Tour-Vorschau

Trio will deutsche Erfolgsserie in Indien fortsetzen


22. Oktober 2024 , Daniel Dillenburg


Feierte bei der Hero Women's Indian Open 2023 ihren ersten Sieg auf der Ladies European Tour: Aline Krauter.
Feierte bei der Hero Women's Indian Open 2023 ihren ersten Sieg auf der Ladies European Tour: Aline Krauter. | © Tristan Jones / LET

Hält die deutsche Siegesserie in Indien an? Diese Frage gilt es in dieser Woche zu beantworten. Zuletzt konnten dort mehrere Deutsche gewinnen. Die Tour-Vorschau:

Ladies European Tour: Hero Women’s Indian Open

DLF Golf and Country Club, Indien, 24. bis 27. Oktober

Wenn der DLF Golf and Country Club in Neu-Delhi in den vergangenen Jahren eins gemacht hat, dann sich einen Namen bei deutschen Golffans. Seit 2022 werden in schöner Regelmäßigkeit deutsche Erfolgsgeschichten auf dem einzigartigen Gary-Player-Design geschrieben. 2022 triumphierte Elite-Team-Germany-Spielerin Olivia Cowan bei der Hero Women’s Indian Open in Gurgaon. Ein Jahr später machte es ihr Golf-Team-Germany-Kollegin Aline Krauter nach. Und im selben Jahr feierte auch Marcel Siem auf der DP World Tour seinen Comeback-Erfolg im DLC G&CC – Yannick Paul wurde Zweiter. Der sich durch tiefe Bunker, ondulierte Fairways und spektakuläre Abschläge auszeichnende Platz scheint den deutschen Spielerinnen und Spielern zu liegen.

In dieser Woche hoffen drei deutsche Damen, diese Siegesserie aufrecht zu erhalten. Ex-Champions Cowan und Krauter sind zwar nicht am Start, dafür aber Sophie Witt, Leonie Harm und Patricia-Isabel Schmidt. Letztere feiert ihr Turnier-Debüt, während die anderen beiden bereits Erfahrungen in Indien sammelten. Geht es nach der Platzierung in der Order of Merit, ist Schmidt am meisten zuzutrauen. Nach 23 gespielten Turnieren belegt sie Rang 63 und zuletzt erreichte sie vier Cuts in Folge. Hinzukam ein Sieg auf der LET Access Series, der zweiten europäischen Damenliga. Außerdem konnte die 29-Jährige aus dem National Team Germany mit der Belgian Ladies Open 2023 schon ein LET-Turnier gewinnen. Harm ist 98. im Saisonranking, Witt belegt den 176. Platz.


Ansonsten geht es bei der Hero Women’s Indian Open um die bisherige Spielerin der Saison: Rookie Chiara Tamburlini aus der Schweiz könnte diese Woche den Sieg in der Gesamtwertung perfekt machen. Drei Turniere gewann sie in diesem Jahr bereits und sollte sie ihren Vorsprung auf Rang zwei um zehn Punkte ausbauen, ist ihr der Gesamtsieg bei noch zwei ausstehenden Turnieren nicht mehr zu nehmen. Die Zweitplatzierte Manon De Roey aus Belgien benötigt in dieser Saison mindestens noch einen Titel, um Tamburlini irgendwie einholen zu können. Neben Tamburlini und De Roey sind vier weitere aktuelle Turniersiegerinnen im Feld: Amy Taylor, Alice Hewson (beide England), Shannon Tan (Singapur) und Perrine Delacour (Frankreich). Das Gesamtpreisgeld beträgt 400.000 US-Dollar.

DP World Tour: Genesis Championship

Jack Nicklaus Golf Club Korea, Südkorea, 24. bis 27. Oktober

Es ist das Finale vor dem Finale: Die Genesis Championship markiert das letzte Turnier der regulären DP-World-Tour-Saison. In Südkorea entscheidet sich, wer die Tourkarte hält, wer in die Qualifying School muss und wer sich für die Playoffs qualifiziert. Entsprechend spannend wird die Woche im Jack Nicklaus Golf Club Korea. Aktuell haben die Top 114 des Race to Dubai den Klassenerhalt sicher. Mit Freddy Schott liegt aktuell ein Deutscher auf Rang 114. Schott wäre derzeit also 2025 wieder auf der DP World Tour dabei, muss aber in Südkorea einige Punkte sammeln, um nicht noch aus den Quali-Rängen zu fliegen.

Doch Schott ist nicht der einzige Deutsche, der um seine Tourkarte kämpft. Auch Marcel Schneider wackelt als 111. im Ranking. Er reist jedoch mit ordentlich Selbstvertrauen nach Asien, nachdem er sich vor wenigen Tagen dank einer fehlerfreien Schlussrunde in Spanien einen zwölften Platz erkämpfte und sich somit um 17 Ränge in der Gesamtwertung verbesserte. Eine ähnliche Leistung in dieser Woche würde die Tourkarte absichern. Maximilian Rottluff (125.), Hurly Long (168.) und Alexander Knappe (209.) müssen da schon etwas mehr liefern als „nur“ eine gute Platzierung, ansonsten führt für sie kein Weg an der Qualifying School vorbei. Das letzte Turnier der regulären Saison ist also für einige Deutsche ein enorm wichtiges.

