DLM 2022
Jelinek und Breimer gewinnen Deutsche Lochspielmeisterschaften
7. Mai 2022 , Christopher Tiess
Im Finale der Deutschen Lochspielmeisterschaften der Damen gewinnt Stella Jelinek (GC St. Leon-Rot) gegen Marie-Agnes Fischer (Münchener GC) mit 3&2. Bei den Herren holt Leon Breimer (GC Habsberg) einen knappen Sieg per 1auf gegen Hannes Hilburger (G&LC Berlin-Wannsee).
Lichtenau. Die Deutschen Lochspielmeisterschaften 2022 (DLM) haben ihre Sieger gefunden. Die Final-Matches des viertägigen Turniers wurden über weite Strecken ausgeglichen gespielt, und doch fielen die Entscheidungen um Sieg und Podestplatzierungen am Ende allesamt innerhalb der regulären Spieldistanz. Ein Stechen war nicht nötig.
Finale der Damen
Bei den Damen konnte Stella Jelinek (GC St. Leon-Rot) das süddeutsche Duell gegen Marie-Agnes Fischer (Münchener GC) mit einem 3&2 für sich entscheiden. Sukzessive baute die Spielerin aus der Kurpfalz ihre Führung ab Bahn 12 aus und konnte dann mit dem Lochgewinn an Bahn 16 die Entscheidung dingfest machen. Jelinek freut sich: „Das ist kein Ergebnis, das ich auch nur im Entferntesten erwartet habe, denn vor sechs Wochen hatte ich einen Bänderriss und konnte nicht so viel trainieren.
Meine Erwartungen waren entsprechend niedrig, aber überraschenderweise habe ich doch ganz gut gespielt. Gerade heute habe ich solide Pars und Birdies gehabt und mir dabei nur wenige Fehler erlaubt. Das Match gegen Marie war sehr ausgeglichen, aber am Ende hat es für den Sieg gereicht.“
Zur Turnieranlage des GC Lichtenau-Weickershof sagt Jelinek: „Ich fand den Platz megageil. Der Zustand war richtig gut und der Platz kam mir und meiner Spielweise sehr entgegen. Ich hatte richtig gute Längen, die ich ins Grün spielen konnte. Die Bahnen war teilweise ein bisschen eng und herausfordernd - aber eben wirklich gut.“
Im Spiel um die Bronzemedaille trat Jelineks Mannschaftskameradin Charlotte Back (GC St. Leon-Rot) gegen Alina Bingel (G&LC Berlin-Wannsee) an. Auch dieser Sieg ging am Ende an die ambitionierten St. Leon-Roter, denn die Junioren-Nationalspielerin Back gewinnt gegen Bingel an der 17. Spielbahn mit 2&1. Der GC St. Leon-Rot holt damit in dieser Einzelmeisterschaft zwei von drei möglichen Medaillen und setzt damit ein Ausrufezeichen für den bevorstehenden Saisonstart der Deutschen Golf Liga.
Hier geht es zu den Bildern des Tages
Finale der Herren
Im Finalduell der Herren erlebten die Zuschauer ein äußerst ausgeglichenes Match. Die höchste Führung lag gerade einmal bei zwei Löchern. In der Schlussphase konnte Leon Breimer (GC Habsberg) allerdings einen Fehler seines Kontrahenten Hannes Hilburger (G&LC Berlin-Wannsee) nutzen, um das zu jenem Zeitpunkt all square liegende Spiel zu seinen Gunsten zu drehen.
Der Oberpfälzer beschreibt die entscheidende Szene: „An der 16 habe ich meinen kurzen Birdie-Putt vorbeigezogen und dadurch die Chance verpasst, wieder in Führung zu gehen. An der 17 hat Hannes dann den Driver gezogen. Ich denke mal, er wollte direkt aufs Grün, hat seinen Ball dann aber links in einen Busch geschlagen. Ich hatte auch ein Holz nach links geschlagen und hatte aber Glück, dass mein Ball noch recht gut lag, während Hannes droppen musste. Da habe ich dann das Loch gewonnen.“
Die letzte noch zu spielende Bahn - ein Par 3 - teilten die beiden, nachdem Hilburger es verpasste, seinen Birdie-Putt einzulochen. Das Spiel endete 1auf für Breimer. Der ist über die gewonnene Meisterschaft mehr als glücklich: „Der Titel bedeutet mir sehr viel, gerade nachdem ich letztes Jahr doch ziemlich schlechtes Golf gespielt habe. Ich hab nach 2019 und 2020 viele Erwartungen an mich selbst gehabt - die konnte ich nicht umsetzen. Und daher freut es mich umso mehr, dass ich nun hier stehen kann.“
Und Breimer ergänzt: „Es ist tatsächlich ein bisschen surreal. Man denkt sich ‚okay, ich hab gut gespielt‘ und es fühlt sich nicht groß anders an als sonst, wenn man von einer Runde Golf zurückkommt. Aber irgendwo im Kopf dämmert einem: man hat jetzt die Meisterschaft gewonnen. Das ist ein gutes Gefühl.“ Über die Finalpartie selbst sagt Breimer: „Das Finalmatch war von Anfang an sehr anstrengend. Hannes hat sehr gut gespielt. Jeder von uns hat auch mal einen Fehler gemacht und am Ende mussten wir bis zur 18 gehen. Es war aber sehr fair und spannend.“
Auch Bronze eine Motivation
In der Partie um den dritten Platz der Herren trafen Lukas Buller (Frankfurter GC) und Vorjahresmeister Tim Wiedemeyer (Münchener GC) aufeinander. Wiedemeyer erspielte sich gleich am Start eine Führung, die er allerdings gleich am zweiten Loch wieder abgab. Ab Bahn 13 gelang es Buller dann, seinen Vorsprung immer weiter auszubauen. Mit dem Lochgewinn an Bahn 15 machte der Frankfurter seinen Sieg perfekt und fährt mit einem sehr positiven Fazit zurück nach Hause.
Er resümiert: „Für mich ist das heute wirklich kein verpasstes Finale, sondern ein gewonnenes Bronze, denn ich war die letzten drei Wochen krank und hab in dieser Zeit nur einmal Golf gespielt. Ich bin dem entsprechend ohne Erwartungen reingegangen. Im Halbfinale kam dann natürlich doch der Ehrgeiz dazu, dass ich gewinnen wollte. Aber alles in allem bin ich wirklich sehr zufrieden. Gerade der Vergleich mit Tim, der in der Jugend europaweit zu den besten Spielern gehört, hat viel Spaß gemacht. Das war schon eine Extra-Motivation.“
Der GC Lichtenau-Weickershof, der zum zweiten Mal Gastgeber der prestigeträchtigen DLM war, hat von den Spielerinnen und Spielern viel Anerkennung erhalten. Hannes Hilburger, der frisch gebackene Vizemeister, erneuert sein Lob noch einmal: „Ich würde sagen, wenn man auf Risk-and-Reward geht, kann man sich hier schon Vorteile erarbeiten. Dieser Platz lässt das zu und das macht ihn für diese Meisterschaft zur passenden Anlage.“
Und trotz seines verlorenen Finalmatches fährt der Bundesliga-Spieler mit guter Laune zurück ihn die Hauptstadt: „Natürlich ist es schade, das letzte Spiel zu verlieren, aber ich hatte eine tolle Woche. Nur gute Flightpartner. Spannende Matches. Es hat viel Spaß gemacht und darum geht es am Ende ja auch ein Stück weit.