Tour-Report

O’Mearas Abschiedstränen, Cejkas Glanz und ausgelassene Australier


23. September 2024 , Thomas Fischbacher


Abschied in Kalifornien: Mark O'Meara
Abschied in Kalifornien: Mark O'Meara | © Lachlan Cunningham/Getty Images

Mark O’Meara lässt seine Laufbahn mit feuchten Augen ausklingen, Alex Cejka brilliert am Sonntag und Cameron Smith feiert ausgelassen mit seinem Team.

Vor ein paar Jahren war er sich nicht mehr sicher, ob er es weiter im Profigolf versuchen soll. Thomas Rosenmüller aus dem National Team Germany blickt auf eine Laufbahn zurück, in der nicht immer alles nach oben ging. Doch der 27-Jährige blieb hartnäckig – und wurde belohnt. Seit vergangener Woche steht fest: Rosenmüller, Absolvent der University of North Texas, wird in der kommenden Saison auf der PGA Tour abschlagen. Und der Münchener zeigte nun beim vorletzten Turnier der Korn-Ferry-Tour-Saison, dass er spielerisch bereit ist für die große Bühne. Bei der Nationwide Childrens Hospital Championship verpasste er seinen zweiten Saisonsieg nur knapp. Am Ende kam er zwei Schläge hinter Frankie Capan III als geteilter Zweiter ins Ziel. 

Auch Jeremy Paul hat gute Chancen, in der kommenden Saison erstklassig abzuschlagen. Beim Turnier in Ohio landete der Hesse auf dem geteilten 60. Rang. In der Saisonwertung belegt er vor dem abschließenden Turnier den 22. Rang. Die besten 30 erhalten Karten für die PGA Tour. 

Mack 14. bei Ko-Sieg

Es war ein schwieriger Sommer für Polly Mack auf der LPGA Tour. Die Berlinerin aus dem National Team Germany verpasste zwischen Mai und Juli sechs Cuts in Folge. Doch die 25-Jährige kämpfte sich eindrucksvoll aus dem Tief zurück. Mit Platz fünf bei der Portland Classic Anfang August bewies Mack, dass ihr Spiel gut genug ist, um auf der LPGA Tour ganz vorne mitzuspielen. Nun zeigte sie bei der Kroger Queen CIty Championship eine weitere Top-Leistung. Nach Runden von 67 und drei Mal 70 Schlägen kam Mack als geteilte 14. ins Ziel. In der Saisonwertung geht es dadurch auf den 93. Rang nach oben.   

Während sich Solheim-Cup-Debütantin Esther Henseleit (Elite Team Germany) in der Woche nach dem Kontinentalvergleich beim Gastspiel in Ohio eindrucksvoll von einer 74 zum Auftakt erholte und sich bis auf den 27. Rang nach oben spielte, feierte Lydia Ko ihren dritten Saisonsieg. Die Neuseeländerin gewann bei ihrem ersten Start seit dem Triumph bei der Womens Open mit fünf Schlägen Vorsprung auf Jeeno Thitikul. 


„Es war ziemlich surreal“, freute sich Ko über ihren erneuten Coup. „Ich hatte die unglaublichsten drei Wochen in Europa, und nach drei weiteren Wochen Pause ist man sich nicht ganz sicher, wie es weitergehen wird. Ich bin wirklich stark in dieses Turnier gestartet und habe die ersten beiden Tage gut gespielt.”

Emotionaler Abschied, Cejka mit 64

Nachdem Mark O’Meara, 67, bei der Pure Insurance Championship in Pebble Beach (PGA Tour Champions) tränenreich seine Profikarriere (44 Jahre, zwei Major-Siege, 16 Titel insgesamt) ausklingen ließ, glänzte Alex Cejka am Sonntag mit einer sensationellen 64. Für den Deutschen, der auf der 13. Bahn des weltbekannten Küstenplatzes spektakulär zum Eagle einlochte, endete das Turnier auf dem zweiten Rang. Drei Schläge fehlten auf Sieger Paul Broadhurst. Bernhard Langer wurde geteilter 26. 


Rory McIlroy spielt seit Wochen und Monaten herausragendes Golf. Dennoch sieht die Golfwelt und wahrscheinlich auch der Nordire seine Top-Ergebnisse zuletzt eher kritisch. Denn es fehlen die Pokale. Auch bei der BMW PGA Championship spielte der 35-Jährige groß auf, erkämpfte sich mit einem spektakulären Eagle auf der 17 einen Platz im Stechen und notierte auch auf den Extrabahnen zwei Mal das Birdie. Zum Titel reichte es aber nicht. Denn Billy Horschel verwandelte auf dem zweiten Extraloch seinen Eagle-Putt – und krönte sich zum zweiten Mal während seiner Laufbahn zum Gewinner in Wentworth

Dusche für Smith

Am Ende durften sich die australischen Sportsfreunde mit dem Champagner abduschen. Das Down-Under-Team Rippers GC sicherte sich den mit 14 Millionen Dollar dotierten Team-Titel der LIV Golf League. Dank später Birdies setzte sich das Team um Kapitän Cameron Smith im Maridoe Golf Club (Dallas, Texas) vor den 4Aces um Dustin Johnson durch. „Es ist so gut ... sie sind nicht nur großartige Golfer, sondern auch bessere Menschen, und ich denke, das ist es, worum es bei einem Ripper geht“, erklärte Smith. Martin Kaymer beendete die Team Championship mit Cleeks GC auf dem elften Rang der 13 gestarteten Teams. Mit dem Turnier in Dallas endete die Spielzeit der Saudi-Tour, der Wiederanpfiff erfolgt am 6. Februar in Riad. 


Es war ein Duell auf allerhöchstem Niveau: Helen Briem gegen Pauline Roussin-Bouchard. Auf der einen Seite die 19-jährige Sensation aus Deutschland. Auf der anderen Seite die zweimalige LET-Siegerin aus Frankreich. Die Konkurrenz konnte bei dem Birdie-Feuerwerk nicht mithalten. Das Finale der La Sella Open bot einen spannenden Titelkampf mit einer siegreichen Teenagerin, die derzeit gefühlt jedes Turnier gewinnt, bei dem sie antritt.