DGL 2022
Alle Infos, Wechsel und News der 1. Bundesliga Süd Herren
28. April 2022 , Thomas Kirmaier
Die Deutsche Golf Liga (DGL) presented by All4Golf steht in den Startblöcken. Golf.de hat vor dem ersten Drive am 14. Mai alle wichtigen Infos zur 1. Bundesliga Süd der Herren zusammengefasst.
So ganz haben sie das Final Four 2021 noch nicht vergessen. Beide Herrenteams der 1. Bundesliga Süd waren im Halbfinale an der Konkurrenz aus dem Norden gescheitert. Das soll in der Saison 2022 anders werden. Los geht’s mit dem ersten Spieltag am 14./15. Mai im GC St. Leon-Rot, wo der Gastgeber seinen Heimvorteil nutzen und gleich ein Ausrufezeichen setzen möchte. Neu dabei sind dann die Aufsteiger aus dem Marienburger GC. Golf.de hat sich mit den Trainern aller fünf Mannschaften über deren Verstärkungen, Ziele und mehr unterhalten.
GC St. Leon-Rot
„Natürlich wollen wir Deutscher Meister werden, aber bei all der großen Erwartungshaltung wollen wir auch und vor allem aufmerksam, achtsam, gelassen und in der Gegenwart bleiben“, sagt Marco Schmuck. Seit vier Jahren schwingt er das Zepter beim großen Favoriten im Süden. Der Durchbruch ist ihm mit seinem jungen Team bisher noch nicht gelungen. Es bleibt der Traum vom DM-Titel. „Der Spirit ist von Jahr zu Jahr besser geworden, die Jungs ziehen großartig mit und wachsen immer mehr zusammen“, erklärt der Coach, dessen Team verstärkt wurde: Zum einen werden die Eigengewächse Robin Link, Sebastian Nowak und Romeo Schmuck ihre Chancen erhalten, zum anderen wechselte mit Carl Siemens ein Nationalspieler aus Berlin ins Wolfpack aus St. Leon-Rot. Siemens hat 2022 mit dem Sieg bei der French Boys bereits seinen ersten Titel eingesammelt. „Die können alle sehr gut Golf spielen, aber vor allem bei den Jungs aus dem Golf Team Germany wird man sehen müssen, wie sich die Doppelbelastung auswirkt“, so Schmuck. Neben Siemens sind Yannick Malik, Finn Kölle und Philipp Katich immer mal wieder für Schwarz-Rot-Gold international unterwegs. Mauro Anderi und Noah Zöller wechselten in die zweite SLR-Mannschaft, Alexander Matlari hat den Verein aus beruflichen Gründen Richtung Schweiz verlassen. Ihren Feinschliff haben sich die Wölfe bei einem Trainingslager in der Türkei geholt. Nun kann es losgehen – und zwar traditionell mit dem Heimspiel am ersten Spieltag. Schmuck: „Wir freuen uns und sind bereit.“ Heimspieltag: 14./15. Mai.
GC Mannheim-Viernheim
Ebenfalls mit Spannung erwartet man im GC Mannheim-Viernheim die Saison 2022. Und auch bei den Seahawks hat sich personell so einiges getan: Auf der Kommandobrücke wird künftig Ex-Tour-Pro Florian Fritsch stehen. Er war schon 2021 als Co-Trainer des US-Amerikaners Ted Long dabei. Da sich Long 2022 intensiver um das Damenteam im GCMV kümmern wird, ist Fritsch nun hauptverantwortlich. Als Favoriten fürs Final Four hat Fritsch ganz klar den Nachbarn aus St. Leon-Rot auf dem Zettel. „Meine Mannschaft ist aber immer für eine Überraschung gut“, sagt Fritsch. Er wird künftig auf Christopher Steger und Max Reiß verzichten müssen, die beide zum GC Heddesheim wechselten. Luca Franck hat Mannheim ebenfalls mit unbekanntem Ziel verlassen. Neu sind dagegen Janis Erll, der vom Licher GC kommt, wo er im Vorjahr einen Platzrekord aufgestellt hatte (67), Yannick Köhnen vom GC Teutoburger Wald (beendet sein Studium in Florida) und der erst 18-jährige Ivan Vester aus der Golf Academy von Louis Oosthuizen in Südafrika, der bereits auf der Sunshine Tour erste Gehversuche machte. Nachdem in den vergangenen Jahren mit den Paul-Zwillingen, Olympionike Hurly Long und Max Oelfke vier Mannheimer ins Profilager wechselten, versuchen sich mit Marc Hammer und Ferdinand Müller zwei weitere Mannheimer als Berufsgolfer. „Sie sind aber weiterhin Teil der Mannschaft“, so Fritsch. Eigentlich wären die Mannheimer in diesem Jahr wieder dran – zumindest nach dem Rhythmus, denn 2014 und 2018 waren sie Deutscher Mannschaftsmeister geworden. Heimspieltag: 28./29. Mai.
