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Playoffs statt College – Dunlaps unglaubliche Reise


19. August 2024 , Thomas Fischbacher


Im Aufwind: Nick Dunlap
Im Aufwind: Nick Dunlap | © golfsupport.nl/Matthew Maxey/ism

Nick Dunlap sorgt auf der PGA Tour weiter für Furore. Dabei hatte der 20-Jährige eigentlich ganz andere Pläne für das Jahr 2024.

Weiterstudieren oder die geplante Profikarriere vorziehen – vor dieser Entscheidung stand Nick Dunlap zu Beginn des Jahres. Als erster Amateur seit Phil Mickelson 1991 konnte sich der Student der damalige Student der University of Alabama beim The American Express der PGA Tour durchsetzen. Der historische Titel hatte allerdings einen Haken. Als Amateur entging ihm der Siegerscheck in Höhe von 1,5 Millionen US-Dollar, auch Punkte für den FedExCup gab es nicht für das Top-Talent, was ihn zum Grübeln brachte. 

Wenige Tage nach dem überraschenden Sieg verkündete die damalige Nummer drei der Amateurweltrangliste den mutigen Schritt ins Profilager. Der US-Amateur-Gewinner von 2023 ließ das College-Leben früher als geplant hinter sich, um auf der großen Bühne durchzustarten. Seine Laufbahn begann dank seines sensationellen Siegs mit den bestmöglichen Voraussetzungen. Der 20-Jährige durfte nach seinem sensationellen Triumph bei allen Events der PGA Tour abschlagen und stand als US-Amateur-Gewinner außerdem im Feld des Masters, der US Open sowie der PGA Championship. Er selbst sprach einerseits von der schwierigsten Entscheidung seines Lebens, ließ sich aber von einem "goldenen Ticket" zum Auftakt der Profi-Karriere überzeugen.

Historischer zweiter Titel 

Nach einigen Monaten des Ankommens in der Berufswelt mit nur wenigen Lichtblicken und einigen schmerzhaften Erfahrungen schrieb Dunlap ein weiteres Kapitel seiner Erfolgsgeschichte. Bei der Barracuda Championship, die parallel zur Open Championship über die Bühne ging, setzte er sich dank einer famosen Finalrunde erneut durch. Der Triumph war historisch. Erstmals in der Tour-Geschichte siegte ein Spieler in einer Saison sowohl als Amateur als auch als Profi. 


Dadurch schaffte es Dunlap in die Playoff-Serie des FedExCup, die vergangene Woche mit der FedEx St. Jude Championship in Memphis begann. Während die ehemaligen Kontrahenten aus der Amateurwelt um den US-Amateur-Titel spielten, mischte der Titelverteidiger erneut im Konzert der Großen mit. Am Samstag ging er zusammen mit Scottie Scheffler auf die Runde – und kam dank einer 66 mit drei Schlägen weniger als die Nummer eins zurück ins Clubhaus.

Volle Privilegien für 2025 

„Ich muss mich jede Woche aufs Neue kneifen”, so Dunlap. “Ich sollte diese Woche das US Am spielen, und stattdessen habe ich gerade eine Runde Golf mit Scottie [Scheffler] gespielt. Das war ziemlich cool.“ 


Noch cooler war die Tatsache, dass er sich durch einen geteilten fünften Rang für die BMW Championship in der kommenden Woche qualifizieren konnte, wo nur noch die besten 50 im FedExCup abschlagen werden. Damit einher gehen Startberechtigungen für alle Signature Events der PGA Tour in der kommenden Saison. 

„Ich wusste, was ich in dieser Woche tun musste, damit die Saison weitergeht”, kommentierte er. „Ich hatte so viel Spaß, und es ist eine weitere Woche, in der ich versuche, zu lernen und gut zu spielen.“ 

Die Golfwelt darf gespannt sein, welche Schlagzeilen das Top-Talent im kommenden Jahr und darüber hinaus noch produzieren kann. Eines steht fest: Seine Entscheidung, früher als geplant den Sprung ins kalte Wasser gewagt zu haben, wird er ganz sicher nicht bereuen.