Training

Von Kopf bis Fuß: Vier Schwungmythen im Check


16. September 2024 , Felix Grewe


Gilt als Meister des eleganten Schwungs: Lee Westwood.
Gilt als Meister des eleganten Schwungs: Lee Westwood. | © golfsupport.nl/Stefan Heigl

Was braucht es für den perfekten Golfschwung? Vor allem den Mut, alte Mythen zu hinterfragen! Denn längst nicht jede Technik passt zu jedem Spieler.

Kaum etwas wird mehr und intensiver diskutiert zwischen Abschlägen, Grüns und Clubhäusern dieser Welt als der perfekte Schwung. Die Vorstellungen davon, was ihn auszeichnet, den vollkommenen Schlag, gehen oft weit auseinander. Die einen schwelgen noch immer in lange vergangenen Zeiten, denken an Bobby Jones oder Mary Kathryn „Micky“ Wright, an Ben Hogan oder Jack Nicklaus, andere schwärmen von Ernie Els, Adam Scott oder natürlich von Tiger Woods. Klar ist: Die Auffassungen, was einen Schwung perfekt macht, haben sich im Laufe Zeit verändert. So, wie sich die Ausrüstung weiterentwickelt hat, genauso wie die Sportwissenschaft und die Trainingslehre. 

Der scheinbar perfekte Schwung

So haben sich über die vielen Jahre auch zahlreiche „Mythen“ über den scheinbar perfekten Schwung entwickelt. Tipps und Tricks, die oft für wichtige, unverzichtbare Grundlagen gehalten, aber längst nicht immer hinterfragt werden. Denn: Wie so vieles im Leben, ist auch der Golfschwung individuell. Nicht alles funktioniert für jeden gleichermaßen. Und so können manche technische Kniffs mehr schaden als nutzen. Vier Beispiele: 

1) Halten Sie den Kopf ruhig 

Vielleicht kennen Sie diese Anweisung von Ihrem Pro, sie ist im Golfunterricht oft zu hören. „Kopf ruhig halten!“ Was dabei jedoch passieren: Der Oberkörper verkrampft und der Schwung verliert an Lockerheit. Prominente Beispiele dafür, dass es nicht nur mit ruhigem Kopf funktioniert, sind Lee Westwood oder Annika Sörenstam. Ergo: Finden Sie für sich heraus, was Ihnen hilft!

2) Schwingen Sie langsam

Natürlich sollten Sie nicht zu schnell schwingen. Hektische Bewegungen lösen meistens Fehlerketten aus, die sich schwierig kompensieren lassen. Allerdings: Wer sich Mühe gibt, um besonders langsam zu schwingen, verliert häufig den Rhythmus. Wenn Sie den Schläger so langsam wie möglich zurückführen, kann dies zu unregelmäßigen Geschwindigkeiten im weiteren Verlauf des Schwungs führen. Oft geht auch die nötige Schlägerkopfgeschwindigkeit verloren. Konzentrieren Sie sich also nicht einfach darauf, langsam zu sein, sondern darauf, einen konstanten und wiederholbaren Rhythmus in Ihrem Schwung zu haben.

3) Bringen Sie den Schläger in eine Parallele zum Boden

Im Golfunterricht haben Sie möglicherweise gelernt, dass sich Ihr Schläger in der Endposition des Rückschwungs parallel zum Boden ausgerichtet sein sollte. Für viele funktioniert diese Technik wunderbar – für andere nicht. Wichtig ist: Die Rotation des Oberkörpers muss passen. Das aber erfordert nicht zwingend, dass Sie den Schläger so weit zurückführen, wie es früher häufig gelehrt wurde. 

4) Lassen Sie die Füße fest am Boden

Hier gilt Ähnliches wie bei der Anweisung, den Kopf still zu halten: Wer krampfhaft bemüht ist, die Füße fest am Boden zu behalten, erzeugt eine hohe Spannung im Körper. Deshalb raten viele Pros inzwischen: Finden Sie Ihre ideale Ausgangsposition, die sich sportlich und nicht statisch anfühlt. Wenn Sie die Profis auf den Touren beobachten, dann wird Ihnen auffallen, wie viele ihre Füße während des Schwungs bewegen. Schauen Sie doch mal bei Scottie Scheffler zu ...