DMM AK 16

Himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt


28. September 2024 , Christopher Tiess


Gastgeberinnen aus Podestkurs: Phawarie Emi Kanithasen (GC Neuhof) beim Putt.
Gastgeberinnen aus Podestkurs: Phawarie Emi Kanithasen (GC Neuhof) beim Putt. | © C&V Sport Promotion

Die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft der AK-16-Mädchen findet dieses Jahr im hessischen GC Neuhof statt. Bereits am ersten Turniertag drückt das starke Team des GC St. Leon-Rot auf’s Gaspedal und setzt sich mit beeindruckendem Abstand an die Spitze des Feldes. Doch dann schleicht sich ein folgenschwerer Fehler ein.

Die DMM Jugend stehen an - die schon traditionell letzte nationale Meisterschaft der Saison. Für den Wettbewerb der Mädchen AK 16 ist ein volles Starterfeld gemeldet - 15 Mannschaften treten auf dem wunderschönen Parkland Course des GC Neuhof gegeneinander an. Und der Name dieses Meisterschaftsplatzes hält, was er verspricht. Mehr als 42.000 Bäume und Büsche wurden im Laufe der Jahre auf der gesamten Anlage angepflanzt und in die Natur eingepasst.

Die Mädchen spielen am ersten der beiden Spieltage zwei Vierer. Am Finaltag kommen dann noch vier Einzel dazu - alles im Brutto-Zählspiel. Gewertet werden dabei lediglich die fünf besten Scores aus den zwei Vierern und den vier Einzeln jeder Mannschaft. Einen Streicher können sich die Teams damit erlauben. 

Hösel mit Aufstiegs-Coach

Gleich zwei Teams sind mit der entsprechenden Minimalbesetzung von nur vier Spielerinnen angereist: der GC Hösel und der GK Braunschweig. Die Höseler Mädchen können dabei auf einen Trainer bauen, der bereits zwei Mannschaften in die 1. Bundesliga geführt und dort etabliert hat. Die Rede ist von Christian Niesing. 

Doch die Showmaster hier im hessischen Neuhof kommen nicht aus dem Rheinland, sondern aus der Kurpfalz: Die amtierenden Meister vom GC St. Leon-Rot setzen bei nass-kalten Spielbedingungen alles daran, ihre Vormachtstellung der letzten Jahre weiter zu verteidigen. So sind die jungen Wölfe als einziges Team komplett mit Minus-Handicaps angereist. Besser geht es kaum. Allerdings ist das noch nicht das Ende der Geschichte. 

Denn das Team um Coach Lars Bocks muss an diesem ersten Turniertag einen heftigen Faux Pas verdauen: Der Vierer von Emilie Schneider und Yoo Jin Bae unterschrieb eine starke 73 (+1) - und damit das mit Abstand beste Ergebnis im Feld. Doch dieses Ergebnis war nicht korrekt. Denn der korrekte Score ist eine 74 (+2) gewesen. Den Spielerinnen fiel dies selbst auf und sie brachten den Fehler zur Anzeige. 

SLR mit Zwangs-Streicher

Zwar wäre auch die 74 noch immer das mit Abstand beste Vierer-Ergebnis, doch die Regeln sind klar: ein falsch unterschriebener Score bedeutet die Disqualifikation des Ergebnisses. Damit haben die amtierenden Meister ihr Streichergebnis quasi schon automatisch festgelegt. Wichtig ist nun vor allem, nicht noch ein DQ zu kassieren - sonst ist das Projekt Titelverteidigung trotz der klaren sportlichen Dominanz vorbei.

In der aktuellen Ergebnisdarstellung bleibt es dabei, dass das St. Leon-Roter Team auf Rang eins steht. Dies hat nicht zuletzt organisatorische Gründe - der Blick wandert zu den schon publizierten Startzeiten. Und auch wenn die weiteren Treppchenplatzierungen mehrfach ihre Inhaberinnen wechselten, übernachten auf dem geteilten zweiten Platz die Gastgeberinnen des GC Neuhof mit insgesamt +32 Schlägen (85; 91). Schlaggleich mit ihnen liegen die Mädchen des GC Hamburg-Walddörfer mit Ergebnissen von 87 und 89 Schlägen. 

Mit Chancen auf eine Podestplatzierung gehen zudem die Teams des G&LC Berlin-Wannsee (+37) sowie des schon angesprochenen GC Hösel (+40) in den zweiten Turniertag. Die Teams aus Starnberg, Mülheim, Falkenstein, dem Club zur Vahr und dem GC Hof Hausen sind ebenfalls dicht auf. Die Einzelrunden starten ab 09:00 Uhr von den Abschlägen 1 und 10.