Womens Open
Magischer Sommer: Ko triumphiert in St. Andrews
25. August 2024 , Thomas Fischbacher
Lydia Ko holt sich bei der Womens Open ihren dritten Major-Sieg. Esther Henseleit und Alexandra Försterling fallen zurück.
Als Zuschauer hätte man sich den Endspurt der Womens Open auf dem legendären Old Course in St Andrews nicht aufregender vorstellen können. Zwischenzeitlich lagen die Titelverteidigerin (Lilia Vu), die Nummer eins der Welt (Nelly Korda), die frischgebackene Goldmedaillengewinner von Paris (Lydia Ko) und eine zweimalige Womens-Open-Gewinnerin (Jiyai Shin) schlaggleich an der Spitze des Feldes.
Auch das Wetter trug seinen Teil zum Spektakel bei. Es war kalt, windig und irgendwann kam auch noch der Regen von der Seite. Am Ende kam Ko am besten mit dem Druck und und den unbequemen Bedingungen zurecht. Im strömenden Regen legte sie ihr Holz vom Fairway sicher auf dem Grün des Road Hole ab und notierte das Par. Als sie wenige Minuten später auf dem 18. Grün ihren Putt zum Birdie verwandelte, strahlte hingegen kurz die Sonne vom Himmel.
Vu macht es nochmals spannend
Ko, die das Finale in der drittletzten Gruppe eröffnet hatte, unterschrieb am Ende eine starke 69 (-3). Und diese Leistung war bei den so schwierigen Bedingungen im Osten Schottlands ausreichend, um am Ende erneut einen Major-Titel in Empfang zu nehmen. Nachdem sich Shin und Korda, die ausgerechnet auf dem 14. Loch (Par 5) ein schmerzhaftes Doppel-Bogey hinnehmen musste, mit Schlagverlusten auf dem Road Hole (Bahn 17) aus dem Titelrennen verabschiedeten, war Vu die einzige, die Kos Triumph noch verhindern konnte.
Ein Birdie auf dem 18. Loch hätte ein Stechen zur Folge gehabt. Doch nach einem durch einen Aufprall auf Granny Clark’s Wynd noch um ein paar Meter längeren Abschlag, verpasste sie das Up-and-Down aus etwa 50 Metern und musste nach einem Drei-Putt sogar ein Bogey notieren. Die Entscheidung war gefallen. Gemeinsam mit Korda, Shin und Ruoning Yin musste sich die zweimalige Major-Gewinnerin mit dem zweiten Rang begnügen.
Surrealer Sommer
Ko hingegen strahlte und ließ ihren Emotionen freien Lauf. Nach der Goldmedaille von Paris und dem daraus resultierenden Einzug in die Hall of Fame hat der magische Spätsommer für die 27-Jährige mit dem dritten Major-Sieg ihrer Laufbahn nach der Evian Championship 2015 und der Ana Inspiration 2016 noch ein weiteres absolutes Highlight parat.
„Es ist surreal”, so Ko bei der Siegerehrung auf dem 18. Grün. „Die Goldmedaille war bereits unglaublich und dieser Sieg ist wirklich zu schön, um wahr zu sein. Ich denke, dass die Womens Open für mich das schwierigste Major ist, einfach weil mir die Erfahrung auf Linksplätzen fehlt. Ich hatte damals bei Stacy Lewis’ Sieg hier das Vergnügen, als Amateur dabei gewesen zu sein. Elf Jahre später darf ich nun selbst den Titel empfangen. Und das vor den Augen meiner Familie. Ich habe immer gesagt, bevor ich irgendwann zurücktrete, will ich unbedingt noch ein Major gewinnen und ich bin sehr dankbar, dass mir das hier gelungen ist.”
Henseleit mit 78
Für Esther Henseleit lief der Schlusstag nicht wicklich erfreulich. Die Silbermedaillengewinnerin von Paris startete zwar mit einem Birdie auf dem ersten Loch in ihre Runde, konnte in der Folge aber nicht mehr nachlegen. Im Gegenteil. Sieben Bogey führten am Ende zu einer 78 (+6). Die 25-Jährige aus dem Elite Team Germany schließt das Turnier auf dem 37. Rang ab.
Auch Alexandra Försterling kam am Sonntag nicht über eine 76 (+4) hinaus und teilt den 60. Rang des Leaderboards.
Sophia Popov, Patricia Isabel Schmidt und Olivia Cowan hatten den Cut verpasst.
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