LPGA Tour
Slow-Play-Debatte: Nach Hull fordert auch Korda Strafen
21. November 2024 , Felix Grewe
Was tun, wenn Runden länger als fünf Stunden dauern, weil Spielerinnen sich bewusst viel zu lassen? Nelly Korda hat dazu eine klare Meinung.
Es gibt ein Thema, über das besonders im Damengolf derzeit mehr und intensiver diskutiert wird als über Ranglisten, Rekorde oder Rookies. Es ist die sogenannte „Slow-Play-Debatte“, also das langsame Spiel, das einige Profis bewusst zu praktizieren scheinen und so die Rundenzeiten teilweise deutlich in die Länge ziehen. Die englische Topspielerin Charley Hull hatte vor wenigen Tagen vorgeschlagen, dass Spielerinnen ihre Tourkarte verlieren sollten, wenn sie eine gewisse Zeitgrenze mehr als dreimal überschreiten.
Kordas Forderungen für schnellere Runden
Auch Nelly Korda, die Weltranglistenerste, hält Rundenzeiten von mehr als fünf Stunden für problematisch: „Ich denke, dass es ein großes Problem ist, es ist nicht gut für die Fans. Ich würde mich ärgern, wenn ich mehr als fünf Stunden zuschauen müsste. Das zieht das Spiel runter und muss sich ändern.“ Anders als Hull schlägt Korda jedoch weniger drastische Maßnahmen vor. Sie spricht sich für konsequentere Beobachtungen durch die Offiziellen aus. „Die Spielerinnen müssen bestraft werden. Die Regelbeauftragten müssen von der ersten Gruppe an aufpassen“, sagt sie vor dem Saisonabschluss der CME Group Tour Championship. „Ich denke, die Leute müssen einfach schneller bereit sein. Sie fangen ein bisschen zu spät an. Wir bräuchten mehr Leute vor Ort, um das Spieltempo zu überwachen.“
Auch Lexi Thompson, die vor ihrem Rücktritt als Vollzeit-Tourspielerin steht, hält die ausgedehnten Spielzeiten für eine zweifelhafte Entwicklung. „Die Runden sollten nicht länger als viereinhalb Stunden dauern, vor allem bei Dreiergruppen“, sagt sie. Ihr Credo: „Es ist nur ein Spiel. Mach einfach deine Routine, leg dich fest und triff den Ball. Das ist im Moment definitiv ein Problem. Ich weiß nicht, was wir tun werden, um es zu lösen, aber hoffentlich spielen wir einfach schneller.“
Ko hat Verständnis
Mit größerem Verständnis äußerst sich Lydia Ko. Sie sieht unterschiedliche Gründe für die zunehmende Spieldauer. „Ich glaube, das Wichtigste ist die jeweilige Situation. Wenn es letzte Woche länger gedauert hat, gibt es meiner Meinung nach zwei Faktoren. Der Golfplatz war schwierig, und es gab Spielerinnen, die um ihre Tourkarte oder um die Qualifikation für das CME kämpften. Ich denke, dass all diese Umstände eine Rolle spielen.“ Ko weiter: „Das heißt nicht, dass man länger brauchen sollte. Ich denke nur, dass es Variablen sind, die man berücksichtigen muss, wenn wir längere Runden als üblich sehen.“ Bestrafungen hält die Olympiasiegerin für den falschen Weg. „Ich glaube, dass jeder sein Bestes gibt, um mit dem Spieltempo mitzuhalten. Ich weiß nicht, ob eine Strategie oder eine Methode eine Runde sofort 30 Minuten schneller machen kann.“
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