The Open 2024

Woods‘ größte Chance?


18. Juli 2024 , Felix Grewe


22 Starts, drei Siege: Tiger Woods schlägt 2024 zum 23. Mal bei der Open Championship ab.
22 Starts, drei Siege: Tiger Woods schlägt 2024 zum 23. Mal bei der Open Championship ab. | © USGA/Kathryn Riley

Die letzten Major-Ergebnisse von Tiger Woods machen wenig Hoffnung auf einen großen Coup des Amerikaners. Und doch gibt es Argumente, warum er bei der Open Championship in Royal Troon besser abschneiden könnte als zuletzt.

Man hat sich mittlerweile an die wilden Spekulationen über Form und Chancen von Tiger Woods gewöhnt, die seit ein paar Jahren zu jeder Major-Vorschau gehören – natürlich auch bei uns auf der Golf.de. Zu groß ist noch immer die Strahlkraft des Amerikaners, zu wichtig ist er für die globale Golfwelt – aus sportlicher aber auch aus wirtschaftlicher Sicht. Blickt man nur auf die Statistiken, erscheint es vermessen, Woods bei der Open Championship (18. bis 21. Juli) ein Abschneiden zuzutrauen, das seinem eigenen Anspruch gerecht werden würde. Beim Masters in Augusta, zum Auftakt der Major-Saison 2024, schaffte er es so gerade ins Wochenende – und wurde dann 60., also Letzter. Bei der PGA Championship scheiterte er am Cut. Woods‘ bestes Ergebnis seit seinem Comeback 2022 – dem wievielten auch immer in seiner faszinierenden Karriere – war der 47. Platz beim Masters vor zwei Jahren. 

Was Woods in Royal Troon helfen könnte

Dennoch findet man Gründe, die Hoffnung machen darauf, dass es diesmal, im Royal Troon Golf Club, besser laufen könnte – zumindest ein wenig. Ein relativ flacher Platz ohne lange Wege vom Grün zum nächsten Abschlag, dürfte ihm gelegen kommen. Auch die langsameren Grüns, die vor allem Erfahrung und Geduld erfordern. Und ein Blick in die Vergangenheit – schließlich gab es schon so viele wundersame Wiederauferstehungen älterer Helden bei der Open Championship. 

Vor 15 Jahren zum Beispiel, vielleicht erinnern Sie sich, hätte Tom Watson beinahe in Turnberry triumphiert – sieben Wochen vor seinem 60. Geburtstag und neun Monate nach einer Hüftoperation. Am Ende unterlag er Stewart Cink im Playoff. Ein Jahr zuvor war es Greg Norman, damals 53 Jahre alt, der als Führender auf die Schlussrunde ging und dann doch nur (oder immerhin) Dritter wurde. Die Open Championship bieten immer wieder ungeahnte Möglichkeiten auch für Männer mit gealterten und geschundenen Körpern, mit tausenden Turnierkilometern in den Knochen. Vielleicht auch für Tiger Woods?

Montgomerie rät Woods zum Abschied

Colin Montgomerie glaubt das nicht. Falls Sie es nicht mitbekommen haben: Die Times of London zitierte „Monty“ kürzlich mit den Worten, dass es für Tiger an der Zeit sei, die Jagd nach dem vermeintlich Unmöglichen aufzugeben. „Für alle Sportler kommt die Zeit des Abschieds, aber es ist sehr schwierig, Tiger zu sagen, dass es soweit ist. Offensichtlich glaubt er immer noch, dass er gewinnen kann. Wir sind da realistischer.“ Kurz darauf ruderte Montgomerie zurück, seine Worte seien aus dem Kontext gerissen worden. Allerdings gab er auch zu Protokoll: „In Pinehurst (Austragungsort der US Open, Anm. d. Red.) schien er keinen einzigen Schlag zu genießen. Man dachte: ‚Was zum Teufel macht er da?‘ Jetzt kommt er nach Troon und wird es auch dort nicht genießen.“

Schauffele: „Möchte, dass er so lange wie möglich spielt“

Anderer sieht das Xander Schauffele. „Egoistisch gesehen möchte ich, dass er so lange wie möglich spielt. Es hilft allen Jungs hier draußen, allein durch die Menge an Zuschauern, die jemand wie Tiger Woods dem Golfsport bringt.“ Schauffele wird sich in den ersten beiden Runden in Royal Troon ein besonders gutes Bild von Woods‘ Form beim letzten Major-Turnier des Jahres machen können – die beiden bilden zusammen mit Patrick Cantlay einen Flight. Ob Sie sich auch am Samstag und Sonntag noch auf dem Platz begegnen ist ungewiss ...
 

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