„Ich weiß jetzt, wo ich mit meinem Spiel stehe“

Sie hat sich die Karte für die LPGA Tour 2022 erkämpft. Hochverdient. Nach ihrem Erfolg bei der Q-Series in Alabama musste die Münchnerin Isi Gabsa (26) ihrem Bruder und Caddy Pascal zunächst das (für den Erfolgsfall) versprochene Spielzeug kaufen, flog anschließend zurück nach Deutschland und besuchte die Geschäftsstelle des Deutschen Golf Verbandes in Wiesbaden, wo sie uns ein Interview gab.

Isi, Glückwunsch zum erfolgreichen Abschneiden bei der Q-Series. Wann wird der LEGO-Sternenzerstörer für Bruder und Caddy Pascal gekauft und von wem wird er zusammengebaut?
Der wurde schon vergangenen Dienstag noch auf der Rückreise in Orlando gekauft. Es ist aber kein Sternenzerstörer geworden, sondern ein AT-AT-Bausatz. Und ich darf nicht helfen, ihn zusammenzubauen. Er hat schon gesagt, dass niemand helfen darf, er will das alleine schaffen (lacht).

Was steht während der Feiertage an und wann geht es mit welchem Programm konkret in den Staaten weiter?
Jetzt freue ich mich erst mal, Zeit während der Feiertage mit der Familie zu verbringen und Freunde zu treffen. An Weihnachten suchen meine Geschwister und ich ein Gericht aus, eine Vor-, Hauptspeise sowie ein Dessert. Da steht aber weniger das Gericht selbst im Vordergrund, sondern das gemeinsame Kochen. Die Geschenke für die Familie habe ich inzwischen alle besorgt. Insofern kann die Bescherung kommen. Neujahr geht’s dann wieder zurück in die USA, wo Ende Januar schon wieder das erste LPGA-Turnier ansteht.

Apropos: Welche Turnier-Highlights stehen bei Isi Gabsa 2022 im Kalender?
So ganz genau habe ich es mir zwar noch nicht angeschaut, aber auf jeden Fall wäre es ein Highlight, wieder die KPMG Women's PGA Championship zu spielen. Dafür muss ich mich aber im Lauf des Jahres erst noch qualifizieren.

Woran konkret wird zu Beginn des neuen Jahres gearbeitet?
Dadurch, dass die Off-Season bei mir jetzt nicht wahnsinnig lang ist und wir nur drei Wochen haben, um jetzt wirklich an etwas zu feilen, wird einfach weiter daran gearbeitet, was wir auch bisher gemacht haben. Erst wenn etwas mehr Zeit ist, so etwa im Februar, März, können wir dann vielleicht die eine oder andere größere Schraube drehen.

Bundestrainer Stephan Morales meinte, Isi Gabsa hat definitiv den nächsten Schritt gemacht. In welchen Bereichen siehst du selbst deine größten Fortschritte im Vergleich zum ersten LPGA-Jahr gemacht?
Ich glaube, das könnte Morie (Bundestrainer Morales, Anm. d. Red.) besser beantworten, weil man das als Außenstehender immer besser sieht als der Spieler selbst. Ich würde auf jeden Fall sagen, dass ich entspannter geworden bin. Ich weiß jetzt besser, wo ich mit meinem Spiel stehe, was mir in den vergangenen zwei Jahren definitiv viel an Sicherheit gegeben hat und mich hoffentlich auch im nächsten Jahr weiterbringt.

Der Traum von Olympia

Welche Ziele verfolgt Isi Gabsa mittel- bis langfristig?
Mittelfristig auf jeden Fall, mich auf der LPGA Tour zu etablieren und dort vorne mitzuspielen. Langfristig ist natürlich Olympia ein großer Traum von mir, den ich sehr gerne wahr machen möchte. 2024 finden die Spiele in Paris statt, dort wäre ich selbstverständlich sehr gerne für Team Deutschland dabei.

Was vermisst man als deutsche Golferin in den USA am meisten an der Heimat?
Eindeutig das Essen (lacht). Man kann zwar auch sehr viel selbst machen, aber ein gutes Brot zu backen, ist nicht ganz einfach. Sonst vermisse ich auch schon mal Fleischpflanzerl mit Kartoffelsalat, Rouladen, Maultaschen, Käsespätzle, Quark oder auch Knödel.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für die LPGA-Saison 2022!