Etwas entspannter kann Elite-Team-Germany-Spieler Yannik Paul in die Genesis Championship gehen. Als 41. im Ranking ist er sicher für die anstehenden Playoffs qualifiziert (Top 70). Wenn alles gut geht, ist er sogar beim Saisonfinale in Dubai dabei, für das sich die besten 50 im Race to Dubai qualifizieren. Paul wäre aktuell der einzige Deutsche im Final-Feld. Während Marcel Siem (60.) nicht am Start ist, will sich Elite-Team-Germany-Spieler Maximilian Kieffer in die Playoffs spielen. Als 98. benötigt er einige Punkte für die Top 70. Elite-Team-Kollege Nick Bachem wäre als 138. im Ranking zwar nicht für 2025 qualifiziert, zehrt aber noch von seinem Rookie-Triumph aus dem vergangenen Jahr. Seine Spielberechtigung läuft noch bis in die Saison 2025.


Die Genesis Championship ist ein co-sanktioniertes Event der DP World Tour und der KPGA Tour. Auf europäischer Seite verteidigt der Spanier Pablo Larrazábal seinen Titel, auf koreanischer Park Sang-hyun. Die Top-Favoriten in dieser Woche sind zwei koreanische PGA-Tour-Spieler: Tom Kim und Byeong Hun An spielten erst vor wenigen Wochen gemeinsam beim Presidents Cup und wollen nun vor heimischem Publikum begeistern. Mit Nicolai Höjgaard ist auch ein europäischer Ryder-Cup-Spieler am Start. Das Gesamtpreisgeld beträgt vier Millionen US-Dollar.

LPGA Tour: Maybank Championship

Kuala Lumpur Golf & Country Club, Malaysia, 24. bis 27. Oktober

Die LPGA Tour biegt auf die Zielgerade ihrer Saison ein. Die anstehende Maybank Championship ist das fünftletzte Event der Saison. Aktuell befindet man sich auf Asienreise und die Maybank Championship zählt zu den neueren Turnieren im Kalender. Wie bei der Premiere im vergangenen Jahr geht es in den Kuala Lumpur Golf & Country Club nach Malaysia. Vor zwölf Monaten sorgten Céline Boutier und Jeeno Thitikul für ein denkwürdiges Finale, als sie sich ein Neun-Löcher-Playoff boten. Mit dem besseren Ende für Boutier, für dies es damals der vierte Sieg der Saison war. In diesem Jahr konnte die Französin noch kein LPGA-Event gewinnen. Jedoch holte sie vor wenigen Wochen auf der LET einen Titel.


Weitere Top-Favoritinnen sind die Weltranglistenzweite, Lilia Vu, die Kanadierin Brooke Henderson und Linn Grant aus Schweden. Mit der besten Form reist die Australierin Hannah Green nach Malaysia. Bei der BMW Ladies Championship in der vergangenen Woche holte sie ihren dritten Sieg in dieser Saison. Nur Nelly Korda war häufiger erfolgreich. Die Nummer eins aus den USA musste ihren Start aufgrund einer Nackenverletzung absagen. An dem Fakt, dass sie das Rennen um den Rolex Player of the Year Award für sich entscheiden wird, ändert ihre Abwesenheit voraussichtlich nichts. Ayaka Furue und Haeran Ryu müssten alle verbleibenden Turniere gewinnen, um noch eine Chance zu haben – eher unwahrscheinlich.

Die einzige Deutsche im Feld ist, wie in den vergangenen Wochen auch schon, Esther Henseleit. Die Elite-Team-Germany-Spielerin wurde vergangene Woche geteilte 27. in Südkorea und belegt Rang 30 im Saisonranking. Im vergangenen Jahr wurde sie geteilte 52. im Kuala Lumpur Golf & Country Club. Das Gesamtpreisgeld in dieser Woche beträgt drei Millionen US-Dollar.

PGA Tour: Zozo Championship

Accordia Golf Narashino Country Club, Japan, 24. bis 27. Oktober

Auch die PGA Tour macht in dieser Woche in Asien Halt. Vier Turniere im FedExCup Fall sind gespielt. Vier weitere stehen noch an. Die Zozo Championship gehört zu den besser besetzten Turnieren in dieser Phase der Saison. Mit Xander Schauffele, Collin Morikawa und Lokalmatador Hideki Matsuyama sind drei Top-Ten-Spieler im Feld. Morikawa will seinen Titel in Chiba verteidigen und seinen ersten Saisonsieg feiern. Schauffele dagegen konnte in diesem Jahr seine ersten beiden Majors gewinnen und erreichte insgesamt 15-mal die Top Ten. Matsuyama konnte in diesem Jahr ebenfalls zwei Titel holen. Das Trio geht mit den größten Siegchancen in das mit 8,5 Millionen US-Dollar dotierte Event.

Gespielt wird im Accordia Golf Narashino Country Club, östlich von Tokio. Der Par-70-Kurs ist ein Parkland aus dem Jahr 1965 und war bereits drei Jahre nach der Eröffnung Austragungsort der Japan PGA Championship. Die Zozo Championship ist seit 2019 hier zuhause. Der damalige Sieger hieß Tiger Woods. Deutsche sind diese Woche nicht am Start. Sowohl Stephan Jäger als auch Matti Schmid gönnen sich eine Pause.

Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:

Legends Tour: Senior Italian Open
San Domenico GC, Italien, 24. bis 26. Oktober

Thomas Gögele