Tour-Report
Scheffler siegt, Woods verzückt
4. Dezember 2023 , Thomas Fischbacher
Scottie Scheffler gewinnt souverän auf den Bahamas, Tiger Woods ist mehr als zufrieden mit seinem ersten Comeback. LIV flirtet offenbar mit einem Hochkaräter und auch bei der Ball-Diskussion gibt es Neuigkeiten. Der Tour-Report.
Hero World Challenge
Albany GC, Bahamas, 30. November bis 3. Dezember
Vier Runden unter 70, ein Gesamtergebnis von 20 unter Par und am Ende ein souveräner Sieg – Scottie Scheffler hat sein ohnehin schon immens erfolgreiches Jahr 2023 mit einem Sieg bei der World Challenge auf den Bahamas veredelt. Der Masters-Sieger von 2022 setzte sich bei der World Challenge auf den Bahamas mit einer 68er-Schlussrunde drei Schläge vor Sepp Straka aus Österreich durch. Der Ryder-Cup-Spieler sicherte sich beim Einladungsturnier die Siegprämie von einer Million US-Dollar.
Keine Runde unter 70 Schlägen gelang hingegen Tiger Woods bei seinem ersten Start seit dem Masters in Augusta im April. Der bald 48-Jährige Superstar kam auf 75, 70, 71 und 72 Schläge und bei insgesamt Even Par als 18. des 20 Mann starken Feldes ins Ziel. Dennoch sei der 82-malige Tour-Sieger „verzückt“ von seiner erneuten Rückkehr nach Verletzungspause.
„Ich habe einen weiten Weg zurückgelegt und eine Menge Rost abgelegt, was großartig ist“, bilanzierte Woods, dem im Turnierverlauf 19 Birdies gelangen. „Es war schön, mit den Jungs da draußen zu sein, Spaß zu haben und sich zu messen. Ich wünschte, ich hätte ein bisschen besser gespielt, aber es war dennoch eine tolle Erfahrung.“
Stand jetzt plant Woods im kommenden Jahr in etwa ein Mal im Monat bei einem Turnier an den Start zu gehen. „Ich denke, wenn ich ein paar Wochen frei habe, um mich zu erholen, eine Woche, um aufzubauen, gibt es keinen Grund, warum ich nicht in einen Rhythmus kommen kann. Es geht im Grunde nur darum, besser in Form zu kommen. Ich habe das Gefühl, dass mein Spiel nicht so weit weg ist.” Seinen nächsten Auftritt will der 15-malige Major-Sieger bei der PNC Championship an der Seite seines Sohnes geben.
LPGA Tour: Q-Series
Robert Trent Jones Golf Trail at Magnolia Grove, Mobile, Alabama, 30. November bis 5. Dezember
Wer ein Ticket für die LPGA Tour 2024 ergattern will, muss in der Adventszeit einen langen Atem beweisen. Bei der Q-Series zur amerikanischen Top-Liga sind 104 Spielerinnen am Start. Auch ein deutsches Trio will sich spät im Jahr mit einem Ticket für die große Bühne belohnen.
Zur Halbzeit sieht es besonders für Alexandra Försterling und Aline Krauter gut aus. Das Duo aus dem National Team Germany teilt nach drei von sechs Runden bei acht unter Par den 14. Rang des Feldes. Nur fünf Schläge fehlen auf Robyn Choi (Australien) an der Spitze des Feldes. Auch Polly Mack hat als 32. (-6) noch alle Chancen, auch im kommenden Jahr erstklassig abschlagen.
South African Open Championship
Blair Atholl Golf & Equestrian Estate, Südafrika, 30. November bis 3. Dezember
Es sind offiziell die Dean-Burmester-Wochen auf der DP World Tour. Denn, nachdem der Südafrikaner den Saisonauftakt in Johannesburg gewinnen konnte, ging nun auch das zweite Südafrika-Event an den Lokalmatador. Ein enttäuschendes Finale erlebte Elite-Team-Germany-Spieler Matti Schmid. Der 26-jährige Regensburger ging von Rang vier in die letzte Runde und hatte gute Chancen auf seinen ersten Titel auf der DP World Tour. Im Finale ging Schmid jedoch etwas die Luft aus.
