Saisonstart bei den Hanseaten

Junge Tradition trifft auf alte Tradition: die Nord-Damen der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf treffen sich im ehrwürdigen Hamburger GC zum ersten Spieltag der Saison.

Hamburg. Bei bestem norddeutschen Frühlingswetter startete die Deutsche Golf Liga presented by All4Golf in die Saison 2022. Gastgeber des ersten Spieltags ist der Hamburger GC Falkenstein. Der Club, älter als der Deutsche Golf Verband selbst, ist eines der großen sportlichen Aushängeschilder in der deutschen Golfsport-Landschaft. Viel Energie und Emotion wird hier auf die Pflege des Sports und des Spirit of the Game verwendet.

Die Jugendarbeit wird in Falkenstein groß geschrieben. Und es wird kontinuierlich daran gearbeitet, die Trainingsmöglichkeiten in diesem so traditionsreichen Establishment zu verbessern. Die räumliche Situation ist - anders als in vielen neuen Anlagen - vorgegeben. Denn der HGC ist vollständig eingebettet in seine städtische Umgebung, mitten im wunderschönen Blankenese. 

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Der Club hat jede Menge Geschichte erlebt. Gegründet wurde er bereits im Jahr 1906. Die heutige Turnieranlage wurden zwischen 1928 und 1930 erschaffen. Gezeichnet und umgesetzt wurde sie von der damals frisch gegründeten Gesellschaft Colt, Alison & Morrison, die von niemand geringerem als Charles Alison, John Morrison und Harry Colt geleitet wurde. Ebenjener Colt, der als einer der einflussreichsten Course-Designer in der Geschichte des Golfsports gilt - aus dem Goldenen Zeitalter der Golfplatz-Architektur.

Aber mit all diesen Superlativen wird in Falkenstein nicht geworben. Hier wird ein norddeutsch-hanseatisches Understatement gelebt, durchdrungen von dem sportlichen Prinzip des Wettbewerbs. Die Wertschätzung für die Arbeit der Falkensteiner reicht bis in die Lager der sportlichen Rivalen. Miriam Hiller, Sportdirektorin des G&LC Berlin-Wannsee, sagt: „Es ist immer schön, in Falkenstein zu sein. Man merkt einfach, dass hier Sport gelebt wird. 

Der Club gibt sich viel Mühe, so ein Turnier auszurichten und den Platz entsprechend vorzubereiten. Das ist hier ein anspruchsvoller und selektiver Golfplatz. Das sieht man auch an den Ergebnissen. Aus Wannsee’r Sicht schätzen wir den Austausch mit den anderen Traditionsclubs und finden es gut, dass die Traditionsclubs vorangehen und den Sport nach vorne bringen. Und darüber hinaus schätzen wir den sportlichen Wettkampf auf diesem hohen Niveau.“

Aus Sicht der Hamburger ist es nur schlüssig, dass der Club, der so viel Wert auf seine Jugendarbeit legt, seine Mannschaft als Star sieht. Nicht mehr und auch nicht weniger als das. Denn Golf kann sehr wohl ein Teamsport sein - und wieviel Spaß dieser machen kann, wollen die Falkensteiner auch in dieser DGL-Saison zeigen.

Enger Wettstreit um die Tabellenspitze

Die Bundesliga-Damen um Coach Christian „Chip“ Lanfermann haben an diesem ersten von zwei Turniertagen ihr Bestes gegeben, um den Einstand auf eigenem Platz zu einem Erfolg zu machen. In den morgens gestarteten Einzeln kamen sie mit 22 Schlägen über Par vom Platz - gerade genug, um den zweiten Platz gegen den Düsseldorfer GC zu behaupten. Im Verlauf der Vierer jedoch konnten die Hanseaten richtig aufdrehen und sich sogar an den führenden Damen des G&LC Berlin-Wannsee vorbei arbeiten.

Am Ende des ersten Tages sollte die Hauptstädter jedoch knapp die Oberhand behalten. Sie übernachten mit +21 Schlägen vor den Gastgeberinnen mit +23 Zählern. Auf Platz drei steht der Düsseldorfer GC, der in den Vierern deutlich an Boden verliert. Mit +43 Schlägen bleibt die Mannschaft um Coach Max Alsmeyer aber knapp vor den Stadtrivalen vom GC Hubbelrath (+44).

Mit deutlichem Abstand zum Mittelfeld kehren die Aufsteigerinnen des GC Hummelbachaue von ihrem ersten Bundesliga-Turniertag zurück. Nach den Einzeln lagen sie bei 81 Schlägen über Par, am Ende notieren sie +105 Zähler. Der zweite Turniertag beginnt am 15. Mai um 08:20 Uhr. Dann wird die zweite Einzelrunde ausgespielt und die erste Positionsbestimmung der neuen Saison ist in trockenen Tüchern.