DMM AK 30
2021 Seddin siegt nach Stechen
26. September 2021 ,
In einem spannenden Finalspiel der DMM AK 30 Damen setzt sich der G&CC Seddiner See per Stechen gegen den starken Münchener GC durch. Platz drei geht an den GC Hamburg-Walddörfer.
Mit diesem Ergebnis haben nicht alle gerechnet - und das gilt wohl auch für die frisch gebackenen Meisterinnen selbst. In einem dramatischen Duell zwingen die AK 30 Damen des G&CC Seddiner See ihre Rivalen vom Münchener GC ins Stechen und sichern sich dort mit einem sensationellen Putt den Titel als Deutscher Mannschaftsmeister, AK 30 Damen.
Kopf an Kopf in den Einzeln
Aber was ist genau passiert? Zunächst konnten die favorisierten Münchener Jungseniorinnen in Führung gehen, denn die starke Nicola Rössler (Münchener GC) sicherte den Punkt aus ihrem Einzel gegen Vivien Richter (G&CC Seddiner See) mit einem heftigen 5&4. Doch die Retoure kam umgehend, als Nina Holleder (G&CC Seddiner See) ihren Punkt gegen Brigitte Flierl (Münchener GC) ebenfalls mit 5&4 sichern konnte.
Mit der nächsten Entscheidung brachte Vicki Troeltsch (Münchener GC) die Süddeutschen erneut in Führung. Mit 2&1 holte sie ihren Punkt gegen Dörte Hotze (G&CC Seddiner See). Das letzte Einzel zwischen Tanja Morant (Münchener GC) und Sophia Goerner (G&CC Seddiner See) entschied sich ebenfalls mit 2&1 - allerdings ging dieser Punkt nach einem starken Comeback wiederum an die Brandenburgerinnen.
Das entscheidende Drama fand jedoch nicht in den Einzeln statt, sondern im davor laufenden Vierer. Hier spielten Jessica Lindlau und Silvia Wilms (Münchener GC) gegen Vanessa Herbon und Anna Herrmann (G&CC Seddiner See). München lag in diesem Match dormie, denn die Seddiner Damen waren 2down, als sie auf Bahn 17 gingen. Doch die Preußen gewannen diese Bahn. Und sie gewannen auch Bahn 18.
Vierer gedreht - Stechen gewonnen
Herbon und Herrmann rangen den Süddeutschen einen halben Punkt ab. Und dieser sollte entscheidend sein. Denn das gesamte Finalspiel lag nun nach dem Ende der regulären Spieldistanz bei 2,5:2,5. Es wurde also ein Stechen angesetzt. Ausgetragen wurde es zwischen den beiden Top-Spielerinnen der beiden Teams: Nicola Rössler und Nina Holleder. Holleders Abschlag landete nur wenige Zentimeter neben einem Bunker, während Rössler ihren Ball mittig auf dem Fairway platzieren konnte.
Und auch beim Schlag ins Grün erwischte die Münchener Spielerin das bessere Ende, denn ihr Ball landete nur zirka 1,5 Meter vom Flaggstock entfernt. Holleder hingegen schlug ihren Ball zwar pin high, aber immerhin vier Meter links von der Fahne. Ihre Kapitänin Vivien Richter, die mittlerweile als Caddy an Holleders Seite stand, sagte zu ihr: „Den musst Du machen.“ Und genau das tat sie auch. Holleder, die zuerst puttete, versenkte ihren Birdie-Putt.
Rössler hingegen blieb dies verwehrt, denn ihr Putt zum Birdie blieb knapp neben dem Loch liegen. Seddin siegt im Stechen am ersten Extraloch mit Birdie gegen Par und der Sieg in diesem dramatischen Finale geht an die Brandenburgerinnen.
Glückliche Seddiner
Vivien Richter ist überglücklich mit dem Ergebnis und resümiert: „In das Turnier sind wir durchaus mit der Hoffnung auf eine Medaille gegangen. Als wir dann heute morgen gestartet sind, hatten wir Silber ja schon sicher - das war ein gutes Gefühl. Wir haben das zum Anlass genommen und wollten uns genau deswegen voll reinhängen.“
Die entscheidende Phase machte Richter in der letzten noch laufenden Partie zwischen Sophia Goerner (G&CC Seddiner See) und Tanja Morant (Münchener GC) aus: „ Sophia lag nach neun Bahnen 3down. Als sie ihr Match gedreht hat, haben wir gedacht, da geht was. Aber dass wir hier gewinnen, ist für uns auf jeden Fall etwas Besonderes. Und dann noch gegen München, die so stark und erfahren sind, das ist toll. Wir freuen uns wirklich sehr.“
Wieder keine Titelverteidigung
Etwas anders gestaltete sich die Gemütslage bei den Damen des Münchener GC. Silvia Wilms fasst aus ihrer Sicht zusammen: „Am Anfang war die Enttäuschung natürlich schon groß, denn wir hatten es in der Hand. Nach neun Loch sah es noch sehr gut für uns aus, doch aus irgendeinem Grund konnten wir das Momentum nicht nutzen. Nach der Siegerehrung haben wir zusammen mit dem Seddiner Team auf deren Sieg und auf das tolle Event angestoßen und der erste Ärger über den verpassten Titel war schon etwas verflogen.
Der Golfclub Verden war ein toller Gastgeber. Wir haben alle gespürt, dass wir willkommen waren. Es war alles sehr gut organisiert. Selbst die Range und das Putting Green waren nur für uns Spielerinnen reserviert. Die zwei Schleifen, die wir gespielt haben, waren sehr unterschiedlich und ich fand diese unterschiedlichen Charaktere für die Neun-Loch-Matches ziemlich gut.“
Mit dem Sieg der Seddiner Damen bleibt das Turnier seiner eigenen Historie treu: auch in diesem Jahr konnten die amtierenden Meisterinnen ihren Titel nicht verteidigen. Das Spiel um Platz drei wurde ebenfalls von zwei hochkarätigen Teams ausgetragen. Hier siegte der GC Hamburg-Walddörfer mit 3:2 gegen den GC Neuhof und kann nach der Vizemeisterschaft des Jahres 2019 nun immerhin die Bronzemedaille zurück nach Hause nehmen.