Kolumne
Nach Olympia ist vor Olympia!
28. August 2024 , Carsten Moritz
Golfmentor Carsten Moritz denkt noch einmal an die olympischen Spiele und ihre Möglichkeiten.
Liebe Leserinnen und Leser,
in diesem Jahr war es mal wieder soweit. Paris 2024! Die olympischen Spiele im Nachbarland Frankreich. Als Golfer freut man sich, dass Golf wieder als olympische Disziplin ausgetragen wird. Das ist ja erst seit Rio 2016 so. Zuvor gab es eine ca. 100-jährige Abstinenz, was man sich als Golfer natürlich überhaupt nicht erklären kann. Nach Rio und Tokio also nun Paris, wo nur ein Austragungsort in Frage kommen sollte. Le Golf National kennt der kundige TV-Golfer natürlich vom Ryder Cup und den Open de France.
Natürlich sollte die jeweilige Nationenvertretung ein starkes Teilnehmerfeld darstellen, obwohl mit den Querelen um den Niederländer Joost Luiten und seiner Nichtberücksichtigung bei den Herren etwas Unverständnis im Raume Stand. Das ist aber ohne alle Hintergründe zu kennen, schwierig zu bewerten.
Die deutschen Golf-Olympioniken Esther Henseleit, Alexandra Försterling, Stephan Jäger und Mattias Schmidt sollten uns in Paris die Stange halten und schnitten, insbesondere mit der Silbermedallie für Esther Henseleit, sensationell ab. Haben die meisten mitbekommen! Unfassbar gut, weil das olympische Golfturnier weltweit Beachtung fand und sich Deutschland als Golfnation bestens präsentieren konnte.
Wie mir, wird es den meisten gehen. Bei Olympia fiebert man in den Übertragungen plötzlich bei Sportarten mit, die man sonst eher wenigen auf dem Radar hat. Kunstturnen, Rudern, Bogenschießen, Fechten, 3x3-Basketball - um nur einige zu nennen. Olympia macht fremde Sportarten interessant! Ich bin mir sicher, dass es vielen auch beim Golf so ergangen ist, zumal Golf im Free-TV ja seltener angesprochen wird, als unsereins zu einem Hole-in-One kommt.
Ich habe mich in der Golfmentor-Gruppe (Facebook) mal umgehört, ob und wenn ja wie das deutsche Golf ganz allgemein das generelle Olympia-Interesse versucht hat zu nutzen. Golf-Interessenten finden, weiter interessieren und vielleicht sogar an Kurse binden wäre ja denkbar gewesen. Leider scheint nichts bis sehr wenig in dieser Richtung passiert zu sein.
Ich könnte mir vorstellen, dass man die Sommerspiele gut mit seinen beiden Golfturnieren als Aufhänger für besondere Eventaktionen nutzen kann. Olympia-Schnupperkurse, Public-Viewing, Olympia-Turniere in den Clubs mit Siegerehrungsambiente und Medallienvergabe. Alles gut in Szene gesetzt und lokal beworben wird das eigene Grundangebot mit Olympia vermarktet. Ich persönlich traue diesem Szenario eine Menge Potential zu! Gerade weil Kreativität im deutschen Golfbusiness eine Art Fata Morgana zu sein scheint, darf man solche Vorlagen nicht liegen lassen. Meinen Sie nicht auch?
Wie dem auch sei. Nach Olympia ist vor Olympia. Für mögliche Konzepte hat man bis Los Angeles 2028 nun etwas Zeit, um etwas für die nächsten Spiele auf die Beine zu stellen. Wenn man denn möchte!
Herzliche Grüße,
Carsten Moritz
https://golfmentor.jimdofree.com
https://golf2025.jimdofree.com