. 2021 und 2022. Back to back - Rücken an Rücken. Ein solches Kunststück gelingt den allerwenigsten Teams und das weiß hier im österreichischen Diamond Country Club jeder.

Der Platz ist vielen ein Begriff und das ist kein Zufall. Denn hier war selbst die DP World Tour zu Gast. Der deutsche Coach Alexander Schmitt gibt eine Einschätzung zu der Meisterschaftsanlage: „Wir waren ja vor drei Wochen schon mal auf diesem Platz. Seitdem ist er deutlich abgetrocknet und hat deutlich mehr Roll. Die Grüns sind dadurch anders anzuspielen und das konnten wir uns mit den Jungs in den letzten Tagen schon gut erarbeiten. Ich würde sagen, wir haben es hier mit einem typischen mitteleuropäischen Golfplatz zu tun. Keine Ballerweise, sondern ein selektiver Platz. Das ist ein Punkt, der uns entgegenkommt. Der Diamond Country Club ist schon ein echt guter Golfplatz, der uns grundsätzlich auch sehr liegt.“

Mit im Trainerstab vor Ort ist Herbert Forster. Der bestätigt die Einsatzbereitschaft der deutschen Jungen und sagt: „Wir sind in Bestbesetzung hier. Zum Glück sind auch zwei krankheitsbedingte Ausfälle rechtzeitig wieder fit geworden. Darüber freuen wir uns sehr.“

Altes Treppchen - neues Treppchen

Doch wie sehen die Turnierergebnisse bislang aus? Auf Rang eins steht das französische Team, das als Vizemeister anreist ist. Mit 355 Schlägen (-5) steht „Le Bleu“ vorne. Darauf folgen die amtierenden Meister aus Schweden mit 359 Schlägen (-1). Und als wäre das nicht genug Repräsentanz aus dem Vorjahr, gesellt sich mit 362 Schlägen (+2) auch das englische Team zu den Top-Platzierungen.

Starke Tschechen spielen sich mit 368 Schlägen (+8) auf Platz vier und haben sich eine starke Ausgangsbasis für die weitere Qualifikation geschaffen. Danach folgen die Gastgeber aus Österreich mit 370 Zählern (+10) auf Rang fünf sowie die schlaggleichen Niederlande auf Platz sechs. Auch die Bundesadler haben 370 Schläge gespielt, nehmen jedoch aufgrund des höheren Streichergebnisses Rang sieben ein. 

Mit nur einem Schlag mehr auf dem Konto beendet Dänemark (371; +11) die erste Turnierrunde auf Platz acht. Doch selbst die auf Platz neun stehenden Azzurri (372; +12) haben noch sehr realistische Chancen auf den heiß umkämpften Flight A - die Gruppe der besten Acht.

Gleich drei Spieler im Feld haben mit 67 Schlägen (-5) ein beachtliches Ausrufezeichen gesetzt und führen die Einzelwertung an: Carlo Roman (Italien), Neo Berg (Schweden) und Noa Auch-Roy (Frankreich). Als bester Deutscher kann Jasper Pippig (GC Hannover) eine 71 (-1) unterschreiben und steht damit in den Top Ten der Einzelwertung. Michael Mayer (GC München Valley) bringt eine 72 (Even Par) ins Clubhaus und steht damit auf einem starken T14. 

Nils-Levi Bock (GC St. Leon-Rot) serviert eine 74 (+2), Niklas Rehmann (GC Dresden-Ullersdorf) bleibt nach einem unglücklichen Triple Bogey an Bahn 17 nur eine ärgerliche 76 (+4). Leopold Heß (GC Holledau) steuert eine 77 (+5) zum Mannschaftsergebnis bei. Der spielstarke Nico Kregler (Hamburger GC) kann sein Potenzial zum Auftakt noch nicht entfalten. Seine 83 Schlägen (+11) sind der Streicher für das deutsche Team.

Mit Spannung erwartet das Feld der 16 Mannschaften nun den entscheidenden zweiten Turniertag. Ab 07:30 Uhr beginnen die insgesamt 96 Spieler die Runde zur ersten großen Entscheidung dieser Europameisterschaften.