Tour-Vorschau

US-Siegesserie und etliche Deutsche im Einsatz


24. September 2024 , Daniel Dillenburg


Xander Schauffele beim Presidents Cup und Caroline Masson auf der LPGA Tour.
Xander Schauffele beim Presidents Cup und Caroline Masson auf der LPGA Tour. | © Getty Images

In Kanada möchte die USA ihre beeindruckende Siegesserie beim Presidents Cup ausbauen. Auf den anderen Touren spielen etliche Deutsche mit und hoffen auf Top-Ergebnisse. Die Tour-Vorschau:

PGA Tour: Presidents Cup

The Royal Montreal Golf Club, Kanada, 27. bis 29. September

Zum insgesamt 15. Mal treffen die USA und eine handerlesene Auswahl von internationalen Spielern (Europa ausgenommen) aufeinander. Für die US-Amerikaner ist der Presidents Cup so etwas wie der „kleine Ryder Cup“. Der Stellenwert der beiden Wettbewerbe ist schwer zu vergleichen, aber ein guter Test für die USA ist er allemal. Erst ein Mal konnten die Internationalen den goldenen Pokal holen – 1998 im Royal Melbourne GC. Auch diese Ausgabe findet an einem royalen Austragungsort statt. Zum zweiten Mal nach 2007 macht der Presidents Cup im Royal Montreal GC Halt. Vor 17 Jahren gewann hier im ältesten Club Nordamerikas die USA mit 19,5 zu 14,5 Punkten.

Der internationale Kapitän Mike Weir spielte 2007 als Spieler für seine Auswahl. Damals bezwang er den großen Tiger Woods im Sonntagseinzel. Weirs Gegenüber in dieser Woche ist Jim Furyk, der unter anderem Keegan Bradley in sein Team berief. Eigentlich Assistent für Furyk eingeplant, geht der Ryder-Cup-Kapitän nun persönlich auf Punktejagd. Bradley spielt seinen zweiten Presidents Cup und zählt zu den erfahreneren Spielern im US-Team. Insgesamt sind vier Rookies an Bord. Bei den Internationalen sind es zwei. Der Australier Adam Scott geht bereits in seinen elften Presidents Cup. Der ehemalige Masters-Sieger hat insgesamt 49 Matches auf dem Buckel. Nur 18 davon konnte er gewinnen.


Natürlich gehen die USA einmal mehr als klarer Favorit in das Aufeinandertreffen. In dieser Woche peilen sie ihren zehnten Sieg in Folge an. Ihr Team ist fast ausschließlich mit Topstars besetzt: Scottie Scheffler, Xander Schauffele, Collin Morikawa, Wyndham Clark, Bradley und Brian Harman sind alles ehemalige Major-Sieger. Die Internationalen kommen immerhin auf derer drei: Hideki Matsuyama, Jason Day und eben Scott. Auffällig war Weirs Auswahl seiner Captain’s Picks. Sechs Spieler konnte er bestimmen und er entschied sich für drei Kanadier: Corey Conners, Taylor Pendrith und Mackenzie Hughes. Hierbei setzt man also voll auf den Heimvorteil, der nach 26 Jahren endlich wieder einen Sieg für die Internationalen bringen soll.

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LPGA Tour: Walmart Arkansas Championship

Pinnacle Country Club, Arkansas, 26. bis 29. September

Nach dem Solheim Cup und der Kroger Queen City Championship steht mit der Walmart Arkansas Championship ein etwas kleineres Event der LPGA Tour an. Dies schlägt sich auch im Umfang nieder. Statt der gewöhnlichen vier Runden werden diese Woche nur drei Runden gespielt. Namen wie Nelly Korda, Charley Hull oder Rose Zhang werden in den Entry List vermisst. Dennoch dürfen sich die Veranstalter nicht über fehlende Prominenz beschweren. Immerhin sind unter anderem Lexi Thompson, Megan Khang, Georgia Hall und Lilia Vu dabei. Alles Spielerinnen, die vor zwei Wochen in Virginia beim Solheim Cup dabei waren.

Seit ihrer Premiere 2007 findet die Arkansas Championship im Pinnacle Country Club in Rogers, nördlich von Fayetteville statt. Die Anfänge waren schwer. 2007 wurde das Event als „inoffizielles Turnier“ gewertet, da witterungsbedingt nur eine Runde beendet werden konnte. Die damalige Amateurin Stacy Lewis, eine ehemalige Studentin der University of Arkansas, gewann die erste Ausgabe. Sie sollte sieben Jahre später ein zweites Mal in Rogers gewinnen. In dieser Woche ist die 39-Jährige erneut am Start. Um Titel spielt die 13-malige LPGA-Siegerin aber nur noch selten mit. Ihr bestes Ergebnis in dieser Saison war ein geteilter siebter Rang bei der Dana Open.

