DLM 2022

Drei Süddeutsche und ein Berliner


7. Mai 2022 , Christopher Tiess


Marie-Agnes Fischer (Münchener GC) sichert das 2&1 gegen Charlotte Back. Das ist der Einzug ins Halbfinale. (Foto: DGV/ Tiess)
Marie-Agnes Fischer (Münchener GC) sichert das 2&1 gegen Charlotte Back. Das ist der Einzug ins Halbfinale. (Foto: DGV/ Tiess)

Der lange dritte Turniertag der Deutschen Lochspielmeisterschaften 2022 hat seine Entscheidungen gefunden. Am Ende der Viertel- und Halbfinalbegegnungen stehen die Süddeutschen Stella Jelinek (GC St. Leon-Rot), Marie-Agnes Fischer (Münchener GC), Leon Breimer (GC Habsberg) sowie der Berliner Hannes Hilburger (G&LC Berlin-Wannsee) im Finale.

Lichtenau. Währen die Sonne immer stärker wurde, trugen die verbliebenen 16 Damen und 16 Herren am dritten Turniertag der Deutschen Lochspielmeisterschaften 2022 (DLM) die Viertel- und Halbfinalbegegnungen sowie die Spiele um die Plätze 9 bis 16 aus.

Viertelfinal-Spiele der Damen

Bei den Viertelfinalspielen der Damen sind drei der vier Entscheidungen vorzeitig gefallen. So konnte Stella Jelinek (GC St. Leon-Rot) in ihrem Spiel gegen Chiara Jetter (Stuttgarter GC Solitude) bereits früh in Führung gehen und lag nach sechs Bahnen bereits vier auf. Die St. Leon-Roter Spielerin zieht mit 5&4 klar in das Halbfinale ein. Ihre Teamkollegin Charlotte Back war ebenso erfolgreich. Sie lag in ihrem Match gegen Anna Minji Nomrowski (GC Hösel) nach sieben Bahnen bereits fünf auf. Zu keinem Zeitpunkt ließ Back ihre Gegenspielerin zurückkommen und beendete die Begegnung nach 14 Bahnen mit 5&4. 

Damit konnten zwei der drei St. Leon-Roter Damen ihre Matches mit sehr deutlichen Ergebnissen gewinnen. Die dritte Athletin aus der Kurpfalz war nicht so erfolgreich. Tessa Kremser (GC St. Reon-Rot) unterlag in einem engen Match gegen Marie-Agnes Fischer (Münchener GC) mit 1down an Bahn 18. Trotz des engen Resultates gelang es Kremser allerdings zu keinem Zeitpunkt, in Führung zu gehen. Im vierten Viertelfinalspiel konnte Alina Bingel (G&LC Berlin-Wannsee) den anfänglichen Rückstand gegen Sirah Steinhoff (Hamburger GC) drehen und das Match am Ende mit 3&1 für sich entscheiden.

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Viertelfinal-Spiele der Herren

Anders als bei den Damen, wurden die Viertelfinal-Entscheidungen der Herren allesamt über die volle Distanz und darüber hinaus gespielt. Gleich drei der vier Partien mussten ins Stechen. In der ersten Partie gelang Hannes Hilburger (G&LC Berlin-Wannsee) der Sieg gegen Malte von Blankenfeld (Frankfurter GC) am 19. Loch, nachdem der Frankfurter sich an der letzten regulären Bahn noch einmal zu einem all square zurückspielen konnte.

Im clubinternen Duell zwischen Lukas Buller und Ben Bradley (beide Frankfurter GC) gelang Buller ein starker Start. Nach sechs Bahnen lag er bereits fünf auf. Trotzdem gelang es Bradley, den Rückstand sukzessive zu verringern und das Spiel am letzten Grün auszugleichen. Der Abschlag am ersten Extraloch zeigte ihm allerdings schnell an: diese Bahn wird an seinen Freund und Teamkameraden Lukas Buller gehen. Nach drei knappen Siegen in der Gruppenphase ist Bradleys Glück schlussendlich doch ausgelaufen. 

Im dritten Viertelfinalspiel gelang Leon Breimer (GC Habsberg) das Kunststück, sein Spiel gegen Tom Haberer (GC Hannover) zu gewinnen, obwohl er über die reguläre Distanz kein einziges Mal geführt hat. Erst im Stechen erringt der Oberpfälzer die Oberhand gegenüber dem Jugend-Nationalspieler und siegt am 19. Loch mit 1auf. Ähnlich spannend machte es Titelverteidiger Tim Wiedemeyer (Münchener GC). In seinem Spiel gegen Raphael Geißler (GC München Valley) startete Wiedemeyer vielversprechend, musste seine Führung in der Folge allerdings an Geissler abgeben. Erst in der Schlussphase gelang es dem Spieler des Junior Team Germany, die Initiative zurückzugewinnen. Am Ende siegt Wiedemeyer mit 2auf und zieht in das Halbfinale ein.

