Rückblick 2007
Tigers heißester Sieg
10. Mai 2022 , Felix Grewe
Vor 15 Jahren gewann Tiger Woods zuletzt die PGA Championship – bei einer kaum erträglichen Hitze im Southern Hills Country Club von Tulsa, Oklahoma. Ein Rückblick auf heiße Tage und coole Sprüche 2007.
Wenn man sich an die PGA Championship 2007 erinnert, fällt einem auch Colin Montgomerie ein. Nicht, weil der Schotte damals mit grandiosem Golf überzeugt hätte (er wurde nur geteilter 42.), sondern weil er es war, der den Spruch des Turniers zum Besten gab, so trocken wie das Klima in den Tagen von Tulsa, Oklahoma. Als er zum wiederholten Mal seinen Ball dorthin befördert hatte, wo normalerweise kein Profi unterwegs sein möchte, nämlich zwischen Büschen und Bäumen, kommentierte er bissig: „Wenigstens ist es dort schön schattig!“ Die Hitze war erbarmungslos. Sengende Sonne, Temperaturen über 40 Grad, kaum ein Luftzug – fast schon lebensfeindliche Bedingungen, mindestens aber quälende Voraussetzungen für vier Runden Golf in vier Tagen.
Tiger Woods in Höchstform
Den kühlsten Kopf im Glutofen von Tulsa behielt der Mann, der damals genauso im Fokus stand wie es in diesem Jahr der Fall sein wird: Tiger Woods. Mit einer 72er-Eröffnungsrunde lag der Amerikaner nach dem ersten Tag zwar sechs Schläge hinter der Spitze, doch am Freitag schlug er mit einer glühenden 63er-Runde gnadenlos zurück. Mit acht Birdies an einem Tag fabrizierte er eine seiner besten Major-Leistungen überhaupt und um weniger als eine Grashalm-Breite hätte er diese sogar zu einer 62er-Rekordrunde gekrönt, die erst zehn Jahre später dem Südafrikaner Brandon Grace bei der British Open im Royal Birkdale Golf Club gelingen sollte.
Dreikampf von Woods, Austin und Els
Woods spielte an diesem Tag in einer anderen Welt als der Rest des Feldes und katapultierte sich dorthin, wo er sich seit einem Jahrzehnt stets am wohlsten gefühlt hatte – an die Spitze des Leaderboards. Der umgebaute Kurs von Southern Hills, einschließlich neuer Grüns und renovierter Bunker, war trotz des barbarischen Klimas eine Wohlfühloase für den Amerikaner. Nach einer 69er-Runde am Moving Day, die zur Verteidigung der Führung reichte, wurde es in der Schlussrunde zwar noch einmal spannend, weil Tigers Landsmann Woody Austin und der Südafrikaner Ernie Els sich bis auf einen Schlag an den Führenden herankämpften. Doch an der 15 lochte Woods einen für die meisten anderen kaum lochbaren Ball zum Birdie und transportierte seinen Vorsprung von zwei Schlägen souverän ins Ziel – zum 13. Major-Titel. Es war sein erster als Vater, denn wenige Wochen zuvor war seine Tochter Sam geboren worden. Gleichzeitig war es der vierte Triumph bei der PGA Championship. Nur Walter Hagen und Jack Nicklaus gewannen öfter (5 Mal).
„Hättet ihr mir vor zwölf Jahren erzählt, dass ich so viele Titel gewinnen würde, ich hätte euch für verrückt erklärt. Ich habe meine eigenen Erwartungen weit übertroffen“, jubelte Woods damals. Was folgte, ist bekannt: Er gewann ein Jahr später bei der U.S. Open in Torrey Pines Major-Titel Nummer 14 – und musste dann elf Jahre warten bis zu seinem fabelhaften Comeback beim Masters in Augusta 2019.
Highlights im Video: Tigers Triumph 2007