DGL 2022

Bilderbuch-Start für Team St. Leon-Rot


15. Mai 2022 , Thomas Kirmaier


Daumen hoch für die Sieger: SLR-Headcoach Marco Schmuck (l.) mit Benjamin Schlichting, Head of Putting.
Daumen hoch für die Sieger: SLR-Headcoach Marco Schmuck (l.) mit Benjamin Schlichting, Head of Putting. | © DGV/Kirmaier

Das Herrenteam des GC St. Leon-Rot nutzt zum Auftakt der Deutschen Golf Liga (DGL) presented by All4Golf sein Heimrecht und bucht mit gesamt -50 den ersten Sieg aufs Habenkonto. Platz zwei geht an starke Stuttgarter (-18), Rang drei belegt der Münchener GC (-6).

Das Halfwayhouse I im GC St. Leon-Rot liegt idyllisch zwischen Teichen, Grüns und Fairways. Dort kann man herrlich draußen sitzen und das Leben genießen. Wenn das eigene Team dann auch noch so performt wie am ersten Spieltag der Deutschen Golf Liga (DGL) presented by All4Golf und die Sonne von einem strahlend blauen Himmel lacht, sind sie zufrieden mit ihren Wölfen. So heißen die Herren, die in der 1. Bundesliga Süd auf einer Mission sind. Ziel: der Deutsche Meistertitel. Genau dafür hat sich die Mannschaft von Marco Schmuck intensiv vorbereitet. Der Start in die Saison hätte recht viel besser kaum laufen können. St. Leon-Rot setzte ein dickes Ausrufezeichen hinter ein Gesamtergebnis von 50 Schlägen unter Par. 

Das hatte vor allem mit einer bärenstarken Performance in den Einzeln am Samstag zu tun. „Ich hoffe, wir können diese Leistung am Sonntag wiederholen“, hatte Coach Marco Schmuck gesagt. Konnten sie nicht ganz, aber es hat trotzdem dick gereicht. Team SLR hat an Spieltag eins zugebissen – und sich irgendwie festgebissen. Die Konkurrenz ist teilweise so weit weg, dass es schon fast beängstigend war, wie dominant die Hausherren auftraten. „Das hat viel mit der Arbeit von Benjamin Schlichting zu tun, der die Jungs im Putten coacht. An diesem Wochenende sind viele Putts gefallen, dann kommt so etwas zustande. So kann es gerne weitergehen“, so Schmuck.

Die Lok des Gastgebers zog am frühen Sonntagmorgen zunächst Luca Maroto-Lopez: Zwei Birdies und ein Eagle auf den ersten drei Löchern. Die Fabelrunde des Wochenendes hatte aber Philipp Katich auf dem Game-Plan. Der Nationalspieler lag nach 16 Bahnen bei zehn unter Par. Der Platzrekord von 61 Schlägen, den Mannheims Trainer Florian Fritsch hält, wackelte. Katichs Ball wurde an der 17 aber von einer Böe weggeblasen. Die Folge: Doppel-Bogey. Kurios: Er ging mit einer 64 (-8) vom letzten Grün, lieferte den Score des Tages und war trotzdem unzufrieden. „Da wäre mehr drin gewesen“, sagte Katich. So ist das, wenn du hohe Ambitionen hast. Fünf Punkte sind eingefahren, Mission completed, am Halfwayhouse I strahlten die Wölfe nach getaner Arbeit um die Wette. Der erste Schritt ist gemacht.

> > > Impressionen vom Sonntag


Einen Schritt in die richtige Richtung haben beim Auftakt auch die Herren aus dem Stuttgarter GC Solitude gemacht. Das Team von Neu-Coach Marijan Mustac erfüllte alle Erwartungen des Trainers und landete mit gesamt -18 im Endklassement auf Rang zwei. Was nicht selbstverständlich war, denn mit dem Münchener GC hatten die Schwaben einen im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbesserten Mitstreiter. Mustac: „Wir sind sehr zufrieden, das war eine solide Leistung meiner Jungs.“ Solitude krallte sich mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung vier Punkte vor dem MGC, der vor allem am Samstagnachmittag mit sehr starken Vierern glänzte. „Das Team wird stärker und wächst zusammen. Ich bin gespannt, was da drin ist für uns in dieser Saison“, freut sich Münchens Coach Arne Dickel.

St. Leon-Rot hat sofort an Spieltag eins die Rolle des Favoriten übernommen. „Dahinter dürfte es einen Dreikampf um Platz zwei geben“, vermutet Mustac. Und Mannheim? Der Meister von 2018 trat mit einer stark veränderten Mannschaft in St. Leon-Rot an – und musste mit +20 Lehrgeld zahlen. Da half auch die starke 66 (-6) von Paul Ulmrich nichts. „Natürlich sind wir enttäuscht. Das war nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Ich denke, alle wissen jetzt, woran sie arbeiten müssen“, so Seahawks-Coach Florian Fritsch. In zwei Wochen reist der Tross der 1. Bundesliga Süd der Herren zum GC Mannheim-Viernheim. Auch dort haben sie eine sehr idyllische Terrasse. Und wenn darüber die Sonne lacht, ist die Welt schnell wieder in Ordnung.

Wenig zu melden gab’s an Spieltag eins für den Aufsteiger aus Marienburg. „Die Südgruppe ist noch stärker als der Norden. Wie an den Ergebnissen zu sehen ist, sind wir vom Niveau her weit weg von der Spitze“, meinte Marienburgs Coach Peer Sengelhoff. Die Kölner waren mit gesamt +55 chancenlos – und das obwohl mit Nick Bachem ein Challenge-Tour-Pro für die Marienburger am Start war. Bachem lieferte, aber einer, der extrem tief schießen kann, reicht nicht in der höchsten Spielklasse Deutschlands. Da brauchst du schon mehrere Eisen im Feuer. So wie der GC St. Leon-Rot. Und der hat sehr viel vor in der Saison 2022.