Sophie Witt
Deutschlands Neue auf der LET
4. Februar 2022 , Thomas Kirmaier
Sie ist der jüngste Neuzugang im deutschen Profilager. Für Sophie Witt beginnt das Abenteuer LET 2022 in Kenia. Wer ist die ehrgeizige Dame?
Freitag, 4. Februar 2022, Flughafen Frankfurt: Um 21.35 Uhr startete Linie 707 der Ethiopian Airlines ihre knapp siebenstündige Reise nach Addis Abeba. Mit an Bord des Airbus A350: Sophie Witt. Für die 19-jährige Nationalspielerin aus dem Golf Team Germany beginnt das Abenteuer Ladies European Tour. Nach erfolgreichem Abschneiden bei der Q-School 2021 ist sie jetzt Profi - und wird in dieser Saison viel unterwegs sein auf dem Erdball.
Seit wenigen Tagen ist Sophie Witt Mitglied in der PGA of Germany. Einer spannenden Saison steht nun nichts mehr im Wege. „Nach vier Stunden Aufenthalt in Addis Abeba geht es weiter nach Mombasa“, erzählt sie. Dort, in Kenias zweitgrößter Stadt, findet vom 10. bis 14. Februar die Magical Kenya Ladies Open statt – der Auftakt der LET ins Jahr 2022. Reisen wird Sophie Witt allein, aber dort angekommen, bleibt genug Zeit, die anderen deutschen Damen zu treffen und alles vorzubereiten, um eine gelungene Premiere auf der Tour zu feiern.
„Beim ersten Abschlag werde ich ganz sicher nervös sein. Aber wenn ich erst mal drin bin, wird das verfliegen und ich werde es genießen“, sagt sie. Die Nationalspielerin freut sich auf ihre neue Herausforderung und diesen neuen Lebensabschnitt, für den sie sich jetzt entschieden hat und für den sie so einiges investieren will. „Ich habe mir für meine erste Saison vorgenommen, mindestens einmal in den Top Fünf zu landen. Und mittelfristig möchte ich bei einem Major spielen.“ Man braucht Ziele im Leben, und wer hoch hinaus will, muss sich auch mal höhere setzen.
In der verkürzten Winterpause hat sie mit ihrem Heimtrainer Roland Becker im GC Hubbelrath noch ein wenig an der Technik gefeilt, einen letzten Härtetest gab's zuletzt bei einem Lehrgang mit dem Nationalteam auf Mallorca. Dann wurde der Koffer aus- und gleich wieder eingepackt. Malaria-Tabletten hat sie ausreichend besorgt. Dazu Klamotten für heiße Tage sowie Röckchen und Schuhe für die Opening Ceremony. Im Februar steigt das Thermometer für gewöhnlich deutlich über die 30-Grad-Marke in Kenia. Auf und neben dem Kurs von Vipino Ridge wird es exotische Tiere zu sehen geben. „Da gibt es Giraffen“, sagt Sophie Witt.
Weiter geht es in ihrem Kalender in Saudi-Arabien, Südafrika und Asien, ehe die Events in Europa anstehen. Ihre Familie und Freunde wird sie zwischendrin immer wieder anrufen. Allen voran Sandra Gal und Fußballer Lars Bender. „Sie sind große Stützen für mich, helfen mir menschlich und mental sehr, weil sie beide trotz ihrer Erfolge bodenständig geblieben sind“, erzählt sie. Mit Sandra Gal verbindet sie ihre Heimat Düsseldorf. „Sie hat mir gesagt, ich solle einfach spielen, mein Bestes geben und Spaß haben.“
Genau das hat Sophie Witt vor. Mit 19 Jahren wird sie als eine der jüngsten Teilnehmerinnen in Kenia aufteen. Zu verlieren hat sie eigentlich nichts, kann ganz befreit aufspielen und entspannt in den Tour-Zirkus eintauchen. Irgendwann werden die ersten Birdies schon fallen. Zwischendrin wird auch etwas Zeit sein, die Ski- und Biathlon-Wettbewerbe bei Olympia in Peking zu verfolgen – und zu träumen. Auch das muss sein. Für Sophie Witt hat das Abenteuer begonnen, als Flug 707 am Freitag, 4. Februar, in Frankfurt abhob.
Steckbrief Sophie Witt
- geboren am: 12.11.2002
- tiefste Runde: 67 (-7) St. Leon-Rot/Platz Rot/SLR Academy Invitational 2020
- Lieblingsplätze: GC Hubbelrath, The Concession GC/Florida
- Vorbilder: Lars Bender und Sandra Gal
- Leibspeise: Nudeln mit Pesto und Thunfisch
- Mein erster Preis bei einem Turnier: Golfschuhe, die heute noch zu groß sind und im Keller stehen
- Lieblingsschläger: alle
- Immer in meinem Bag: Ballkarte des GC Hubbelrath
- Rock oder lange Hose: lange Hose
- Getränk auf der Runde: Wasser
- Getränk nach der Runde: Wasser
- Tiger oder Rory? Rory
- St. Andrews oder Augusta? Augusta
- Putt oder Drive? Drive
- Mein Traumflight: Nelly Korda, Rory McIlroy und Tiger Woods
- Im Aufzug würde ich gerne stecken bleiben mit: Felix Neureuther, Marcel Hirscher, Magdalena Neuner und Florian David Fitz
- Saisonziel: Top-5-Resultat auf der LET