DP World Tour
Meiste Turnierteilnahmen: Die Dinos und die deutschen Top Fünf
6. Oktober 2023 , Thomas Kirmaier
Das sind die Spieler mit den meisten Turnier-Teilnahmen auf der European Tour, die heute DP World Tour heißt. Und das die deutschen Top Fünf in dieser Kategorie.
600 Teilnahmen auf der European Tour – das ist durchaus eine beeindruckende Leistung. Welche Spieler sind in diesem Ranking eigentlich die Top Ten? Und welche deutschen Spieler schneiden in der Wertung „Meiste Auftritte“ am besten ab? Für uns ein Grund, nachzublättern und die Rekordmänner zu ermitteln.
Das sind die Top Ten
Platz 10: Roger Chapman, England, 618 Turniere auf der European Tour. Der heute 64-Jährige kam in Kenia zur Welt und taucht inzwischen kaum mehr ganz vorne in den Ergebnislisten auf. Größte Erfolge: 2012 gewann er zwei Senior-Majors (PGA Championship und US Open), seinen einzigen Sieg auf der European Tour feierte er 2000 in Brasilien, wo er sich im Stechen gegen Padraig Harrington durchsetzte.
Platz 9: Paul Lawrie, Schottland, 621 Turniere. Der Mann aus Aberdeen stieg 1992 auf die European Tour auf und spielte die ersten Jahre unauffällig, aber gut genug, um sich zu behaupten. Sein Durchbruch war sein Majorsieg 1999 bei der Open Championship, danach versuchte er sein Glück vergeblich auf der PGA Tour. Zweimal vertrat er Europa beim Ryder Cup.
Platz 8: Colin Montgomerie, Schottland, 632 Turniere. Der nächste Schotte, der zu den Dinos zählt. Mit 31 Siegen ist „Monty“ einer der erfolgreichsten Golfer überhaupt, allerdings war es ihm nie vergönnt, ein Major zu gewinnen. Dafür gewann er achtmal die Order of Merit – Rekord. Er spielte von 1991 bis 2006 in acht aufeinanderfolgenden Ryder-Cup-Events und war 2010 Kapitän Europas.
Platz 7: Robert Karlsson, Schweden, 633 Turniere. Der Sohn eines Greenkeepers gehört mit knapp zwei Metern zu den größten Akteuren auf der European Tour, auf der er elf Siege feiern durfte. 2008 gewann er als erster Schwede die Geldranglistenwertung und gehörte in den Jahren 2006 und 2008 dem europäischen Ryder-Cup-Team an.
Platz 6: Raphaël Jacquelin, Frankreich, 681 Turniere. Als Kind wollte der Mann aus Lyon Fußballer werden, dann versuchte er es mit Tennis. Beides wurde durch eine Knieverletzung verhindert, und so begann er mit 14 Jahren Golf zu spielen. Kam über die Challenge Tour, feierte sieben Turniersiege und lebt mit seiner Familie in der Schweiz.
Platz 5: Søren Kjeldsen, Dänemark, 682 Turniere. Kjeldsen vertrat sein Land mehrfach beim World Cup, den er im November 2016 mit seinem Landsmann Thorbjørn Olesen gewann. Kjeldsen stammt aus Aalborg, stieg über die Challenge Tour in Liga eins auf, feierte insgesamt fünf Siege auf der European Tour und lebt mit seiner Familie in England.
Platz 4: Barry Lane, England, 693 Turniere. Seine besten Jahre waren die frühen 1990er, als er dreimal in den Top Ten der Geldrangliste landete. Lane, der eher zu den ruhigen und bescheidenen Typen auf der Tour gehörte, gewann fünf Turniere auf der European Tour. 1993 vertrat er Europa beim Ryder Cup, verlor jedoch alle seine drei Matches.
