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Ein Sieg mit angenehmen Folgen


1. Juli 2024 , Thomas Fischbacher


Sieger nach Stechen: Marcel Siem
Sieger nach Stechen: Marcel Siem | © Andrew Redington/Getty Images

Marcel Siem hat es wieder getan. Der Deutsche sichert sich durch den Triumph in Italien einen stolzen Scheck und klettert in den Ranglisten.

Was für ein dramatischer Sieg! Marcel Siem hat die Italian Open gewonnen. Der 43-Jährige rettete sich mit einem spektakulären Birdie auf dem 72. Loch ins Stechen, um sich dank einer weiteren Unterspielung auf der 18 gegen Tom McKibbin durchzusetzen. 

Es war der sechste Sieg des Deutschen auf der DP World Tour in den vergangenen 20 Jahren. Zuvor war der Rheinländer mit Wohnsitz auf Mauritius bei der Dunhill Championship 2004, der Open de France 2012, der Trophée Hassan II 2013, dem BMW Masters 2014 und der Indian Open 2023 erfolgreich.

Für seinen Sieg erhält Siem stolze 516.774 Euro an Preisgeld. Das Turnier im Adriatic Golf Club Cervia bei Milano Marittima war mit 3,25 Millionen Dollar dotiert. 


Erstaunlich in der Woche an der Adriaküste: Siem spielte die ersten Neun fehlerfrei mit 14 unter Par, während er es auf den Back Nine nur am Freitag unter Par schaffte. Seine Bilanz auf den Bahnen zehn bis 18: +4.

Nun zweitbester Deutscher 

Der Sieg hat natürlich auch in den Ranglisten positive Folgen: Im Race to Dubai geht es vom 126. auf den 31. Rang, in der Weltrangliste klettert er von Position 225 auf 129

Damit ist Siem nach Stephan Jäger (42.) der zweitbeste Deutsche im OWGR. Es folgen Matti Schmid (134) und Yannik Paul (150).

Für den Ratinger geht es nun mit Rückenwind zur BMW International Open. Als Sohn der ehemaligen Wirtsleute fühlt sich der Routinier in München-Eichenried fast schon wie zu Hause.

Die Italian Open ist das zweitälteste Turnier im Kalender der DP World Tour nach der Open de France – Siem hat nun bei beiden bereits gewonnen.

Vierter Start nach Hüft-OP

22 Fuß (6,7 Meter) entfernt von der Fahne lag Siems Ball auf dem 72. Loch. Der Putt zum Birdie fiel. Die Wahrscheinlichkeit für Treffer aus dieser Distanz auf der PGA Tour beträgt übrigens circa zwölf Prozent.

 

Der Deutsche spielte nach seiner Hüft-Operation im Februar erst sein viertes Turnier. Nach zwei verpassten Cuts hatte er beim Scandinavian Mixed wieder aufsteigende Form gezeigt.

Bei seinem Comeback in Belgien gab er zu, sich wie ein 80-Jähriger gefühlt zu haben, als er erstmals wieder am Abschlag stand.

Mit 21 Jahren war Tom McKibbin, Siems Gegner im Playoff, noch nicht einmal halb so alt wie der spätere Sieger.

Zwei Mal hatte Siem in den vergangenen drei Jahren seine Tour-Karte verloren. 2021 kämpfte er sich über die Challenge Tour zurück, 2022 gelang die Qualifikation über die Q-School.

Bei drei seiner sechs Siegen musste Siem ins Stechen: 2004 setzte er sich gegen Grégory Havret und Raphael Jacquelin durch, 2014 hatten Alex Levy und Ross Fisher das Nachsehen und nun muss sich McKibbin mit dem zweiten Rang begnügen. Dabei beendete Siem alle drei seiner Playoff-Auftritte mit einem Birdie.