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Langer über seine Genesung und die Gefahren beim Pickleball
23. Mai 2024 , Felix Grewe
Vor drei Monaten riss sich Bernhard Langer beim Pickleballspielen die Achillessehne. Doch er ist schon wieder zurück auf der Tour – und gab vor seinem Start bei der Seniors PGA Championship Einblicke in den Verlauf seiner Genesung.
Bernhard Langer ist bekanntlich einer der fittesten Profis auf der Seniors-Tour. Man traut ihm auch deshalb schon lange Leistungen zu, die eigentlich unmöglich erscheinen. Und dennoch ist sein Start bei der Senior PGA Championship (23. bis 26. Mai) mindestens höchst ungewöhnlich, vielleicht sogar eine Sensation. Im Februar riss er sich beim Pickleballspielen die linke Achillessehne. Drei Monate später ist er bereits wieder in Major-Form. Am Rande der Turniervorbereitung im Harbor Shores Resort in Michigan, zum sechsten Mal seit 2012 Gastgeber des Events, sprach Langer noch einmal über jene Verletzung, die so außergewöhnlich schnell verheilte – und darüber, dass er Pickleball bis dato für eine sichere Alternative zu anderen Sportarten gehalten hatte.
Fitnesszustand nicht entscheidend für Verletzung
„Es hat mich schockiert, weil ich dachte, Pickleball sei kein gefährlicher Sport“, erzählt Langer. „Ich gehe Skifahren und mache viele andere Dinge, die mir viel gefährlicher erscheinen als Pickleball.“ Allerdings hat er inzwischen erfahren – nicht nur am eigenen Körper – dass ihn sein Eindruck getäuscht hat. „Wenn Sie mit orthopädischen Chirurgen sprechen, werden sie mir oder anderen das Gegenteil beweisen. Fünfzig Prozent ihrer Klientel sind Pickleballspieler, ob Sie es glauben oder nicht. Das hat nichts mit Fitness zu tun. Überhaupt nichts.“ Langer wird den Sport, der Elemente aus dem Tennis, Badminton und Tischtennis verbindet und in den USA ein großer Trend ist, künftig meiden.
Klar ist: Langers Genesung ist viel schneller verlaufen als normalerweise üblich – viele Sportler benötigen nach einem Riss der Achillessehne bis zu einem Jahr Wettkampfpause. Die Tatsache, dass selbst ihm, einem der Asketen der Golfwelt, eine solche Verletzung widerfahren konnte, überraschte ihn nicht. „Egal, ob man fit ist oder nicht: Man kann sich jederzeit die Achillessehne reißen. Aaron Rodgers hat sich die Achillessehne gerissen, und Baseball- und Footballspieler und Bobfahrer – und sie sind sehr, sehr fit, glauben Sie mir“, sagt er. "Wenn sie den Bob auf dem Eis anschieben, zwei Männer, vier Männer, die alle sehr fit sind, dann reißen sie sich die Achillesferse öfter als jeder andere auf der Welt. Es ist diese Bewegung, der Druck, der auf sie ausgeübt wird“, so zitiert ihn das Portal golfweek.usatoday.com.
Überwindungen auf dem Weg zurück
Während seiner Genesung, erzählt Langer, haben ihn manche, scheinbar einfachste Übungen die größte Überwindung gekostet. Einmal etwa, als sein Physiotherapeut ihn aufforderte, aus einer sitzenden Position aufzustehen, fehlte ihm das Vertrauen in seinen Körper. „Ich hatte Angst. Ich durfte eine Zeit lang kein Gewicht tragen, und dann, eines Tages, setzte mich mein Physiotherapeut auf den Stuhl und sagte: ‚Steh auf.‘ ‚Woran soll ich mich festhalten?‘, fragte ich ihn. ‚Nein, steh auf‘. Ich sagte: ‚Ich weiß nicht, ob ich das kann.‘“ Und weiter: „Ich bin kein ängstlicher Mensch. Ich wusste nur, wie schwach mein Bein war und dachte, ich schaffe es nicht.“ Langer durfte sich dann zunächst an einer Stange festhalten. „Ich habe das drei- oder viermal gemacht und immer weniger Druck auf die Stange und immer mehr auf meine Beine ausgeübt“, erzählt er.
Erst ein paar Wochen sind seitdem vergangen. Langer hat sich zurückgekämpft. Bei der Senior PGA Championship wird er auch deshalb mehr denn je im Fokus stehen – und vielleicht schon wieder um den nächsten großen Titel kämpfen. Man traut es ihm zu ...