DM AK offen

Starker Wind über Trier


23. August 2024 , Stefan Bluemer


Führende zur Halbzeit: Hannah Karg vom Hamburger GC (© DGV/stebl)
Führende zur Halbzeit: Hannah Karg vom Hamburger GC (© DGV/stebl)

Die Athleten sind vom GC Trier als Gastgeber auch in diesem Jahr wieder sehr angetan. Freundlichkeit und schiere Masse an Helfern sind außergewöhnlich, wie auch der Platz, der bestens gepflegt und herausfordernd ist. Auch wenn naturgemäß nicht alle Teilnehmer mit dem Score zufrieden sind, sieht man eigentlich nur fröhliche Menschen. Bei den Damen führt Hannah Karg das Feld an, bei den Herren gibt es eine Doppelspitze, bestehend aus Richard Schumann und Jingchen Feng.

Ensch – Am zweiten Wettkampftag der 78. Deutschen Meisterschaften war es über dem Nordufer der Mosel bei Trier zwar weitgehend sonnig, aber der Wind war merklich stärker geworden. Die Herausforderung war am Vormittag für die Damen und am Nachmittag für die Herren entsprechend größer als in der Auftaktrunde.

Bei den Damen hat Lilian Bühle vom GC Kirchheim-Wendlingen mit einer 68 (-4) den tiefsten Score des Tages gespielt. Mit einem Birdie auf Loch 10 ging es los. Nach einem Bogey auf Loch 15 lag die Athletin des Junior Team Germany zurück auf Even Par. Auf ihrer Back Nine, der eigentlichen Front Nine des Platzes, ging es dafür runter mit dem Score, als Bühle auf den Löchern 1, 2 und 3 drei Birdies in Serie spielte und auf dem achten Grün noch ein weiteres Birdie nachlegte. In der Wertung vor der dritten Wettkampfrunde klettert Lilian Bühle auf den dritten Platz.
„Ich habe heute meine Annäherungsschläge besser platzieren können und daher mehr Putts gelocht. Der Platz ist in einem guten Zustand mit anspruchsvollen Grüns, die schwer zu bespielen sind. Mein Highlight der Runde war meine fast gelochte Wedge aus 88 Meter an der 10“, war die 18-Jährige guter Dinge.

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Den dritten Platz teilt sich Bühle mit Alena Oppenheimer. Die älteste Athletin im Feld zeigte eine starke Leistung und mischte vier Birdies mit zwei Bogeys zu einer 70 (-2). Die Spielerin des Stuttgarter GC Solitude war zum Bergfest des traditionsreichen Turniers, das vom GC Trier wieder hinreißend ausgerichtet wird, mehr als zufrieden: „Ich habe heute gut geputtet und einige längere Par-saves gemacht. Meine Birdiechancen habe ich genutzt. Insgesamt war mein Spiel heute sehr solide, was mir ein Gefühl von Sicherheit gegeben hat. Den Platz mag ich sehr gerne! Die Grüns machen mir ziemlich viel Spaß, weil sie so gut laufen, auch wenn sie teilweise echt eine Herausforderung sind. Ich freue mich schon auf die kommenden Tage!“

Karg in Front

In Führung liegt Hannah Karg. Die 24-Jährige vom Hamburger GC wiederholte den Score vom Vortag. Zweimal 70 Schläge macht gesamt vier unter Par. Front Nine und Back Nine beendete die Hanseatin jeweils mit einem Birdie und notierte ansonsten noch jeweils zwei Bogeys und Birdies.
„Ich versuche, so wenig Bogeys wie möglich zu machen. Die Grüns sind an manchen Stellen hart und wenn die Fahnen anspruchsvoller gesteckt sind, dann versuche ich schon mit einem Par vom Grün zu gehen. Es gibt auf jeden Fall viele Birdie-Löcher, aber an manchen Löchern muss man das Par akzeptieren“, erläutert Karg ihre Taktik, die bisher sehr gut aufgegangen ist.

Mit einem Schlag Rückstand auf Hannah Karg geht Anna Nomrowski in die dritte Runde. Die Athletin, die mit dem Team des GC Hösel als Aufsteiger die 1. Bundesliga der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf erhalten hat, blieb auch am zweiten Tag unter Par, mischte drei Bogeys mit vier Birdies, wobei es auf Loch 9, ihrer letzten Spielbahn, mit einem Birdie dafür reichte, unter Par zu gehen.

