Langes Spiel

So schwingen Profis: Drei Unterschiede zu Amateuren


19. September 2024 , Felix Grewe


Top-Schwung: Profis wie Nicolas Calvet (Foto) beherzigen oft technische Aspekte, die Amateure falsch machen.
Top-Schwung: Profis wie Nicolas Calvet (Foto) beherzigen oft technische Aspekte, die Amateure falsch machen. | © golfsupport.nl/Jos Linckens

Die Stars der Touren sind Freizeitspielern in der Regel in allen Belangen überlegen. Drei wesentliche Unterschiede im Schwung sind besonders entscheidend. Was sich Amateure abschauen können, um ein neues Level zu erreichen.

Eine Frage treibt viele Golferinnen und Golfer auf unterschiedlichstem Spielniveau immer wieder um: Warum treffen die Profis die Bälle so viel konstanter, sauberer, einfach besser als Amateure? Oder anders formuliert: Was machen die Topspieler anders, was sich leidenschaftliche Freizeitspieler abschauen könnten? Karl Villwock spielt zwar nicht auf einer der großen Touren, aber als PGA Golf Professional im Golfclub Hamburg-Holm kennt er natürlich die Antworten. In seinem Video (s. unten) erklärt er drei Hauptunterschiede zwischen Profis und Amateuren. Er zeigt, was Clubspieler viel zu häufig falsch machen und wie es besser funktionieren kann. Dafür stellt er eine Übung vor, mit der sich alle Probleme lösen lassen sollen. Bereit? Los geht’s! 

1) Die Arme

Stichwort Ellbogen: Wenn Sie Profis bei ihrer Arbeit beobachten, dürfte ihnen oft auffallen, dass bei den meisten Spielern am Ende des Rückschwung ein rechter Winkel zwischen rechtem Unter- und Oberarm (bei Rechtshändern) entsteht. Der Ellbogen zeigt dabei leicht nach unten. Bei den Amateuren sieht diese Phase des Schwungs oft anders aus: Der Ellbogen zeigt eher nach oben und Unter- und Oberarm befinden sich deutlich enger zusammen als bei einem rechten Winkel. „Das führt zu einer schlechten Schwungbahn“, erklärt Villwock. Sein Tipp: Greifen Sie den Schläger zunächst normal mit der linken Hand. Winkeln Sie ihn dann so an, dass er sich parallel zum Boden befindet und positionieren Sie Ihre rechte Hand etwa zwei Fingerbreite unter dem Griffende – Villwock zeigt’s im Video. Nun nehmen Sie Ihre Setup-Position ein, führen den Schläger zurück und achten darauf, dass Ihr Ellbogen leicht nach unten zeigt. Voraussetzung dafür: eine starke Rotation des Oberkörpers. Denn: Die meisten Amateure winkeln Ihre Arme zu sehr an, weil sie den Körper zu wenig mitdrehen. 

Im Video: Schwingen wie ein Profi


2) Der Treffmoment

Was Sie häufig beobachten können: Die Körperhaltung im Treffmoment von Amateuren gleicht oft jener aus der Ansprechposition. Bei Profis hingegen fällt auf: Im Moment des Treffpunkts ist die Hüfte bereits weiter geöffnet, die Rotation des Körpers also bereits im vollen Gange. Das Gewicht befindet sich leicht auf dem linken Bein. Villwocks Tipp: Sie greifen den Schläger wieder so, wie bei der oben erklärten Übung für die Ellbogen. Nun achten Sie im Durchschwung darauf, dass Sie Ihren Körper ein wenig nach links, also in die Schlagrichtung verschieben und die Hüfte leicht öffnen. Ein Anhaltspunkt für das richtige Timing: Wenn sich Ihr Schlägerschaft im Abschwung in einer Parallele zum Boden befindet, haben Gewichtsverlagerung und Rotation bereits begonnen. Villwock zeigt auch diese Bewegung im Video. 

3) Die Schlagfläche

Was Amateure oft falsch machen: Sie öffnen die Schlagfläche zu sehr. Das beeinflusst Ballkontakt, Weite und Präzision des Schlags. Die Übung, die Villwock dafür erklärt funktioniert mit der gleichen Ausgangslage wie zuvor – Sie greifen den Schläger also so, wie oben beschrieben. Achten Sie nun darauf, wohin die Spitze des Schlägers zeigt, wenn sich dieser im Rückschwung erneut parallel zum Boden befindet. Bei Amateuren mit geöffneter Schlagfläche zeigt sie oft schräg nach hinten. Bei Profis mit geschlossener Schlagfläche zeigt sie mehr nach vorn. 

Im besten Fall bringen Sie alle drei Elemente zusammen. Dann haben Sie gute Chancen, bald zumindest ähnlich zu schwingen wie ein Profi ...