Diskussion

Mickelson vs. McIlroy: Disput um Längen-Regulierung bei Drivern


25. Oktober 2021 , Sebastian Burow


Phil Mickelson gilt als einer der Materialexperten unter den Weltklasse-Pros. Er geht ab und an mit zwei verschiedenen Drivern im Bag auf die Runde. Mickelson hält nichts von Beschränkungen der Schaftlängen.
Phil Mickelson gilt als einer der Materialexperten unter den Weltklasse-Pros. Er geht ab und an mit zwei verschiedenen Drivern im Bag auf die Runde. Mickelson hält nichts von Beschränkungen der Schaftlängen. | © golfsupport.nl_David Rosenblum_ism

Phil Mickelson kritisiert von R&A und USGA geplante Maßnahme, Driver mit einer Schaftlänge von mehr als 46 Zoll ab dem 1. Januar zu verbieten. Rory McIlroy verteidigt die Entscheidung und kritisiert Mickelson.

"Das ist erbärmlich", ließ der sechsmalige Major-Champion Phil Mickelson zuletzt seiner Meinung auf seinem Twitter-Account freien Lauf. Und mit "Dumm ist, wer Dummes tut", twitterte er sich weiter in Rage. Die harsche Kritik des 51-Jährigen war in Richtung des Vorhabens des Royal & Ancient Golf Clubs of St. Andrews (R&A) und der US Golf Association (USGA) gerichtet, wonach Driver mit einer Schaftlänge von mehr als 46 Zoll (116,84 Zentimeter) ab dem 1. Januar bei professionellen Wettbewerben im Wesentlichen verboten werden sollen. Seiner Meinung nach habe die Tour die neue Regel über die Medien und ohne Rücksprache mit den Tour-Mitgliedern verabschiedet.

Kritik auch von Justin Thomas

Prominente Unterstützung erhielt Mickelson bei seiner Kritik unter anderem von Landsmann Justin Thomas: "Die Tatsache, dass man nur wenige Spieler mit einem langen Driver sieht, spricht meiner Meinung nach für sich, dass es nicht wirklich ein großer Vorteil ist und man es somit nicht regulieren bräuchte", sagte der 28-jährige US-Amerikaner. Und keine Sorgen will sich Collin Morikawa über etwaige Veränderungen ob der Regulierung machen: "Es wird meine Driver-Spezifikationen nicht ändern. Und ich glaube nicht, dass es die Driver-Wahl vieler anderer Spieler ändern wird", sagte der aktuelle Weltranglistendritte.

 

Rory McIlroy spricht sich für Driver mit Standard-Schaftlängen aus. Der Nordire hat in Las Vegas gerade den CJ Cup und damit 1.755.000 Dollar Preisgeld gewonnen.

Rory McIlroy spricht sich für Driver mit Standard-Schaftlängen aus. Der Nordire hat in Las Vegas gerade den CJ Cup und damit 1.755.000 Dollar Preisgeld gewonnen.

McIlroy unterstützt die offiziellen Gremien

Rory McIlroy argumentierte indes für die offiziellen Gremien der R&A und USGA und insbesondere gegen "Leftys" Kritik: "Es könnte in Zukunft einen Unterschied machen", so der 32-jährige Major-Champ aus Nordirland. "Ich denke der Trend ist da, dass Spieler zu längeren Schlägern greifen. Wenn dies eine Art Grenze setzt, ist das nur eine vorbeugende Maßnahme für die Zukunft", sagte McIlroy. "Wir alle haben viel darüber diskutiert und die Mehrheit der Spieler war damit einverstanden."

USGA antwortet auf Kritik

In der Vergangenheit hatte es die USGA stets abgelehnt, auf Mickelsons kritische Kommentare zu antworten. Nun sah sich Thomas Pagel, Senior Managing Director of Governance der USGA, jedoch zu einer Antwort genötigt. Pagel erklärte gegenüber Golf Channel, dass die Local Rule Freizeitgolfer nicht betreffe, da sie nur für die Top-Spieler gelten solle. Er erwarte zudem sowieso nur minimale Auswirkungen. Laut seiner Angaben nutzen nur maximal drei Prozent der Profis Driver mit Schaftlängen über 46 Zoll. 
Auf der LPGA Tour möchte man laut Golfweek die lokale Regel "irgendwann nach der Saison 2021" in die Praxis umsetzen.