Comeback
Woods trainiert und gratuliert
8. Dezember 2021 , Daniel Dillenburg
Gastgeber schlägt bei Hovland-Sieg fleißig Bälle auf der Range und befeuert die Gerüchteküche.
Die Hero World Challenge wird seit 2000 als Einladungsturnier von Superstar Tiger Woods ausgetragen. Bei der diesjährigen Ausgabe nahmen 20 Spieler teil. Der Gastgeber selbst war nicht am Start, sondern verfolgte das Geschehen als Beobachter. Nach seinem schweren Autounfall im Februar war Woods noch nicht wieder in der Lage, ein 72-Löcher-Event auf diesem Niveau mitzuspielen. Aber der 15-malige Major-Sieger scheint auf dem Weg der Besserung zu sein.
Während der Turniertage im Albany Golf Club auf den Bahamas wurde der 45-Jährige mehrmals auf der Driving Range gesichtet. Der Ball fliege nach eigenen Aussagen nicht mehr so weit wie man es von ihm gewohnt sei, aber Woods ist dankbar, dass er überhaupt noch Bälle schlagen kann. Immerhin stand nach dem Unfall eine Amputation des rechten Beins im Raum, was gleichbedeutend mit dem Karriereende der Golflegende gewesen wäre. Doch nun heizte die Woche bei der Hero World Challenge die Gerüchte um ein baldiges Comeback an.
Woods‘ Schwung sah für einen Spieler, der noch vor wenigen Monaten auf Krücken unterwegs war, athletisch aus und vor Weihnachten findet mit der PNC Challenge ein Familienevent statt, bei dem man auch nicht in Topform antreten kann. Im vergangenen Jahr nahm an dem inoffiziellen PGA-Tour-Champions-Turnier neben den Langers (Bernhard mit Tochter Jackie) unter anderem auch erstmals Woods mit seinem Sohn Charlie teil. Die mediale Aufmerksamkeit auf dem Duo war enorm und könnte in diesem Jahr vermutlich nochmals getoppt werden. Immerhin wäre es Woods‘ erster Turnierauftritt seit eben jener PNC Championship 2020.
Abgesehen von den zahlreichen Range-Sessions kam Woods bei der Hero World Challenge auch seinen Pflichten als Gastgeber nach. Neben zahlreichen wahrgenommenen öffentlichen Auftritten übergab der 82-malige PGA-Tour-Sieger am Sonntag die Siegertrophäe. Der glückliche Empfänger war Viktor Hovland, der bei der BMW International Open im Sommer bereits als erster Norweger auf der European Tour erfolgreich war. Der 24-Jährige glänzte mit einer 66 (-6) am Sonntag und profitierte vom strauchelnden Führenden nach drei Runden, Collin Morikawa. Der US-Amerikaner ging mit einem Fünf-Schläge-Vorsprung in den Finaltag und hätte sich mit einem Sieg an die Spitze der Weltrangliste schieben können. Stattdessen blieb der ebenfalls 24-Jährige vier Schläge über Par und wurde geteilter Fünfter.
Für Hovland war es der insgesamt dritte Titelgewinn des Jahres weltweit. In der Weltrangliste verbesserte er sich dank dieser Woche auf den siebten Rang und ist damit nach dem Spanier Jon Rahm (1.) bester Europäer im OWGR.