The Open

Schauffele schafft das Double


21. Juli 2024 , Daniel Dillenburg


Champion Golfer of the Year 2024: Xander Schauffele.
Champion Golfer of the Year 2024: Xander Schauffele. | © Harry How/Getty Images

An einem über weite Strecken spannenden Finaltag bei der 152. Open Championship krönt sich US-Ryder-Cup-Star Xander Schauffele zum Champion Golfer of the Year. Die Claret Jug in Royal Troon ist sein zweiter Major-Titel in diesem Jahr.

Lange Zeit zählte Xander Schauffele zu den besten Spielern auf der Welt, die noch nie ein Major gewinnen konnten. Aus dieser unliebsamen Kategorie hatte er sich mit seinem Sieg bei der PGA Championship im Mai endlich verabschiedet. Nur zwei Monate später folgte Major-Titel Nummer zwei. Der 30-jährige US-Amerikaner mit deutschem Vater setzte sich in einem engen Titelrennen bei der 152. Open Championship dank einer hervorragenden Back Nine im Royal Troon GC durch. Zu Beginn der Finalrunde lagen zwischenzeitlich sieben Spieler innerhalb eines Schlags. Doch die Spitze entzerrte sich im Verlauf der Runde und Schauffele erarbeitete sich mit vier Birdies zwischen den Löchern elf und 16 einen komfortablen Vorsprung.

Fehler erlaubte sich Schauffele, der als Weltranglistendritte ins letzte Major des Jahres gegangen war, an diesem herrlichen Tag an der schottischen Westküste keine. Kontrolliert, mit der Souveränität eines Major-Champions marschierte er zu einer hervorragenden 65 (-6), der besten Runde des Tages, und markierte das Siegerergebnis von -9. Die weiteren Titelanwärter um Justin Rose (England), Thriston Lawrence (Südafrika), Russel Henley und Billy Horschel (beide USA) konnten das Tempo vom gebürtigen Kalifornier nicht mitgehen und fochten ihren eigenen Kampf um Platz zwei aus. Letztlich behielten hier Rose und Horschel die Oberhand und reihten sich dank jeweiligen Birdies auf der 18 bei -7 ein. Lawrence wurde Vierter bei -6. Henley Fünfter bei -5.

 

„Ich dachte, der Sieg bei der PGA würde mir helfen, und das hat er auch“, so Schauffele nach seinem zweiten Major-Erfolg. „Ich hatte dieses Gefühl der Ruhe, eine Ruhe, die ich nicht hatte, als ich noch bei der PGA spielte. Ich habe meinem Caddie Austin Kaiser gesagt, dass ich mich ziemlich ruhig fühle, als ich auf die Zielgerade einbiege, und er sagte, dass er am 18. Tee kurz vor dem Kotzen sei. Ich habe mir einfach gesagt, dass ich den Ball dort hinunterschlagen und weitermachen soll.“ Zum Abschluss wanderte ein unaufgeregtes Par auf die Karte und sein Caddie konnte durchatmen.

Schauffele, der bereits mehr als 50 Millionen US-Dollar auf der PGA Tour verdient hat und für seinen Triumph in Troon 3,1 Millionen erhielt, machte die perfekte Major-Saison aus US-amerikanischer Sicht perfekt. Zum ersten Mal seit 1982 wurden alle vier Majors in einem Jahr von Spielern aus den USA gewonnen (Scottie Scheffler, Masters & Bryson DeChambeau, US Open). Zudem ist Schauffele der erste Spieler seit Brooks Koepka (2018), der in einer Saison zwei Majors gewinnen konnte. Der Major-Knoten ist also mit seinem Erfolg bei der PGA Championship in Valhalla geplatzt. Seine brillante Vorstellung im Finale der Open Championship bescherte ihm nun einen Platz in der Kategorie: Beste Spieler mit mehreren Major-Siegen.


Siem bester Deutscher

Gerne hätte Marcel Siem länger oben mitgespielt. Zur Halbzeit lag der Ratinger unter den Top 20 und durfte sich Hoffnungen auf seine zweite Top-20-Platzierung bei der Open nach 2021 machen. Diese zerschlugen sich allerdings schon in Runde drei, als der 44-Jährige bei brutalen Bedingungen am Nachmittag mit einer 77 (+6) zurückfiel. Im Finale benötigte Siem erneut 77 Schläge und verlor weitere Plätze. Mit einem Gesamtergebnis von +14 beendete Siem die Woche auf dem geteilten 72. Rang.

Mit einer 80 (+9) verabschiedete sich Alex Cejka von den schottischen Fans. Der dreimalige Major-Sieger auf der PGA Tour Champions, der dank seines Erfolgs bei der Senior Open 2023 seinen Startplatz verdient hatte, wurde geteilter 75. bei +15. Doch für Cejka ist der Major-Spaß in Schottland noch nicht beendet. Bereits am Donnerstag, den 25. Juli, tritt der 53-Jährige zur Titelverteidigung in Carnoustie an.

Elite-Team-Germany-Spieler Yannik Paul und Stephan Jäger schafften es nicht ins Wochenende.

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