Kaum tiefe Scores

Die Herren hatten am Nachmittag mit nochmals härteren Bedingungen zu kämpfen, denn der Wind war stark und böig, so dass öfter ein lautes „Fore!“ von hier und dort zu hören war.
Richard Schumann brachte nach seiner ganz starken 66 eine 72 ins Recording. Der Essener, der mit seiner Mannschaft vom GC Essen-Heidhausen in der 1. Bundesliga unglücklich den Klassenerhalt verpasst hatte, mischte im steten Wechsel Birdies und Bogeys. Mit gesamt -6 geht der 28-Jährige als Co-Leader in die dritte Runde.
„Der Platz ist super in Schuss. Die Grüns laufen auch am Nachmittag noch echt gut. Heute hat es sich aufgrund des Windes relativ schwer gespielt. Gerade in die Grüns war es oftmals schwierig, die richtige Distanz zu treffen. Ich bin daher mit der Par-Runde sehr zufrieden und hoffe, morgen nochmal nachlegen zu können“, ist Schumann kämpferisch.
Schlaggleich mit dem Essener Routinier steht Jingchen Feng aus St. Leon-Rot mit sechs unter Par als Co-Leader auf T1. Der Youngster, der vor drei Tagen seinen 16. Geburtstag gefeiert hat, startete mit zwei Birdies in seine Runde, musste früh verkraften, mit zwei Bogeys wieder auf Even Par zurück zu fallen. Zum Ende der Runde kam dann noch einmal Bewegung in den Score, als Feng auf den Löchern 15 und 16 wieder mit Birdie-Bogey eine Achterbahnfahrt erlebte, dann aber als Happy End auf der 18 zum Birdie einlochte und so doch einen Score unter Par rettete.

Routine steht auch auf Rang drei. Marian Ludwig vom GC Am Habsberg hat nach 69 und 70 Schlägen bei gesamt -5 nur einen Zähler Rückstand auf die beiden Leader. Der 32-Jährige notierte auf seiner Front Nine vier Birdies und kreuzte mit drei unter Par auf seine Back Nine. Nach zwei Bogeys gelang Ludwig auf seinem 18. Loch noch ein Birdie zur 70 (-2).

69 tief

Den besten Score des Tages lieferte Connor Engelmohr ab. Der Spieler des Hamburger GC notierte auf seiner Front Nine neun Mal Par. Auf der Back Nine kamen vier Birdies auf die Karte, drei davon in Folge. Einen Tropfen Wasser im Wein musste Engelmohr auf der letzten Bahn akzeptieren, als ihm auf der ansonsten fehlerfreien Runde doch noch ein Bogey auf die Karte rutschte.
„Ich bin zufrieden mit meinen langen Schlägen. Viele Fairways und viele Grüns haben geholfen, und hintenraus ist auch noch ordentlich was gefallen. Ich mag den Platz sehr! Der Platz ist in einem Top-Zustand und ist sehr abwechslungsreich. Es macht Spaß, hier zu spielen. Außerdem finde ich die Unterstützung von den Mitgliedern gigantisch“, strahlte der Hanseat fast schon euphorisch.

Auch Henrik Koglin vom G&LC Berlin-Wannsee brachte die 69 nach Hause. Drei Birdies und ein Eagle bei zwei Bogeys brachten den guten Score. Nach der 76 vom ersten Tag verbesserte sich der Berliner trotz des Windes deutlich.

Gewitter drohen

Aufgrund der Wettervorhersage hat die Spielleitung sich dazu entschlossen, am dritten Wettkampftag schon ab 7.30 Uhr von beiden Tees zu starten. Es drohen in den Abendstunden Gewitter. Zunächst gehen am Samstag die Herren raus, ab 12.20 Uhr starten die Damen. Erst nach der dritten Runde wird es einen Cut geben. Nur die besten 36 Herren und die besten 24 Damen spielen am Sonntag um Titel und Platzierungen.

Geburtstag

Am zweiten Wettkampftag feierte Moritz Hensel vom GC Mannheim-Viernheim seinen 25. Geburtstag. Die Runde verlief zunächst nicht optimal. Nach zwei Bogeys und einem Doppelbogey lag Hensel nach zehn gespielten Löchern bei vier über Par, behielt aber die Nerven und verbesserte sich mit drei Birdies noch auf eins über Par. Im Klassement hat Hensel nach 71 und 73 Schlägen weiterhin gute Aussichten, die Top Ten zu erreichen.

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