1. Bundesliga Süd Herren
Stuttgarter GC Solitude
Beim Deutschen Meister von 2019 ist nach Peter Wolfenstetters Abgang ein neuer Trainer verantwortlich. Mit Marijan Mustac, der zuletzt in Malaysia tätig war, haben die Schwaben ihren Wunschkandidaten gefunden. „Wir sind mit ihm bisher mehr als zufrieden. Das Team ist unglaublich motiviert. Er passt zu uns wie die Faust aufs Auge“, berichtet Ingmar Peitz. Der Kapitän der Stuttgarter Bundesliga-Herren freut sich, dass sein Team endlich wieder regelmäßig zu Hause trainieren kann, denn die neue Indoor-Halle sowie die top moderne Driving Range sind fertig. Mit Tom Gehring von Absteiger Herzogenaurach, dem Eigengewächs Moritz Walz und dem Tschechen Matej Baca vermeldet Solitude drei Neuzugänge. Vor allem von Nationalspieler Baca erwarten sie sich einiges in Stuttgart, zumal sich der groß gewachsene Neue im Vorjahr durch starke Ergebnisse im World Amateur Golf Ranking nach vorne schießen konnte. In Stuttgart soll er den nächsten Schritt machen. Da Benedikt Thalmayr und Yannick Schütz ins Profilager wechselten, werden sie wohl nur gelegentlich für Stuttgart spielen. Ebenso nicht mehr dabei sind die Routiniers Maurice Jordan, Marc Mazur und Fabian Haug. Als Saisonziel gibt Captain Peitz Rang drei an. „Wenn alles super glatt läuft, eventuell Platz zwei, aber die Favoriten aufs Final Four sind für mich neben St. Leon-Rot Mannheim und München.“ Ihr Trainingslager absolvierten die Schwaben in Norditalien, genauer im GC Margara. Heimspieltag: 11./12. Juni.
Münchener GC
Im vergangenen Jahr war der Club aus dem Münchner Süden neu in der 1. Bundesliga Süd der Herren. Der Aufsteiger hatte den Klassenerhalt geschafft und konnte die arrivierten Teams teils sogar etwas ärgern. „Meine Mannschaft hat sich stark entwickelt und wir freuen uns auf die neue Saison“, sagt Arne Dickel. Wer den Coach des MGC kennt, weiß, dass er sich mit Mittelmaß nicht zufrieden gibt und gerne nach den Sternen greift. Kurz: Dickel will immer nach vorne schauen, besser werden und erfolgreich sein. In der Spitze lieferten die Straßlacher durchaus sehr respektable Ergebnisse ab, aber in der Breite war die Konkurrenz zuletzt das entscheidende Quäntchen besser. Das soll 2022 anders werden. Dickel: „Wir tun uns schwer, ein Ergebnis oder Ziel zu definieren. Wir wollen einfach alles geben und um jeden Schlag kämpfen, dann wird man sehen, was möglich ist.“ Neu in der Mannschaft sind Laurenz Baumgart aus Valley, Maximilian Hirsch vom Frankfurter GC sowie Ilia Antoniadis und Benedikt Schuster aus der eigenen Jugend. Nicht mehr zum Kader gehören dagegen Stefan Still (Pro-Azubi), Benedikt Lacher und Sebastian Rieger (berufliche bzw. familiäre Gründe) sowie Constantin Friesacher (Studium) und Felix Fässler (Sonnenalp/Allgäu). Fit für die DGL-Saison 2022 machten sich die Münchner zuletzt im spanischen La Cala Golf Resort an der Costa del Sol. In diesem Jahr soll für das einzige bayerische Team in der 1. Bundesliga der Herren öfter die Sonne scheinen, wobei Dickel im Kampf um die Final-Four-Tickets ganz klar St. Leon-Rot und Mannheim vorne sieht. Heimspieltag: 30./31. August.
Marienburger GC
Einen komplett neuen Platz hat der Marienburger GC. „Neue Abschläge, neue Fairways, neue Bunker, neue Grüns – das ist sehr schön geworden. So sehr wir uns darauf freuen, müssen wir uns aber auch im Klaren sein, dass dann der Heimvorteil vielleicht nicht so sehr ins Gewicht fällt, wie bei den anderen Clubs, zumal wir auch vor dem DGL-Start nur eingeschränkt trainieren können“, sagt Peer Sengelhoff. Der Coach des Aufsteigers ist sehr glücklich über das Abenteuer, das seinem Team bevorsteht. Apropos Team, die Mannschaft steht nach dem Coup 2021 ebenfalls vor einem kleinen Umbruch, denn fünf Akteure haben Abitur gemacht und weitere fünf wechselten auf amerikanische Colleges, „wo sie sich golferisch hoffentlich schön weiterentwickeln können“, hofft Trainer Sengelhoff. Felix Wartenberg und Christopher Wüst (beide sind Väter geworden) kehren zwei erfahrenere Kräfte in den Kader zurück. Zudem hofft Sengelhoff auf den einen oder anderen Einsatz von Nationalspieler Nick Bachem, der in seinem ersten Jahr auf der Challenge Tour schon erste Erfolge feiern konnte. Bachem: "Am ersten Spieltag in St. Leon-Rot möchte ich auf jeden Fall dabei sein. Danach müssen wir mal schauen." Alles in allem dürfte der Aufsteiger aus dem Traditionsclub im Süden Kölns der Außenseiter sein in der 1. Bundesliga Süd der Herren. Sengelhoff: „Wir sind einfach nur enorm stolz, dass wir in diesem Kreis der großen Namen dabei sein dürfen und wollen das genießen.“ Heimspieltag des Aufsteigers mit der grundsanierten Neun-Löcher-Anlage: 16./17. Juli.