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Allzweckwaffen

Transportschläger passend kombiniert


13. Februar 2022 , Sebastian Burow


Stark mit dem Scoring-Schläger: Tiger Woods
Stark mit dem Scoring-Schläger: Tiger Woods | © (Photo by Stephen Dunn/Getty Images)

Driving-Eisen, Hybrids, Fairwayhölzer: Wir unterstützen Sie bei der Wahl der perfekten Scoring-Schläger und Abstimmung Ihrer "Stamm 14" im Golfbag.

Hybrid, Rescue, Utility-Eisen, Driving-Eisen oder doch ein Fairwayholz? Viele Golfer können wenig mit den Begriffen anfangen und kennen vor allem die Unterschiede dieser "Allzweckwaffen" nicht. 

Nirgendwo sonst haben Sie eine so große Auswahl, wie beim Übergang von mittleren Eisen zu Hölzern. Was soll man kaufen? Ein Fairwayholz mit viel Loft, ein holzähnliches Hybrid oder doch lieber ein Utility-Eisen?

Doppelt besetzte Schläger oder gar die komplett falschen Schlägertypen sollten in keinem Bag in den "Stamm 14" mitgeführt werden. Folgend nun ein paar grundlegende Erklärungen zu den verschiedenen "Transport- und Scoring-Schlägern", die gerade auf langen Par-4-Bahnen und Par 5s zum Einsatz kommen und längst nicht nur bei Frauen der ganz große Trend sind. 

Das Fairwayholz

Fairwayhölzer sind wohl die traditionellsten Geräte in Sachen langer Transportschläge. Sie zeichnen sich durch einen flachen, mittelgroßen Kopf aus. Dadurch lassen sie sich sowohl vom Tee als auch vom Boden spielen. In jedem Fall sollte der Ball gut liegen. Für Damen oder Spieler mit geringer Schlägerkopfgeschwindigkeit ist die Flughöhe einer der wichtigsten Faktoren. Equipment-Experte Marco Burger von HIO-Fitting sagt: "Ein Fairwayholz #3 mit 15 Grad Loft bringt für viele Spieler aufgrund der fehlenden Flughöhe nur einen geringen bis gar keinen Distanzgewinn im Vergleich zum Fairwayholz #5 mit 19 Grad Schlagflächenneigung."

Möchten Sie das Holz vorwiegend vom Boden spielen, so rät Burger, beim Kauf besonders darauf zu achten, dass der Kopf flach ist. "Dadurch befindet sich der Schwerpunkt noch tiefer und der Ball gewinnt schnell an Höhe. Auch die untere Kante des Kopfs sollte möglichst viele Kontaktpunkte mit dem Boden haben und nicht zu rund geformt sein." Kämpft man mit einem größeren Slice, sollten Sie unbedingt testen, ob ein Hybrid nicht die bessere Wahl ist.

Das Hybrid

Ein Hybrid liegt von der Kopfgröße zwischen dem Fairwayholz und den Utility-Eisen. Die oft verwendete Bezeichnung Rescue ist lediglich ein anderer Begriff, welcher ganz gut verdeutlicht, dass dieser Schläger ein Retter (auch aus schlechteren Lagen) sein soll. In der Regel ersetzt es die langen, schwierig zu spielenden Eisen. Herren verwenden ein Hybrid #3 oft als Ersatz für ein Eisen 3 - Damen starten oft schon mit einem Hybrid #5 anstelle eines 5er Eisens. Einfach ausgedrückt: Ein Hybrid ersetzt die gleiche Nummer eines Eisen.

Auf dem Golfmarkt gebräuchliche Hybrid-Spezifikationen:
- Hybrid 2: 17 Grad (vgl. Eisen 2 / Fairway 4)
- Hybrid 3: 19 Grad (vgl. Eisen 3 / Fairway 5)
- Hybrid 4: 22 Grad (vgl. Eisen 4 / Fairway 7)
- Hybrid 5: 25 Grad (vgl. Eisen 5)
- Hybrid 6: 28 Grad (vgl. Eisen 6)

Aufgrund der anderen Bauweise und der einfacheren Spielbarkeit fliegt ein Hybrid also etwas weiter als das entsprechende Eisen. Der etwas schwerere Kopf und tiefe, nach hinten gelagerte Schwerpunkt sorgen für eine hohe Flugbahn. "Speziell Spieler mit einem Slice und/oder der Gefahr zum Socket sollten diesem Schlägertyp eine Chance geben", sagt Fitting-Experte Burger. Sogenannte "Hooker" sollten auf jeden Fall ausführlich testen, bevor sie sich ein solches Modell zulegen. Achten Sie beim Kauf von mehreren Hybrids in jedem Fall darauf, dass mindestens drei bis vier Grad zwischen ihnen liegen. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, ist es laut Burger auch zu empfehlen, verschiedene Schaftgewichte zu testen. Gerade diese Art von Schläger bietet hier von 40 bis 130 Gramm eine große Spannweite.

Das Utility- oder Driving-Eisen

Das "Utility" - oder auch Driving-Eisen genannt - ist der weniger bekannte Schläger unter den Dreien. Im Prinzip ist es nichts anderes als ein breites Eisen. In der Regel findet man hier vom 1er Utility (16 Grad) bis zum 6er Utility (28 Grad) alle Varianten. Durch die breite Sohle und das meist größere Cavity ist es deutlich fehlerverzeihender als ein normales Eisen. Laut Burger vor allem für bessere Spieler der entscheidende Vorteil vom Tee gegenüber Hybrids: "Die Spinrate ist niedriger und die Flughöhe geringer." Im Gegensatz zum Hybrid fühlen sich hier meist die "Hooker" wohler als die "Slicer". Für enge Spielbahnen, an denen der Driver in der Tasche bleiben sollte, ist dieser Schläger eine wuchtige Alternative vom Tee. Nachteil ist, dass nur wenige Hersteller einen solchen Schläger im Portfolio haben.

Fairwayholz weiter als Hybrid weiter als Eisen

Egal, für welchen Typ Schläger man sich am Ende entscheidet, die Experten von HIO Fitting haben einen klaren Ratschlag für Sie: "Um Fehlkäufe zu vermeiden und viel Freude mit Ihrem Equipment zu haben, ist ein Fitting nur zu empfehlen. Oftmals macht es am meisten Sinn, sich nicht für oder gegen einen Schlägertyp zu entscheiden, sondern im Bag zu mischen." Spielt man mit einem Rescue und einem Fairwayholz - was auch viele Tour-Spieler machen -, so hat man mehr Möglichkeiten auf dem Platz. Scheuen Sie sich also nicht, Ihre Schläger zu kombinieren.

Mögliche Kombis aus Eisen, Hybriden und Fairwayhölzern:
- Sportlicher Spieler: Eisen 4 bis PW, Hybrid 3, Fairway 3
- Normaler Spieler: Eisen 5 bis PW, Hybrid 4, Fairway 4/5
- Damen: Eisen 6 bis PW, Hybrid 5, Fairway 5

Golflegende Sir Nick Faldo rät zu Hybrids

"Hybrids sind unglaublich einfach zu spielen. Auch gute Golfer werden merken, dass bei neun von zehn Versuchen das Hybrid bessere Resultate als das lange Eisen bringt. Früher wurden die Bälle mit Hölzern noch sehr vom Wind verblasen, mittlerweile ist aber so viel Technologie in die Schäfte und Köpfe gesteckt worden, dass man mit ihnen auch wirklich alles machen kann."