AK 30
De Heuvel und Wiedergrün holen ihre dritten Titel
30. Juni 2024 , Christopher Tiess
Die Deutschen Meisterschaften der AK 30 enden mit starken Leistungen der Altmeister: Rachel de Heuvel (GC Olching) holt ihre dritte deutsche Jungsenioren-Meisterschaft in Folge. Und Stefan Wiedergrün (Frankfurter GC) erkämpft seinen insgesamt dritten Titel.
Die Deutschen Meisterschaften der Jungsenioren sind beendet. Und was für eine Schlussphase war das mal wieder! Bei den Damen fühlte es sich wie eine Neuauflage des Finales von 2023 an, als Rachel de Heuvel (GC Olching) ihren Titel am Ende knapp gegen eine starke Alena Oppenheimer (Stuttgarter GC Solitude) und die auftrumpfende Nina Birken (GC Hösel) verteidigen konnte.
Erinnerungen an das Vorjahr
Und tatsächlich war der Spielverlauf gerade zwischen de Heuvel und Oppenheimer so eng, wie man es sich als golfbegeisterter Zuschauer nur wünschen kann. In der Frühphase der Finalrunde gab die Olchinger Spielerin fast ihren gesamten Vorsprung von sechs Schlägen ab. Nach Bahn 12 standen die beiden Kontrahentinnen sogar schlaggleich. Erst nach Oppenheimers Doppelbogey an Bahn 16 gelang es de Heuvel endgültig, sich das notwendige Bisschen abzusetzen. Oppenheimer sah sich nun im Zugzwang und ihr resultierendes Bogey an Bahn 17 zahlte weiter auf das Konto der amtierenden Meisterin ein.
An der 18 spielen alle drei Athletinnen des Führungs-Flights ein Birdie. Und Rachel de Heuvel kann ihren Titel zum zweiten Mal erfolgreich verteidigen. Drei Schläge Vorsprung waren es am Ende - und das Resultat für die Spielerin aus dem Norden Münchens lautet 215 Schläge (+2). Dabei spielte sie Runden von 70, 70 und 75 Schlägen. Damit ist sie nun Meisterin der Jahre 2022, 2023 und 2024.
Alena Oppenheimers Angriff auf die Spitze bleibt zwar erneut unbelohnt. Dennoch ist das Turnier für die Hessin ein Erfolg: Mit der Vizemeisterschaft verbessert sie ihr Vorjahresergebnis um einen Platz. Sie beendet das Turnier mit Runden von 73, 73 und 72 Schlägen sowie einem Gesamtergebnis von 218 Schlägen (+5).
Einmal nervös bitte
Auch der dritte Platz bleibt innerhalb der Führungs-Spielgruppe. Julia Neumann (G&LC Berlin-Wannsee) beendet das Turnier mit ihren 219 Schlägen (+6) denkbar knapp hinter Oppenheimer, kann sich aber dennoch über ein hochverdienstes Edelmetall freuen. Erst mit etwas Abstand von sieben Zählern folgt das Hauptfeld, angeführt von Deborah Wehle (GC Hamburg-Walddörfer) und Maria Anetseder (GC Starnberg), die ihrerseits eine wahrlich kurze Anreise hatte.
Die frisch gebackene Dreifach-Meisterin Rachel de Heuvel zieht ein Fazit: „Es war wirklich brutal. Ich war extrem nervös - das kenne ich nicht von mir. Aber die Anspannung hat sich so ausgewirkt. Alena hat ein unfassbares Golf gespielt und ist verdient rangekommen. Zum Schluss hin musste sie auf Risiko gehen - das hat sich jedoch nicht auszahlt. Ich hatte zu dem Zeitpunkt die etwas bessere Ausgangslage und habe daher versucht, einfach solides Golf weiterzuspielen.
