Regelfrage #46

Was tun, wenn der Ball doch nicht im Wasser war?


13. November 2024 , Dietrich von Garn


Regelfrage der Woche #46/2024
Regelfrage der Woche #46/2024 | © DGV

In der Regelfrage der Woche widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer „Regelproblematik“. Diesmal droppt Herbert Hautihnschonmalkurz beim Schilf und sein Ball war dann aber doch nicht im Wasser.

Die Situation: 

Herbert Hautihnschonmalkurz schlägt seinen Ball mit dem Eisen 8 Richtung Grün. Natürlich liegt es nur an einem plötzlich auftretenden Gegenwind, dass der Ball etwas kurz bleibt und zwischen dem Schilf einer Penalty Area direkt vor dem Grün verschwindet. Seine Mitspieler Nico Neidisch und Ferdinand Fiesling lassen prompt ein „Oh wie schaaaade!“ hören, das sich eher nach dem Gegenteil anhört. Und auch Herbert lässt mit einem „Ach Du Sch…“ kein Zweifel daran, wo er seinen Ball vermutet.

Herbert geht noch ein paar Schritte bis zum Kreuzungspunkt seines Balls mit der Penalty Area vor und droppt dort einen Ball nach Regel 17, den er dann mangels Gegenwind auch problemlos über die Penalty Area hinter das Schilf auf das Grün schlägt. Die drei Spieler gehen um den Teich herum und sehen auf dem Grün plötzlich vier Bälle liegen. Es stellt sich heraus, dass einer davon Herberts erster Ball ist, der es doch noch bis auf das Grün geschafft hatte.

Die drei gucken sich an. Was nun?

Die Lösung:

Herbert hätte vielleicht einmal auf das Grüns schauen sollen, bevor er einen neuen Ball ins Spiel brachte. Da alle drei Spieler der Überzeugung waren, dass der Ball in der Penalty Area liegt, galt dies als „bekannt oder so gut wie sicher“ und der gedroppte Ball wurde nicht nur zum Ball im Spiel (dies wäre auch der Fall, wenn die Anzeichen nicht ausreichen) sondern gilt als regelkonform gedroppt. der ursprüngliche Ball ist damit aus dem Spiel und darf nicht mehr gespielt werden.