Club Trophy

Hamburg krönt Saison mit Europa-Cup-Sieg


5. Oktober 2024 , Lars Kretzschmar


Nachdem sie bereits das DGL Final Four gewinnen konnten präsentieren die Golferinnen des Hamburger GC nun ihre Goldmedaillen vom Sieg im Europa Cup. (Foto: Hamburger GC)
Nachdem sie bereits das DGL Final Four gewinnen konnten präsentieren die Golferinnen des Hamburger GC nun ihre Goldmedaillen vom Sieg im Europa Cup. (Foto: Hamburger GC)

Nach dem Sieg beim DGL Final Four behaupten sich die Hanseatinnen auch auf internationalem Parkett und triumphieren vor Frankreich und Tschechien.

Báč/Slowakei – Traditionell bildet der Europa Cup den Abschluss einer langen Golfsaison, wenn sich die nationalen Mannschaftsmeister auf internationalem Parkett messen. Die Damen des Hamburger GC hatten sich den Deutschen Meistertitel beim DGL Final Four gegen St. Leon-Rot gesichert, so Deutschland bei der European Ladies‘ Club Trophy in der Slowakei vertreten dürfen und mit einem überzeugenden Sieg das Double geholt. Im Golf Club Welten unweit der slowakischen Hauptstadt Bratislava an der Donau gelegen, setzten sich die Hanseatinnen vor den Rekordsiegerinnen aus Frankreich und dem tschechischen Meister durch.

„Was schöneres kann man sich nicht wünschen“, freute sich Esther Poburski, Trainerin der Damen beim Hamburger GC, „für das ganze Team. Wir sind hierher gefahren, um Gold zu gewinnen, es dann aber auch umzusetzen ist etwas ganz anderes – da gehören viele zum Erfolg dazu. Die Mannschaft hat in den drei Tagen außergewöhnliches geleistet und wir sind total stolz.“ Nachdem Hamburg bereits alle fünf Spieltage der regulären Saison der DGL gewonnen und sich auch im Final Four durchgesetzt hatte, sei man laut Poburski mit breiter Brust in die Slowakei gereist. „Die DGL hat natürlich geholfen. Wir sind selbstbewusst angetreten und die Mannschaft ist breit aufgestellt für solch ein internationales Turnier.“

Hamburgerinnen trotzen Regen, Wind und gefühlten drei Grad

Drei Runden mit jeweils drei Spielerinnen pro Team gilt es bei der Club Trophy zu bewältigen, gewertet werden dabei pro Tag die zwei besten Scores einer jeden Mannschaft. Der Hamburger GC trat mit Susanna Brenske, Hannah-Leonie Karg und Maike Schlender an. Und schon am ersten Tag machten die DGL-Siegerinnen deutlich, dass mit ihnen auch beim Europa Cup zu rechnen ist. Schlender und Brenske notierten jeweils 73er-Runden, gleichbedeutend mit einem Schlag über Par, womit sich die Norddeutschen bei +2 zum Auftakt auf dem dritten Platz wiederfanden. An der Spitze thronten derweil die Rekordsiegerinnen des Racing Club de France – ihr Vorsprung vor den Deutschen betrug allerdings nur drei Schläge.

Trotz eines Doppelbogeys, aber eben auch mit vier stark herausgespielten Birdies verbesserte sich Susanna Brenske im zweiten Durchgang um einen Schlag und erreichte das Clubhaus mit 72 Schlägen und Even Par. Auch wenn Hannah-Leonie Karg und Maike Schlender im Vergleich zum Vortag seltener in aussichtsreiche Birdiechancen kamen und so etwas höhere Scores notierten, was laut Poburski auch am „ekelhaften Wetter“ lag, schrumpfte der Rückstand auf die französische Konkurrenz auf lediglich einen Schlag. „ Regen, Wind, gefühlte drei Grad, das lag definitiv außerhalb der Komfortzone“, beschrieb Hamburgs Traininerin rückblickend die Bedingungen. Für die Finalrunde bot diese Ausgangslage allerdings alle Chancen auf den Gewinn einer Medaille oder sogar des Titels.

Hohes Engagement der Gastgeber und herausragende Arbeit der Greenkeeper

Und den Titel bei der European Ladies‘ Club Trophy nahmen die Damen des Hamburger GC vom ersten Abschlag des Finaltags unverzüglich ins Visier. Nach frühen Bogeys von Schlender und Brenske bereits am ersten Loch drehte das Trio geschlossen auf, so dass sie mit gemeinsam neun erspielten Birdies nach der Front Nine alle unter Par lagen und vorläufig die Spitzenposition im Leaderboard erklommen hatten. Schlussendlich störten auch zwei Schlagverluste je Akteurin auf der Back Nine nicht mehr wirklich, brachte doch jedes Mannschaftsmitglied einen Score unter Par ins Ziel. Insgesamt verbesserten sich die Hamburgerinnen damit auf +3 und siegten mit zwei Schlägen Vorsprung vor dem Racing Club de France und zwei weiteren vor der Mannschaft des Golf Club Brno aus Tschechien.

„Es war ein außergewöhliches Turnier“, resümierte Esther Poburski, nachdem ihre Spielerinnen die verdienten Medaillen um den Hals und den Pokal in Händen hielten und lobte die slowakischen Gastgeber. „Wir haben uns sehr wohlgefühlt. Jeder hat hohes Engagement gezeigt und das Greenkeeping hat eine hervorragende Arbeit gemacht. Den Platz nach den starken Regenfällen der vergangenen Wochen in solch einen Zustand zu bringen und diesen über die drei Turniertage zu halten verdient ein großes Lob.“ Für die kommende Saison will Poburski erstmal von Event zu Event schauen. Das Final Four in der DGL sein ein Ziel, dann es erneut zu gewinnen. Und wer weiß, da sie als Titelverteidigerinnen schon jetzt für die European Ladies‘ Club Trophy 2025 qualifiziert sind, ist ja vielleicht sogar das erneute Double möglich – was übrigens noch niemand zuvor geschafft hat.