Deutschland ist bei dem mit drei Millionen US-Dollar dotierten Event einmal mehr stark vertreten. Elite-Team-Germany-Spielerinnen Caroline Masson, Sophia Popov und Olivia Cowan sind genauso dabei wie Polly Mack, Aline Krauter, Alexandra Försterling und Sandra Gal. Mit der besten Form reist National-Team-Germany-Spielerin Mack nach Arkansas. Zwei ihrer vergangenen drei Turniere beendete die 25-Jährige unter den Top 15.

Die Südkoreanerin Haeran Ryu tritt als Titelverteidigerin an.

Ladies European Tour: Lacoste Ladies Open de France

Golf Barriere, Frankreich, 26. bis 28. September

Von Spanien geht es für den Tross der Ladies European Tour in den Nordwesten Frankreich. In der Normandie steht eines der traditionsreichsten Events auf der Tour an: Die Ladies Open de France. 1987 feierte das Turnier Premiere. Die damalige Siegerin war niemand geringeres als die schwedische Golflegende Liselotte Neumann. Auch in den vergangenen Jahren konnten einige namhafte Spielerinnen das Turnier gewinnen: Nelly Korda 2019 sowie Céline Boutier 2021. Ähnliche Kaliber sind in dieser Woche jedoch nicht am Start. Aber immerhin sind die Top Drei der Saisonwertung vereint. Chiara Tamburlini (Schweiz), Bronte Law (England) und Manon De Roey (Belgien) kämpfen um den Gesamtsieg in einer Saison, die langsam dem Ende entgegensteuert. Nach der Ladies Open der France stehen noch fünf weitere Turniere auf dem Plan.


Aus deutscher Sicht erinnern wir uns gerne an die Open de France zurück: 2008 konnte Anja Monke im Golf d’Arras ihren ersten von insgesamt drei LET-Titeln holen. Deutsche Spielerinnen, die gerne in ihre Fußstapfen treten würden, sind einige am Start. Allen voran Helen Briem darf auch in Frankreich wieder einiges zugetraut werden. Nach ihrem Sieg in Spanien hat ihr Selbstvertrauen das Maximum erreicht und warum sollte für die National-Team-Germany-Spielerin im Golf Barriere nicht der bereits fünfte Profi-Titel in diesem Jahr herausspringen? Weitere Deutsche im Feld sind Sophie Witt, Laura Fünfstück, Leonie Harm und Patricia-Isabel Schmidt.

Titelverteidigerin bei dem mit 375.000 Euro dotierten Turnier ist die Schwedin Johanna Gustavsson.

DP World Tour: acciona Open de Espana

Club de Campo Villa de Madrid, Spanien, 26. bis 29. September

Jon Rahm, Tyrrell Hatton, Patrick Reed. Die diesjährige Open de Espana hat jede Menge LIV-Prominenz vorzuweisen und insbesondere auf den Lokalmatador freut man sich in Spaniens Hauptstadt. Rahm konnte die heimische Open bereits dreimal gewinnen und will sich als erster Spieler in der 52-jährigen Geschichte des Turniers als viermaliger Champion eintragen. In der vergangenen Woche musste er nach einer Runde bei der LIV-Team-Championship krankheitsbedingt aufgeben, doch für das Heimspiel sollte er wieder fit sein. Neben Rahm und Hatton sind weitere Ryder-Cup-Mitglieder aus Rom am Start: Tommy Fleetwood, Shane Lowry und Sepp Straka verleihen dem Turnier im Club de Campo Villa de Madrid weiteren Promi-Flair.


Im vergangenen Jahr feierte der Franzose Matthieu Pavon einen äußerst emotionalen Sieg in Madrid. Nicht nur war es sein langersehnter erster Erfolg auf der Tour. Auch gelang ihm dieser in der Geburtsstadt seines verstorbenen Großvaters. Entsprechend tränenreich war der Moment des Sieges. Eine erfolgreiche Titelverteidigung bei der Open de Espana gelang zuletzt Rahm 2019. Ein deutscher Spieler konnte sich auch schon doppelt in die Siegerliste eintragen. Bernhard Langer gewann die Open de Espana 1984 und 1989. Elite-Team-Germany-Spieler Max Kieffer schnupperte 2013 am Sieg, verlor letztlich aber in einem dramatischen Playoff gegen den Franzosen Raphael Jacquelin.

Während Kieffer auf einen Start in dieser Woche verzichtet, sind acht andere Deutsche bei dem mit 3,25 Millionen US-Dollar dotierten Event dabei: Yannik Paul, Hurly Long, Marcel Schneider, Alexander Knappe, Maximilian Rottluff, Jannik de Bruyn, Freddy Schott und Nick Bachem.

Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:

Challenge Tour: Swiss Challenge
Golf Saint Apollinaire, Frankreich, 26. bis 29. September

Nicolas Horder, Velten Meyer, Jonas Baumgartner, Michael Hirmer, Tim Tillmanns, Nicolai von Dellingshausen, Marc Hammer, Philipp Katich, Christian Bräunig, Timo Vahlenkamp, Allen John und Anton Albers