Halbfinale der Damen

Die nun anstehenden Halbfinalspiele wurden direkt im Anschluss an die Viertelfinale ausgetragen. Bei den Damen traf Stella Jelinek auf Alina Bingel. Dieses Duell konnte die SLR-Spielerin am letzten Grün mit einem 2auf für sich entscheiden. Zwar konnte Bingel das gesamte Match über den Anschluss an Jelinek halten. Ihr gelang es jedoch zu keinem Zeitpunkt, in Führung zu gehen. 

Im zweiten Halbfinale zwischen Marie-Agnes Fischer und Charlotte Back kam es zu einer vorzeitigen Entscheidung. Fischer ging dormie auf das vorletzte Grün. Back hatte den kürzeren Putt, konnte diesen jedoch nicht lochen. Mit dem nunmehr geteilten Loch stand das Endergebnis der Begegnung bei 2&1.

Marie-Agnes Fischer resümiert den Nachmittag: „Das Spiel gegen Charlie war auf jeden Fall sehr schwer. Wir haben nur mit Birdies gewonnen und zum Teil selbst mit Birdies geteilt. Um ehrlich zu sein, hatte ich keine zu hohen Erwartungen an mich. Aber ich habe das Beste rausgeholt und damit bin ich auch zufrieden. Auf das Finale gegen Stella bin ich sehr gespannt. Ich habe noch nicht gegen sie gespielt und ich freue mich auf das Match morgen.“ 

Die Konkurrenz zwischen den beiden sportlich großen Golfclubs GC St. Leon-Rot und Münchener GC schiebt Fischer zur Seite: „Ich versuche, so viel wie möglich auszublenden und möchte mir gar nicht so viele Gedanken machen. Ich kann aber auf jeden Fall sagen, dass ich sehr dankbar für die Unterstützung meiner Clubkolleginnen und unseres Trainers Pascal bin. Das hilft mir mental sehr.“ Bei den Damen fällt die Entscheidung um die Matchplay-Krone also zwischen Stella Jelinek und Marie-Agnes Fischer.

Halbfinale der Herren

Das erste Halbfinale der Herren zwischen Hannes Hilburger und Lukas Buller konnte der Berliner mit einem 2&1 für sich entscheiden, nachdem er beinahe über die gesamten Back Nine in Führung lag. Hilburger zieht ein Fazit: „Der Tag heute war durchaus anstrengend. Man hat den Platz mit seinen Steigungen und Neigungen am Ende schon gespürt. Aber ich hatte gute Verpflegung dabei und fand die Temperaturen ziemlich perfekt. Die Runde gegen Lukas war einerseits locker, denn wir sind gute Kumpels und kennen uns schon lange. Aber andererseits ist man Sportsmann und möchte gewinnen. Es war ein sehr faires Match und es war eng. Ich hatte auf jeden Fall Spaß da draußen.“

Zum Turnierplatz sagt Hilburger: „Ich finde die Anlage wirklich interessant - es ist ein geiler Matchplay-Platz der ein paar schöne Risk-and-Reward-Löcher hat. Damit kannst Du entweder Deinen Gegner unter Druck setzen oder ihn Fehler machen lassen. Man muss dann natürlich auch selbst entsprechend reagieren. Aber insofern ist es ein cooler Platz.“

Das zweite Halbfinal-Match fand zwischen Leon Breimer und Tim Wiedemeyer statt. Dabei wiederholte Breimer sein Kunststück, die reguläre Distanz ohne Führung zu überstehen und seinen Gegner dann im Stechen zu schlagen. Damit ist der Vorjahressieger Wiedemeyer aus dem Rennen um den diesjährigen Titel ausgeschieden und im Finale der Herren treffen Hannes Hilburger und Leon Breimer aufeinander. 

Der letzte Turniertag startet um 08:30 Uhr mit den Begegnungen um die diversen Platzierungen. Das Match um die Meisterschaft der Damen starten um 09:36 Uhr von Tee 1. Das Finalspiel der Herren beginnt 09:47 Uhr - ebenfalls von Tee 1.