EYM 2024

Top Ten gesichert


27. Juli 2024 , Stefan Bluemer


Das deutsche Team (© Martin Zilka @ photomartini)
Das deutsche Team (© Martin Zilka @ photomartini)

Am Finaltag der European Young Masters spielt das deutsche Team noch einmal stark und sichert sich auf Rang neun den angestrebten Platz in der Top Ten. Bei den Mädchen schafft es Sofia Maier-Borst auf den siebten Platz, bei den Jungen ist Bjarne Murr auf Platz 22 bester Deutscher.

Šajdikove Humence/Slowakei – Christoph Herrmann hatte es angekündigt und Bjarne Murr hat geliefert. Gestern meinte der Bundestrainer noch, dass er dem Youngster Jahrgang 2010 ein noch besseres Ergebnis zutraut. Und tatsächlich verbesserte sich Murr von Tag zu Tag. Am Finaltag brauchte der Spieler des Münchener GC nur 71 (-1) Schläge, machte dabei seine Scorekarte aber richtig bunt. Von Eagle bis Triplebogey war alles vertreten.

Die Berg- und Talfahrt des Bayern war beeindruckend. Nach einem Triplebogey konterte Murr direkt mit zwei Birdies, um dann einen Doppelbogey zu kassieren. Nach zehn Löchern lag Murr so bei vier über Par, hielt auf den letzten acht Bahnen seine Scorekarte aber sauber und drückte den Score noch auf eins unter Par. Lohn für dieses große Kämpferherz ist in der Einzelwertung der 22. Platz.

Michael Mayer vom GC München Valley hatte am Finaltag nicht sein A-Game am Start und rutscht mit einer 77 (+5) auf den 30. Platz ab.

Die beste Einzelplatzierung erreichte Sofia Maier-Borst. Das Talent vom GC St. Leon-Rot zeigte starke Nerven. Auf Loch 1 ging es mit einem Doppelbogey los. Davon ließ sich die Kurpfälzerin aber nicht beeindrucken und musste nur auf Loch 13 ein Bogey notieren. Auf diesem Loch hat sie somit in allen drei Runden  ein Bogey kassiert.
Ansonsten blieb die Karte aber sauber und Maier-Borst drapierte starke fünf Birdies dazu, drei davon aus den Löchern 14 bis 17. Das starke Finish mit der zweiten 70 (-2) in Folge wurde mit dem Sprung um fünf Plätze auf Rang sieben belohnt.
Entsprechend aufgeräumt, aber auch selbstkritisch war die SLR-Athletin nach der Finalrunde: „Wir als Team sowie ich im Einzel habe eine solide Leistung abrufen können. Ich habe mich trotz des Fehlstarts mit einigen Birdies immer wieder zurückgekämpft, was nicht selbstverständlich ist. Trotzdem wissen wir ganz genau, dass noch viel Arbeit vor uns liegt, um in der internationalen Spitze richtig mitzumischen. Auf einem Platz wie diesem, der wirklich viel zulässt, muss ich in der Lage sein, tiefer gehen zu können. Dazu gehört natürlich zum einen, dass man sich diese Fehlstarts nicht erlauben kann, aber definitiv auch, dass mehr Putts zum Birdie fallen. Wir nehmen auf jeden Fall viel Positives aus der Woche mit, werden uns aber jeder individuell auf jeden Fall auch mit den verschiedenen Bereichen auseinandersetzen, um das Beste aus uns rausholen zu können.“

Laura Schedel lieferte eine fast saubere Scorekarte im Recording ab. Nach neun Pars auf der Front Nine ging die Spielerin des GC Schloss Guttenburg mit Birdies auf den Löchern 11 und 15 auf zwei unter Par, kassierte auf Loch 16 aber doch noch einen Bogey. Die 71 (-1) reicht, um um sieben Plätze auf Rang 17 zu klettern. Das Spiel bis zum Grün war bei der Bayerin an diesem Tag nahezu perfekt, aber der Putter war zu kalt und so spiegelte sich die wirklich starke Leistung nicht im Score wider.


Aufgabe erkannt

Bundestrainer Christoph Herrmann war mit dem Ergebnis grundsätzlich nicht total happy, hat aber trotzdem auch viel Gutes gesehen: „Wir stellen uns dauerhaft etwas mehr vor, aber natürlich ist dieses Turnier auch dazu da, um sich weiter zu entwickeln und zu lernen. Heute haben wir erlebt, dass unser Youngster Bjarne Murr in der Lage war, nach vier über Par nach zehn Löchern noch mit eins unter Par reinzukommen. Am Schluss wurde es von Laura Schedel als Caddie unterstützt. Das ist natürlich das, was dieses Turnier einfach auszeichnet und dann wirklich zu dem macht, was es ist: nämlich fantastisch. Gerade auch in dem Miteinander und in dem Umgang zwischen den Jungs und den Mädels, wenn die zusammen da agieren, das sehe ich extrem positiv. Das hat wirklich Bock gemacht. Sophia Maier-Borst hat es heute wirklich gut runtergespielt. Da wäre noch mehr drin gewesen. Bei Laura Schedel wäre am allermeisten drin gewesen. Sie hat gefühlt jedes Grün getroffen, aber leider nicht viel reingeputtet. Da sind wir wirklich insgesamt mit solchen Ansätzen absolut zufrieden, aber grundsätzlich haben wir auch gelernt, was besser werden muss, damit wir mit den Top-Nationen wie Frankreich in Zukunft wieder mithalten können. Platz neun ist sicherlich verbesserungswürdig, aber wir haben auf jeden Fall ganz, ganz viel mitgenommen. Die jungen Spieler haben noch Entwicklungsmöglichkeiten und haben auch wirklich gute Leistungen gebracht. Wir müssen eben, wenn wir international besser sein wollen, in Zukunft wieder nachlegen. Das ist die Aufgabe.“