Gabsa und Cowan holen das Ticket für die Saison 2022

Isi Gabsa und Olivia Cowan absolvieren die Q-Series in Alabama erfolgreich und sichern sich die Spielberechtigung für die LPGA Tour.

Das war ein wahrer Marathon – und zwei deutsche Spielerinnen hatten nach dem letzten Putt allen Grund zur Freude. Nachdem die Q-Series zur LPGA Tour Woche eins geschafft hatte, stand das Finale mit vier weiteren Runden an. Im Highland Oaks Golf Club in Dothan (Alabama) waren 45 Karten zu vergeben. Die Koreanerin Na Rin An (gesamt -33, kumulierter Score aller acht Runden) und die Französin Pauline Roussin-Bouchard (-32) spielten nahezu in einer eigenen Liga. Aber auch Isi Gabsa und Olivia Cowan gehörten zu den Besten.

„Bei Isi sieht man einfach, dass sie jetzt schon länger in den Staaten unterwegs und an die Grüns dort gewöhnt ist. Sie hat das sehr souverän zu Ende gespielt und sich von Rückschlägen immer wieder gut erholt“, sagt Stephan Morales. Der Damen-Bundestrainer attestiert Gabsa eine sehr gute Entwicklung. „Sie war ja schon einmal auf der LPGA Tour unterwegs, aber jetzt merkt man, dass sie den nächsten Schritt gemacht hat.“

Die 26-jährige Nationalspielerin aus München, die in Alabama mit Bruder Pascal am Bag unterwegs war, spielte in Woche zwei Runden von 73, 68, 69 und 74 Schlägen und kam mit gesamt -12 auf T14. Damit qualifiziert sich Gabsa für die LPGA Tour 2022 und ist neben Sophia Popov, Caroline Masson und Esther Henseleit die vierte Deutsche auf der nordamerikanischen Profi-Serie. "Ich bin megahappy, dass ich mir die Karte zurückholen konnte. Gerade in der letzten Runde war es doch ziemlich windig, sodass man schon gut kämpfen musste. Es war super, dass mein Bruder am Bag war, weil er mich einfach kennt und mir vor allem beim Puttlinienlesen sehr gut helfen kann", erzählt Gabsa zufrieden.

Und es wird noch eine Fünfte geben, denn mit Olivia Cowan hat es eine weitere geschafft, sich bei der Q-Series durchzusetzen. Dementsprechend glücklich war die Fünfte des LET-Rankings 2021. „Das waren zwei sehr anstrengende Wochen, zumal ich nach einer langen Saison direkt in die Staaten geflogen bin und mich kaum auf die Bedingungen vor Ort vorbereiten konnte“, so Cowan, die mit gesamt -8 auf T26 landete.

Beim Marathon in Alabama gab es für die 25-Jährige aus dem National Team Germany Höhen und Tiefen. „Aber Oli ist eine Spielerin, die sich nach Rückschlägen immer wieder eindrucksvoll zurückkämpft. Das ist auf jeden Fall ihre große Qualität“, sagt Bundestrainer Morales. Cowan musste sich zu Beginn der beiden Wochen zunächst an die härteren Grüns gewöhnen. Nach einer 76 zum Start der zweiten Woche lag sie zwischenzeitlich gar auf dem letzten Platz. Aber sie biss sich wieder ins Turnier. Und wie. Mit einem starken Finish (66, 68, 70) kletterte sie im Klassement stetig nach oben und krallte sich noch das Ticket für die LPGA Tour.

Dass Gabsa und Cowan nun auf die große Bühne aufsteigen, ist alles andere als selbstverständlich. „Da waren einige namhafte Spielerinnen am Start, die schon LPGA Tour oder sogar Solheim Cup gespielt und es eben diesmal nicht geschafft haben. Also ist das schon hoch zu bewerten“, so Bundestrainer Morales, der nicht unerwähnt lassen möchte, dass auch Sophie Hausmann (gesamt +2/T65) eine gute Q-Series gespielt hat (hier geht's zum Endergebnis).