DP World Tour
„Man lernt nie aus“: Siem erklärt seine 10 auf einem Par 4
7. Juni 2024 , Daniel Dillenburg
Marcel Siem spielt eine starke Eröffnungsrunde beim Scandinavian Mixed im schwedischen Vasatorps Golfklubb, kassiert aber auf seinem letzten Loch eine „10“. Lose Steine und eine Platzregel kommen ihm dabei in die Quere.
„Ich denke, Ihr wundert Euch alle, was zur Hölle passiert ist.“ Marcel Siem meldete sich nach seiner Auftaktrunde beim Scandinavian Mixed auf Instagram zu Wort. Er hatte einiges zu erzählen. Verständlich. Die ersten 17 Löcher lief es richtig gut für den 43-Jährigen, der in dieser Woche sein drittes Turnier seit seiner Hüft-Operation im Februar spielt. Bislang verpasste beide Male den Cut und in Schweden sprach lange Zeit vieles für einen Umschwung. „Ich habe sehr gut gespielt und gedacht, ich sei zurück“, so Siem, der nach 17 gespielten Löchern vier unter Par lag.
Doch dann kam die Neun, Siems letzte Bahn für den Tag. „Auf dem letzten Loch habe ich meinen Driver etwas gepullt. Nicht sicher, ob der Ball im Baum hängen geblieben ist.“ Es folgte ein provisorischer Ball. Auch der landete nicht auf dem Fairway, sondern „an einer Wand mit losen Steinen“. Hier begann das Dilemma für den fünfmaligen DP-World-Tour-Sieger. „Normalerweise kann man diese [losen Steine, d. Red.] bewegen, aber eine Local Rule in dieser Woche besagt, dass man es nicht tun darf“, klärte Siem die Situation auf. Auf dem Platz wusste der Ratinger noch nichts von dieser Platzregel und daher bewegte er die Steine, um seinen Schlag ausführen zu können.
„Den Schlag habe ich etwas gepusht an eine weitere Wand vor dem Grün. Ich musste einen weiteren Drop nehmen und dann habe ich eine Acht gemacht.“ Eine „sehr deprimierende“ Acht, wie Siem selbst sagte. „Aber es ist, was es ist.“ Aus der Acht wurde wenig später die Zehn. „Obendrauf habe ich noch zwei Strafschläge dafür bekommen, dass ich die Steine bewegt habe. Man lernt nie aus.“ Eine bittere Pille für die Nummer 211 der Welt. Dennoch versuchte er positiv zu bleiben. „Ich habe gut gespielt und bin eigentlich ganz zufrieden mit meinem Spiel. Ich habe einige gute Putts gelocht und lag mit -4 in den Top Ten. Das war ein guter Schritt in die richtige Richtung.“
Das Ende beschrieb Siem als „Hardcore“. Aber in seinem Video konnte er schon wieder grinsen – „dank meines Life Coaches Holger“. Vor fünf Jahren, so Siem, hätte er wahrscheinlich noch alle Schläger in seinem Bag zerstört. Nach der 74 (+2) lag er auf dem geteilten 104. Platz. Der nächste Cut ist also in Gefahr. Runde zwei des Scandinavian Mixed begann aber vielversprechend. Vier Birdies gelangen Siem auf den ersten sieben Löchern. Die mentale Komponente stimmt also.