LET 2022

Nervenstark: Henseleit gewinnt erneut in Kenia


13. Februar 2022 , Thomas Kirmaier


Nervenstark: Esther Henseleit gewinnt die Magical Kenya Ladies Open nach 2019 ein zweites Mal dank einer großartigen Performance in der Finalrunde am Sonntag.
Nervenstark: Esther Henseleit gewinnt die Magical Kenya Ladies Open nach 2019 ein zweites Mal dank einer großartigen Performance in der Finalrunde am Sonntag. | © Tristan Jones/LET

Sie hat es wieder getan: Esther Henseleit gewinnt die Magical Kenya Ladies Open und setzt sich nach ihrem Triumph 2019 zum zweiten Mal die Krone in Ostafrika auf. Die 23-jährige Hamburgerin siegt mit einem Gesamtergebnis von -2 (74, 73, 69, 70) hauchdünn vor der im Finish stark aufspielenden Spanierin Marta Sanz Barrio (-1) und der Schwedin Linnea Ström (+2). Sophie Hausmann beendet das erste LET-Turnier des Jahres auf dem PGA Baobab Course im Vipingo Ridge Resort nahe Mombasa mit +3 auf dem vierten Rang.

Ihre Finalrunde auf dem PGA Baobab Course im Vipingo Ridge Resort begann Henseleit zwar mit einem Bogey, aber dann schaltete sie den Turbo ein. Damen-Bundestrainer Stephan Morales hatte im Vorfeld bereits gesagt, dass Esther Henseleit durchaus gute Siegchancen habe, wenn sie die Birdiemaschine anwerfen könne. Und sie fand den Schlüssel zur Maschine. Mit fünf Birdies auf den folgenden zehn Bahnen setzte sie die schwächelnde Schwedin Linnea Ström nicht nur unter Druck, sondern sich sogar von der Führenden der ersten drei Tage ab.

Im Finish lieferte sich Henseleit dann ein Duell mit der Spanierin Marta Sanz Barrio, die sich ebenfalls mit einer Birdieserie ins Rampenlicht spielte. „Ich hatte großartige Back Nine. Da hätte es für mich nicht besser laufen können. Zum Sieg hat es aber nicht ganz gereicht; ich gratuliere Esther, dass sie dieses Par an der 18 retten konnte und so nicht in ein Playoff gehen musste“, so Sanz Barrio.

Bilder der Finalrunde

Der entscheidende Moment: Esther Henseleit hatte diesen Putt zum Sieg.
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Lochte ihn und ballte die Hand zur Faust.
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Mit ihr freute sich ihr Caddie, Trainer und Freund Reece Phillips.
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Und die restlichen deutschen Teilnehmerinnen feierten kräftig mit.
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Zuvor hatte Esther Henseleit diesen letzten Annäherungsschlag zu meistern.
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Sie verpasste zwar das letzte Grün, rettete aber das Par.
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Dreikampf an der Spitze: Esther Henseleit war am Finaltag mit der Schwedin Linnea Ström und der Spanierin Luna Sobrón Galmés unterwegs. © Tristan Jones/LET
Die Spanierin Marta Sanz Barrio spielte im Finale groß auf und wurde am Ende Zweite. © Tristan Jones/LET
Die Schwedin Linnea Ström zeigte am Finaltag Nerven. © Tristan Jones/LET
Die Spanierin Luna Sobrón Galmés schwächelte ebenfalls in den entscheidenden Momenten. © Tristan Jones/LET
Duell an der Spitze: Linnea Ström führte drei Tage lang, ehe Esther Henseleit an ihr vorbeizog. © Tristan Jones/LET
Tee 1 und Platz 1 für Esther Henseleit: Die Hamburgerin kann sich über einen erfolgreichen Saisonauftakt auf der LET 2022 freuen. © Tristan Jones/LET
Zweiter Turniersieg in Kenia: Nach 2019 gewinnt Esther Henseleit nach einer starken Leistung im Finale erneut. © Tristan Jones/LET
Sophie Hausmann darf sich über einen Top-5-Platz zum Saisonstart freuen. © Tristan Jones/LET
Am Finaltag waren zahlreiche Zuschauer auf der Anlage im Vipingo Ridge Resort unterwegs. © Tristan Jones/LET

Dass Henseleit am Ende doch noch etwas zittern musste, lag an einem Fehlschlag auf Bahn 17, einem knapp 118 Meter langen Par 3. Dort blieb die Hamburgerin im Gegenwind etwas zu kurz, der Ball landete im Wasser. Jetzt war Nervenstärke gefragt – und die zeigte die Titelverteidigerin mit einem „guten Bogey“ und einem gelochten Zwei-Meter-Putt zum Par auf der 18. So kam sie mit einem Schlag Vorsprung auf die Spanierin ins Ziel. „Ich bin sehr stolz, wie ich die letzten paar Löcher gespielt habe. Da ich an der 16 das Scoreboard gesehen habe, wusste ich, dass ein Par an der 18 zum Sieg reichen würde. Ich bin einfach nur glücklich“, so Henseleit nach ihrer erfolgreichen Titelverteidigung.

Der Tag habe mit einem Bogey nicht optimal begonnen. Henseleit: „An der Eins habe ich meinen Driver zu weit links gehauen, aber den Schlagverlust ganz gut weggesteckt und dann einige lange Putts gelocht.“ Am Ende wurde es knapp, aber es hat gereicht. Henseleit hat die Pause auf der LPGA Tour, auf der sie zuletzt zwei Cuts verpasst hatte, optimal genutzt. Der Wechsel zu einem neuen Schlägerhersteller und die lange Reise nach Afrika haben sich auf jeden Fall gelohnt. Für die Akteurin aus dem Elite Team Germany dürfte die Magical Kenya Ladies Open zu einer Art Lieblingsturnier werden. Beide Austragungen, 2019 und 2022, entschied sie für sich.

Interview mit der Siegerin


Über ein erfolgreiches Abschneiden beim Saisonauftakt der Ladies European Tour darf sich auch Sophie Hausmann freuen. Die 24-jährige Düsseldorferin landete mit gesamt +3 auf dem alleinigen vierten Rang und macht damit das sehr gute deutsche Ergebnis komplett - auch wenn sie mit ihrer Performance in Durchgang vier nicht ganz zufrieden war: „Ich habe vor allem auf den Back Nine keine wirklich guten Schläge ins Grün gemacht und musste teilweise ums Par kämpfen. Eine Top-Fünf-Platzierung ist zum Saisonstart dennoch ganz ordentlich, auch wenn ich heute gesehen habe, dass ich an einigen Dingen noch eine ganze Menge zu arbeiten habe“, so Hausmann.

Einen versöhnlichen Abschluss fand das Auftaktevent der LET auch für Olivia Cowan, die sich mit einer 71 in der Finalrunde und gesamt +9 noch auf Platz 21 vorschob. Aline Krauter beendete die Magical Kenya Ladies Open mit gesamt +11 auf T32, Tour-Rookie Sophie Witt mit gesamt +13 auf T42. Auch Luisa Dittrich (+15, T51), Helen Tamy Kreuzer (+18, 59.) und Franziska Friedrich (+24, 62.) hatten den Sprung in das Wochenende geschafft.

Endergebnis