Forbes-Ranking
Die reichsten Sportler der Welt und wo die Golfstars stehen
14. Oktober 2021 , Felix Grewe
Viele Golfprofis verdienen Millionen im Jahr. Aber wo liegen Tiger Woods & Co. in der Liste der reichsten Sportler aller Disziplinen? Beeindruckende Zahlenspiele.
Kennen Sie Conor McGregor? Sollte Ihnen der Ire ein Begriff sein, hegen Sie entweder ein gesteigertes Interesse für die Szene des Kampfsports, denn McGregor ist in einer Disziplin berühmt, die sich Mixed-Martial-Arts (MMA) nennt und zur Ultimate Fighting Championship gehört (UFC). Oder Sie studieren ab und zu die Forbes-Liste der reichsten Sportler der Welt. Dort nämlich taucht McGregor schon seit einer ganzen Weile auf und steht im Jahr 2021 sogar an der Spitze, mit einem Jahreseinkommen von – Achtung, bitte nicht erschrecken – 180 Millionen Dollar. Fürs Protokoll: Es folgen Lionel Messi und Cristiano Ronaldo, die durch Gehälter und Werbeeinnahmen rund 130 und 120 Millionen Dollar zu ihren Haushaltskassen beisteuern.
60 Millionen Dollar für Tiger
Was das mit unserem Golfsport zu tun hat? Zunächst einmal wenig – und genau da entsteht dann doch der Bezug: In den Top Ten dieser Liste, deren Zahlen sich für einen Normalo völlig realitätsfern lesen, taucht nicht ein Golfprofi auf. Die einfache Erklärung: Tiger Woods, immer noch Branchen-Krösus, verdiente dieses Jahr aufgrund seines Autounfalls im Februar nahezu kein Preisgeld auf der Tour. Er muss also mit etwa 60 Millionen Dollar zurechtkommen, die er über Partner und Sponsoren, öffentliche Auftritte oder die Gestaltung von Golfplätzen erwirtschaftet und die ihn im Jahresranking der Superreichen immerhin noch auf den 13. Platz bugsieren – einen Rang hinter der japanischen Tennisspielerin Naomi Osaka, die sich in vergleichbarer Größenordnung bewegt und bei den Damen ihren eigenen Rekord aus dem Vorjahr (37 Mio.) einstellt.
2,8 Milliarden Dollar für die 50 reichsten Sportler
Einmal jährlich veröffentlicht die Forbes, eines der erfolgreichsten Wirtschaftsmagazine, die Liste der 50 Top-Verdiener im weltweiten Sport. Die Summen erreichen Jahr für Jahr neue astronomische Sphären – daran änderten nicht einmal die Corona-Pandemie und die dadurch bedingten vielen Eventabsagen in den vergangenen eineinhalb Jahren etwas. Die Letzten des elitären Rankings, die Fußballstars Robert Lewandowski und Andres Iniesta, sowie Boxer Canelo Alvarez, kassieren mit rund 34 Millionen Dollar rund 5,5 Millionen mehr als das Schlusslicht im vergangenen Jahr. Insgesamt verdienen die 50 gelisteten Athleten in den 12 Monaten des erfassten Zeitraums fast 2,8 Milliarden Dollar, natürlich ebenfalls ein neuer Höchststand, und zwar ein Plus um satte 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mehr als eine Milliarde Dollar davon stammt aus Werbeverträgen und anderen Unternehmungen außerhalb des Spielfelds – noch ein neuer Rekord.
Drei Golfer im Forbes-Ranking
Acht Sportarten sind in diesem Ranking vertreten – der American Football stellt mit 18 Athleten die meisten Superreichen. Dahinter folgen Basketball (13), Fußball (8), Tennis (4) – und dann erst Golf! Neben Tiger Woods gehören immerhin zwei weitere seiner Kollegen zum erlesenen Kreis der 50 reichsten Sportler des Jahres 2021: Dustin Johnson, mit 44,5 Millionen (davon 24,5 Millionen Preisgeld) auf Platz 20 geführt, und Phil Mickelson, mit 50 Jahren zwar der Älteste in der Riege der Spitzenverdiener, aber nicht der Ärmste: 41 Millionen Dollar („nur“ eine Million Dollar Preisgeld) fließen auf sein Konto. Damit ist er 29. dieser doch ein wenig abgehoben erscheinenden Liste und hätte sogar noch einige Plätze klettern können, wenn das Preisgeld für seinen Triumph bei der PGA Championship im Mai (2,16 Millionen Dollar) noch in das Erfassungsfenster der Forbes gefallen wäre.
Die Reichsten der Geschichte – Tiger auf Platz drei
Mickelson wird es verschmerzen können. Im Ranking der reichsten Sportler der Geschichte ist „Lefty“ nämlich sogar unter den Top 20 vertreten – 375 Millionen Dollar, Rang 19, einen Platz vor Jack Nicklaus (320 Millionen). Tiger Woods schafft es hier sogar aufs Treppchen! Mit seinem Gesamtvermögen von geschätzten 800 Millionen Dollar liegt er nur hinter dem rumänischen Unternehmer Ion Tiriac (1,2 Milliarden), einst Manager von Boris Becker und gefühlt vor Urzeiten einmal selbst Tennis- und sogar Eishockeyprofi, und Basketball-Legende Michael Jordan, angeblich 2,2 Milliarden Dollar schwer.
Bernhard Langer kommt auf 60 Millionen
Dagegen wirken sogar die Einkünfte der deutschen Spitzenpros fast spärlich. Bernhard Langer – inzwischen offiziell seit 45 Jahren Profi! – hat über die Jahrzehnte mehr als 60 Millionen Euro erspielt, davon mehr als jeder andere auf der Champions Tour. Zuzüglich seiner weiteren Verdienste bewegt auch er sich in schwindelerregenden Bereichen. Ähnlich Martin Kaymer, dessen Einnahmen von sämtlichen Touren die Marke von 30 Millionen Euro übersteigt, Sponsorendeals nicht eingerechnet.
Die reichsten Sportler auf diesem Globus – sie leben in einer Welt für sich. Was klar ist: Profigolf ist und bleibt ohne jeden Zweifel ein lukratives Geschäft, aber bei weitem nicht das beste!