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Top Ten: Worüber sich Golfer am meisten beschweren


18. Juli 2024 , Felix Grewe


Unzufriedenheit auf der Runde – manchmal mit anderen, oft auch nur mit sich selbst.
Unzufriedenheit auf der Runde – manchmal mit anderen, oft auch nur mit sich selbst. | © golfsupport.nl/David Buono/ism

Golfer sind häufig Nörgler. Worüber sie sich besonders gern und oft beschweren und wie es Ihnen gelingt, Ihre Energie für das einzusetzen, was wirklich wichtig ist.

Golfer sind ein spezielles Volk. Sie finden ständig Gründe, sich vor, während und nach einer Runde zu beschweren – über den Platz, die Mitspieler, das Regelwerk und so viel mehr. Trotzdem kehren sie immer wieder zurück. Weil sie das Spiel eben doch lieben, obwohl es sie zuweilen mit unlösbar erscheinenden Herausforderungen konfrontiert. Unser Autor hat seine Top Ten der häufigsten Aufreger für Sie zusammengestellt. Ob Ihnen die Reihenfolge so gefällt, entscheiden Sie selbst. Sie dürfen sich gern beschweren ...

10) Die Ausrüstung

Wie oft schimpfen wir voller Frust auf den Schläger, mit dem wir unseren Ball gerade zielsicher im Wasser versenkt haben? Schuld bekommt viel zu oft das Material. Obwohl es in den seltensten Fällen wirklich einen Anteil daran hat, dass der Ball sein Ziel nicht erreicht. Was helfen könnte: Eine ehrliche Analyse des eigenen Spiels. Eine kurze Reflexion, warum die Kugel wirklich so scharf nach rechts abgebogen ist. Meist stellt man fest: Am Schläger lag es wirklich nicht...  

9) Das Welthandicap-System

Ein Thema, das viele Gemüter erhitzt. Wir alle haben dazu etwas zu sagen – vom Freizeitspieler, der sich viel zu sehr über sein Handicap definiert bis zum ambitionierten Wettkämpfer. Deshalb werden Sie in kaum einem Club auf der Terrasse sitzen und niemanden über das WHS reden hören. Was helfen könnte: Akzeptieren, dass es nie die für alle perfekte Lösung geben wird.

8) Der Dresscode

Auch ein Dauerthema. Die einen ehren die strengen und konservativen Kleidervorschriften, weil sie schließlich Tradition sind. Die anderen wünschen sich eine zeitgemäße Etikette und das grüne Licht für Jeans und T-Shirt auf der Runde. Gar keine Meinung hat in diesem Fall kaum jemand. Was helfen könnte: Sich weniger mit anderen (und deren Garderobe) beschäftigen und stattdessen mehr auf sich selbst schauen. Wenn sich jeder wohlfühlt in seiner (zweiten) Haut, geht’s doch allen gut. 

7) Die hohen Kosten

Golfer beschweren sich oft und gern über die finanziellen Belastungen, von den teuren Abschlagzeiten bis hin zu den Kosten für Ausrüstung und Mitgliedschaft. Klar ist: Vielerorts sind die Preise in den vergangenen Jahren tatsächlich explodiert. Was helfen könnte: Öfter mal gezielt nach Schnäppchen schauen – die gibt’s auch im Golf. 

6) Langsames Spiel

Ein Daueraufreger. Trödelt die Gruppe vor einem, steigt bei vielen Spielern der Puls. Niemand wartet gern am Abschlag, weil vorn irgendwo im Dickicht Bälle gesucht oder minutenlange Routinen vor dem Schlag praktiziert werden. Warum Golfer so oft so genervt reagieren? Zum einen, weil vielen der Spielfluss wichtig ist, um das Konzentrationslevel zu halten. Zum anderen aber auch, weil es die meisten von uns verlernt haben, geduldig zu sein. Was helfen könnte: Geduld üben! 

5) Schnelles Spiel

Für viele noch unangenehmer als ein schleichender Flight vorn ist eine drängelnde Gruppe hinten. Weil man ständig das Gefühl hat, unter Druck zu stehen und sich beeilen zu müssen. Was helfen könnte: Am nächsten Abschlag warten und die Raser vorbeiziehen lassen – ohne sich zu echauffieren! Lieber den Blick in die Ferne schweifen lassen, tief durchatmen und den anderen ein gutes Spiel wünschen. Sind Sie nicht ohnehin auf dem Platz unterwegs, weil Sie sich hier wohlfühlen?

4) Die Platzbeschaffenheit

Die Herausforderungen eines Greenkeepers sind vielfältig: Sie müssen sich mit wechselnden Witterungsbedingungen beschäftigen, mit immer neuen Erkenntnissen über Nachhaltigkeit und Klimawandel – vor allem aber auch mit schimpfenden Mitgliedern. Die schieben nämlich nur allzu gern ihre verpassten Par-Putts auf das schlecht gemähte Grün. Was helfen könnte: Die Erinnerung daran, dass wir alle auf einer Runde die gleichen Bedingungen vorfinden – ob sie uns nun gefallen oder nicht. 

3) Die Regeln

Oh ja, ein ganz sensibles Thema. Das Regelwerk wird auf nahezu jeder Runde analysiert, diskutiert und viel zu oft auf manchmal seltsame Weise interpretiert. Schwierig wird’s vor allem dann, wenn gleich mehrere Regelpäpste aufeinandertreffen – dann ist Aufregung programmiert. Was helfen könnte: Aus einer Mücke bloß keinen Elefanten zu machen. Besser das Spiel genießen, anstatt minutenlang (oder noch länger) zu debattieren. 

2) Pech 

Fällt Ihnen ein Spielfeld ein, auf dem sich Sportlerinnen und Sportler häufiger über scheinbares Pech beklagen als auf dem Golfplatz? Wenn der Ball eine Grashalmbreite am Loch vorbeikullert oder ein Windstoß die Kugel plötzlich vom Grün rollen und ins Wasser plumpsen lässt – es gibt so viele Chancen, wahres Pech zu erleben. Was helfen könnte: Zu lernen, was sich beeinflussen lässt und was nicht. Und das eine vom anderen zu unterscheiden. 

1) Die eigenen Unzulänglichkeiten 

Natürlich die Nummer eins in diesem Ranking! Was ist schwieriger zu ertragen, als die eigenen Fehler, die so vermeidbar erscheinen und es doch nicht sind? Golfer führen Selbstgespräche, oft und regelmäßig. Manchmal auch laut und meistens harsch im Ton. Der Raum für die eigenen Unzulänglichkeiten ist winzig und führt viel zu oft zu viel zu viel Frust. Was helfen könnte: Die Erinnerung daran, warum wir alle irgendwann einmal angefangen haben mit diesem wunderbaren Sport: Weil er so viel Spaß macht!