Das Meisterschafts-Triple ist der Wahnsinn. Das ist vollkommen surreal. Ich weiß auch noch gar nicht, was ich damit anfangen soll. Ich bin sprachlos - und das kommt bei mir wirklich selten vor. Ich möchte auf jeden Fall sagen: es waren so viele Helfer draußen auf dem Platz. Was der GC Feldafing hier auf die Beine gestellt hat, war schon cool. Das muss man sehr hoch anrechnen. Vielen Dank dafür!“
Finaltag DM AK 30 GC Feldafing
Favoritensterben in der Herrenabteilung
Bei den Herren zeigte sich ein etwas anderes Bild. Hier ging Kevin Boyer (GC am Reichswald) mit drei Schlägen Vorsprung auf die Finalrunde. Doch sowohl er als auch der von Rang zwei gestartete Robert Wibbels (GC Feldafing) mussten kräftig Federn lassen. Sie fielen nicht einfach nur aus dem Titelrennen. Wibbels musste sogar um eine Top-Ten-Platzierung fürchten. Boyer gelang an der Abschlussbahn noch ein spätes Eagle und er katapultierte sich zurück auf das Podium.
Für den Heimspieler Robert Wibbels, der erst vor drei Jahren vom Hamburger GC in Richtung Starnberg zog, wird es am Ende Platz acht. Und der neue Deutsche Meister? Der kommt vom Frankfurter GC und heißt Stefan Wiedergrün. Mit vier Schlägen Rückstand auf die Führung ist er in die Finalrunde gestartet - und mit stolzen vier Schlägen Vorsprung steht er nun ganz oben auf dem Treppchen. Nach seinem Erfolg im GC Hanau-Wilhelmsbad im Jahr 2022 holt sich der Hesse seinen Titel nun zurück und leistet der seitdem ungeschlagenen Meisterin der AK 30 Damen erneut Gesellschaft. Die Sieger von 2022 stehen erneut ganz oben.
Dabei war Wiedergrüns Ausgangslage im Jahr 2022 eine ganz andere als heute. Damals ging er mit einem deutlich besseren Trainingsstand in das Turnier - das verlorene Stechen im Jahr 2021 ärgerte ihn einfach zu sehr. Dieses Mal war er nach eigener Einschätzung bei Weitem nicht so gut vorbereitet. Aber am Ende war all das kein Problem. Mit Runden von 72, 67 und 68 Schlägen (207;-6) holt er Gold.
Silber drei - Bronze null
Stefan Wiedergrün resümiert: „Es gibt Tage, da sind die verrücktesten Dinge möglich. Heute morgen hab ich gedacht: wir spielen um die Vizemeisterschaft. Aber dann kommt doch das eine oder andere zusammen. Hätte Kevin frühe Birdies gemacht, wäre der Sack komplett zu gewesen. Da wüsste man ja gar nicht mehr, wo man noch so viele Schläge aufholen soll. Und es gab auch gar keinen Anlass, zu denken, dass Kevin bei seiner Führung etwas einreißen lässt.
Aber nach zwölf Bahnen lag ich dann doch vorne. Und ich dachte: wenn ich die 13 und 14 überstehe, hab ich eine Chance. Für mich war am Ende tatsächlich vor allem die Frage, wie die vor mir spielen. Ich hab dann irgendwann gesehen, ich liege in Führung. Und ja, wenn Du gewinnst, fühlst Du Dich immer gut. Vor allem freue ich mich, dass es mit der dritten Meisterschaft so früh schon geklappt hat.“
Der zweite Rang war heiß umkämpft - vielleicht sogar stärker umworben als Rang eins. Am Ende wird er geteilt von Max Eichmeier (Stuttgarter GC Solitude), Lokalmatador Anton Steinbeck (GC Feldafing) und Kevin Boyer, den viele schon als Sieger gehandelt haben. Alle drei beenden das Turnier mit 211 Schlägen (-2). Einen Achtungserfolg konnte zudem Daniel Schmieding (Münchener GC) verbuchen. An Bahn 10 gelang ihm auf der Abschlussrunde ein Ass. Was das Ganze allerdings besonders macht: Die Bahn 10 ist ein 279 Meter langes Par 4!
So geht im GC Feldafing das zweite Jahr in Folge eine nationale Meisterschaft zu Ende. Und wer weiß, welches Turnier der Club am Starnberger See in der Saison 2025 ausrichten wird.
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