ISPS Handa Australian Open
Australian Golf Club, Australien, 30. November bis 3. Dezember
Dritter DP-World-Tour-Start. Erster Cut. Erstes Top 20. Philipp Katich spielte mit der ISPS Handa Australian Open sein zweites DP-World-Tour-Event in Australien in Folge und konnte sich im Vergleich zu seinem ersten Start deutlich steigern.
Der Titel in Sydney ging an LIV-Spieler Joaquin Niemann. Der Chilene setzte sich im Stechen gegen den Japaner Rikuya Hoshino durch. Niemann gelang ein Eagle am zweiten Extra-Loch, um seinen ersten DP-World-Tour-Titel zu holen und das Ticket für die Open Championship 2024 zu lösen. Für den Sieg erhielt der 25-Jährige 187.000 Euro.
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Das Zitat der Woche
„Wenn ich ein paar Wochen frei habe, um mich zu erholen, und eine Woche zum Aufbauen, gibt es keinen Grund, warum ich nicht in einen Rhythmus kommen kann. Ich habe das Gefühl, dass mein Spiel nicht so weit weg ist, aber ich muss besser in Form kommen.” Tiger Woods nach seinem Comeback
Was sonst noch passierte…
2007 hatte Martin Kaymer diesen Preis gewonnen. 2021 ging der Sir Henry Cotton Rookie of the Year Award dann an Matti Schmid. 2023 holt den Preis erstmals ein Japaner: Nach einer starken Debüt-Saison heißt der Rookie of the Year der DP World Tour Ryo Hisatsune. Die Resultate des 21-jährigen Japaners lassen aufhorchen.
Die Golfer aus Spanien waren in der Saison 2023 die erfolgreichsten auf europäischen Top-Events. Wie jedes Jahr veröffentlicht die EGA (European Golf Association) zum Ende der Saison einen Medaillenspiegel. Mit beeindruckenden sechs Goldmedaillen, darunter vier bei Team-Europameisterschaften und zwei bei Einzelwettbewerben, geht der spanische Verband als klarer Dominator aus dieser Wertung hervor. Deutschland belegt im EGA-Medaillenspiegel Rang sieben.
Beim Ryder Cup in Rom spielten sie zweimal zusammen und holten gemeinsam einen Punkt: Der Österreicher Sepp Straka und Shane Lowry aus Irland verstehen sich nicht nur auf dem Platz sehr gut. Meistens treten sie jedoch gegeneinander an. Nicht nur auf der Tour. Sondern auch beim Auto-Golf. Die DP World Tour veröffentlichte kürzlich ein Video, in dem Straka und Lowry ihr Gefühl beim Autofahren unter Beweis stellen müssen – driven, aber halt anders.
Es liegt was in der Luft! Die federführenden Verbände USGA und R&A werden demnächst mit großer Wahrscheinlichkeit verkünden, dass sie die Regeln anpassen werden, um die zunehmend längeren Schlagweiten zu reduzieren. Aktuelle Ballmodelle sollen dann auch für Amateure nicht mehr regelkonform sein. Rory McIlroy befürwortet die Entscheidung. „Für den Durchschnittsgolfer macht das überhaupt keinen Unterschied und bringt den Golfsport zurück auf den Pfad der Nachhaltigkeit”, schrieb McIlroy auf X (vormals Twitter).
Wechselt Jon Rahm zur LIV Golf League? Die Gerüchteküche brodelt aktuell um den spanischen Masters-Sieger. Noch ist keine Entscheidung verkündet. Jordan Spieth würde einen Abgang des spanischen Starspielers jedenfalls bedauern: „Alles in allem ist Jon Rahm einer der größten Talente, die wir auf der PGA Tour haben”, erklärte Spieth. „Es wäre also generell nicht sehr gut für uns, denn wir wollen gegen die besten Spieler der Welt spielen, und das ist Jon auch.”
Tour-Update
Schmid locht spektakulär aus dem Bunker
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Zwei Ryder-Cup-Stars beim Auto-Golf
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