Platz 3: Sam Torrance, Schottland, 706 Turniere. Gehört wie Montgomerie zu den besten Golfern, die jemals in Europa unterwegs waren, aber keinen Majorsieg verbuchen können. Achtmal war Torrance im europäischen Ryder-Cup-Team vertreten, 1985 versenkte er den entscheidenden Putt zum ersten Gewinn nach 28 Jahren US-amerikanischer Dominanz. 17 Jahre später wählte man ihn zum Kapitän und Torrance führte Team Europa 2002 erneut zum Sieg.
Platz 2: Miguel Ángel Jiménez, Spanien, 721 Turniere. Er ist der Mister European Tour, die vielleicht schillerndste Figur im europäischen Golf. Wo der Mann aus Malaga auftaucht, tummeln sich die Fans. Privat liebt der Genussmensch Jiménez schnelle Autos, im Speziellen Ferraris, Rotwein (Rioja) und edle Zigarren. 21 European-Tour-Siege und fünf Ryder-Cup-Teilnahmen stehen für ihn zu Buche. Legendär sind seine Aufwärmübungen. Ganz klar einer der Publikumslieblinge überall in Europa.
Platz 1: David Howell, England, 722 Turniere. Der Pro aus Swindon gewann 2005 die BMW International Open und hatte genau zu jener Zeit seine stärkste Phase. 2004 und 2006 holte er mit Team Europa zweimal den Ryder Cup, schob sich in die Top 20 der Weltrangliste vor. Eine Verletzung warf ihn 2007 aber zurück. 2013 meldete sich Howell mit seinem Sieg bei der Alfred Dunhill Links Championship zurück. Und jetzt ist er der Spieler mit den meisten Turnier-Teilnahmen auf der Tour.
Das sind die deutschen Top 5
Platz 5: Alex Cejka, 289 Turniere. Ihn hat man in Europa oft schon gar nicht mehr auf dem Schirm, weil er überwiegend in den Staaten unterwegs ist. Er gewann viermal auf der European Tour und siegte 2015 bei der Puerto Rico Open (PGA Tour). Seit 2021 spielt Cejka auf der PGA Tour Champions, auf der er im ersten Jahr gleich zwei Major-Events gewann.
Platz 4: Martin Kaymer, 318 Turniere. Zweimaliger Major-Champion, ehemalige Nummer eins der Welt – Martin Kaymer hat in den vergangenen Jahren jene Lücke gefüllt, die Bernhard Langer in Europa hinterlassen hatte. Nach zahlreichen Erfolgen steht für Kaymer nun aber ein neuer Lebensabschnitt bevor: Er ist Papa. Daher kündigte er bei der DP World Tour Championship jüngst an, dass er mehrere Monate vom Tour-Golf pausieren möchte; später schloss er sich der LIV Golf Serie an.
Platz 3: Sven Strüver, 456 Turniere. Strüver stieß 1992 zur European Tour. Schon ein Jahr später erreichte der Bremer seine beste Platzierung in der Order of Merit mit dem beachtlichen 13. Rang. Insgesamt hat er drei Turniersiege errungen und vertrat Deutschland siebenmal beim World Cup. Heute ist er Head-Pro der Golfakademie Fleesensee.
Platz 2: Bernhard Langer, 512 Turniere. Über ihn gibt es eigentlich nichts, was nicht schon berichtet wurde. Bernhard Langer hat deutsche, europäische und amerikanische Golfgeschichte geschrieben. Der Schwabe lebt seit Jahren mit Familie in Florida und begeistert auf der PGA Tour Champions Jahr für Jahr wieder aufs Neue. Unzählige Rekorde hält der zweifache Masters-Champion.
Platz 1: Marcel Siem, 519 Turniere. Im Dezember 2006 gewann Siem zusammen mit Bernhard Langer den World Cup für Deutschland. Nach seinem Triumph 2004 bei der Dunhill Championship kamen 2012 (Open de France), 2013 (Trophée Hassan II) und 2014 (BMW Masters) drei weitere European-Tour-Siege dazu. 2021 feierte Siem ein beeindruckendes Comeback, indem er sich über die Challenge Tour wieder zurück auf die große Bühne kämpfte - und wieder gewann: Im Februar 2023 siegte Siem bei der Hero Indian Open.
Siems Karriere-Stationen