Tour-Report
Jäger hat einen Lauf
9. Mai 2022 , Thomas Fischbacher
Stephan Jäger hat einen Lauf, Jeremy Paul gelingt ein Top-Ergebnis und Charles Barkley schwingt flüssig wie selten zuvor. Der Tour-Report.
Platz 29, 15, 6 in den vergangenen drei Turnieren – der Herr hat einen Lauf. Stephan Jäger hat bei der Wells Fargo Championship das beste Ergebnis seiner Karriere auf der PGA Tour eingespielt. Und sich ganz nebenbei im FedExCup auf den 121. Rang verbessert. Kein Spieler machte in dieser Woche einen größeren Sprung in der Saisonwertung wie der Deutsche. Damit liegt Jäger aktuell unter den Top 125, der entscheidenden Marke für den Einzug in die Playoffs sowie den Klassenerhalt.
Die Eckdaten zu Jägers Sieg bei einem verregneten Turnier im TPC Potomac at Avenel Farm, Maryland: 67, 71, 73 und 66 Schläge, ein Gesamtergebnis von drei unter Par, ein Preisgeldscheck in Höhe von 303.750 U.S.-Dollar und nur fünf Schläge Rückstand auf den Gewinner Max Homa.
Vor allem am Sonntag zeigte sich Jäger nach einer fehlerfreien Runde extrem zufrieden: „Das Ball-Striking war super”, so Jäger im Gespräch mit der PGA Tour nach der Runde. „Ich habe viele Fairways und Grüns getroffen. Und als es später etwas ungenauer wurde, sind mir die Up-and-Downs gelungen. Ich bin sehr zufrieden. Ich hatte einen Kumpel als Caddie dabei, das hat mir auch bei der Runde gestern im Regen geholfen. Man kann es etwas lockerer halten und auch mal lachen.”
Zuvor hatte er von den ersten zehn Turnieren sieben Mal den Sprung ins Wochenende verpasst. Nun scheint die spielerische Handbremse gelöst. In der kommenden Woche geht es auf der PGA Tour in Texas mit dem AT&T Byron Nelson weiter. Jäger steht im Feld und es stellt sich die Frage: 29, 15, 6, ... ?
Homa vor Bradley und Co.
Sieger Homa gönnt sich nach dem Triumph eine kleine Pause und reist nicht mit nach Texas. Der Amerikaner setzte sich in einer spannenden Finalrunde mit zwei Schlägen vor Matt Fitzpatrick, Cameron Young und Keegan Bradley durch.
Letzterer war noch auf dem 72. Loch nur einen Schlag hinter dem späteren Gewinner, verpasste es aber mit einem Abschlag in den Bunker und einer unsauberen Annäherung Druck auf den Spitzenreiter auszuüben.
Homa holte seinen vierten Titel auf der PGA Tour und bereits seinen zweiten bei der Wells Fargo Championship nach 2019. Sein Lohn für vier Tage Top-Golf bei Sauwetter: 1,62 Millionen U.S.-Dollar.
Paul sensationell in Top fünf
Jägers sechster Rang in Maryland war nicht das einzige Top-Ergebnis dieser Woche in den USA. Jeremy Paul hat sich bei der Simmons Bank Open im The Grove, Tennessee, einen starken fünften Rang erspielt. Beim Turnier der Korn Ferry Tour gewann der U.S.-Amerikaner Brent Grant. Paul verbessert sich durch das Top-Resultat auf den 41. Rang der Gesamtwertung. Nach der Saison erhalten die Top 25 Tour-Karten für die PGA Tour. Weitere Karten werden in der Folge bei den Playoffs ausgespielt.
Steve Flesch hat die Mitsubishi Electric Classic gewonnen. Der Amerikaner siegte einen Schlag vor Padraig Harrington, Fred Couples und David Toms. Bester Deutscher wurde Alex Cejka auf Position 25, Bernhard Langer kam als geteilter 39. über die Ziellinie.
Barkley zuckt nicht mehr
Zum Schluss noch ein klein wenig Gossip: Viele Golffans haben in den vergangenen Jahren mit Charles Barkley mitgelitten. Der ehemalige NBA-Star war über Jahre von den Driver-Yips geplagt. Doch er hatte nie aufgegeben. Das Zucken im Rückschwung ist der ehemalige Power Forward schon länger los, nun glänzte der Olympiasieger (Dream Team 1992) im Vorfeld des Turniers der PGA Tour Champions mit einem knackig-dynamischen Golfschwung.
Phil Mickelson soll mehr als 40 Millionen U.S.-Dollar verzockt haben. Die enormen Verluste sollen ans Tageslicht gekommen sein, als sich der Amerikaner vor einigen Jahren wegen Insider-Handels vor Gericht verantworten musste. Alan Shipnuck hat die Quelle aufgedeckt. Der amerikanische Golf-Journalist wird in Kürze eine unautorisierte Biographie über den Amerikaner veröffentlichen.