Wetterwarnung
Weltblitzschutztag: Tipps und Verhaltensregeln bei Gewitter
28. Juni 2024 , Sebastian Burow
Wir nehmen den Der Weltblitzschutztag am 28. Juni zum Anlass und geben wichtige Tipps, wie Sie sich bei einem Gewitter verhalten sollten.
Am 28. Juni 2011 starben in Uganda, Afrika, 18 Kinder bei einem Blitzeinschlag in ein Schulgebäude, bei dem ein Blitzschutzsystem fehlte. Dieser Anlass führte dazu, verstärkt auf die Gefährdung durch Blitze, richtiges Verhalten bei Gewitter und Schutz durch Blitzschutzsysteme hinzuweisen. Ab Juni 2016 wurde der Weltblitzschutztag eingeführt, ausgehend von Afrika in Asien, USA und nun auch Europa. Organisationen wie der VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V.), VDB (Verband Deutscher Blitzschutzfirmen e.V.) sowie Blitzschutz-Unternehmen unterstützen diese Aktion, um weitere Todesfälle durch Blitzschlag zu vermeiden und die Sicherheit für Unternehmen und Gebäudebesitzer bei Gewitter zu erhöhen.
Wir nehmen dies zum anlass, Sie umfangreich zu informieren. Viele Golfer nehmen Gewitterwarnungen auf die leichte Schulter und wagen sich trotz annähernden Unwetters auf den Platz. Oder wollen „noch eben geschwind“ die letzten drei Bahnen zu Ende spielen. Dabei spielen sie nicht nur um einen guten Score, sondern auch mit ihrem Leben.
Jedes fünfte Blitzopfer ist Golfer
Eine statistische Auswertung in den USA belegt, dass jeder fünfte Blitztote in den Staaten beim Einschlag Golf gespielt hat. Denn auch wenn das Gewitter noch einige Kilometer entfernt ist, kann sich ein Blitz schnell verirren und vor dem eigentlichen Unwetter auf dem Platz einschlagen.
Bei einem Wettspiel unterbricht die Spielleitung bei drohendem Gewitter ein Turnier meist frühzeitig, um kein unnötiges Risiko einzugehen. Wenn das Horn ertönt, sind Sie verpflichtet, das Spiel augenblicklich zu unterbrechen - und nicht erst nach dem nächsten Schlag. Es liegt aber auch in der Verantwortung des Spielers, wenn er Blitzgefahr als gegeben ansieht, sein Spiel nach eigener Einschätzung der (potentiellen) Gefahr zu unterbrechen. Diese Gestattung durch die Regeln gilt immer.
Auf den professionellen Touren hat die Organisation meist Kontakt zu mehreren Wetterdiensten und ruft schon beim geringsten Anzeichen eines Gewitters vorsorglich die Spieler zurück ins Clubhaus.
Auf privaten Runden müssen immer Sie selbst entscheiden und sollten vorausschauend handeln und der gefährlichen Situation eines Gewitters aus dem Weg gehen. Bei jährlich zwei Millionen Blitzen in Deutschland - die meisten davon im Juni - sollten Sie genau wissen, wie Sie sich bei einer Unwetterwarnung verhalten müssen. Kinder haben meist keine Einschätzung für Gefahren. Deshalb weisen Sie sie auf ein Gewitter hin, wenn Sie Kinder auf dem Platz sehen.
Agieren Sie eigenverantwortlich
Nach den offiziellen Golfregeln dürfen Sie jederzeit eine Runde, egal ob privat oder Wettspiel, unterbrechen, sobald Sie Blitzgefahr als gegeben ansehen. Das „dürfen“ sollte allerdings durch „müssen“ ersetzt werden.
Denn der Blitz schlägt vorzugsweise in die höchste Erhebung ein. Und das ist auf den freien Flächen eines Platzes meist der Golfer. Aber selbst auf einem bewaldeten Parkland-Kurs ist die Gefahr damit alles andere als gebannt. Ignorieren Sie den Spruch „Buchen sollst du suchen“. Denn selbst von einem Baum kann die Spannung auf den nahe stehenden Golfer überspringen.
Dritter Risikofaktor sind die gespielten Eisen. Zwar erhöhen sie nicht die Chance, getroffen zu werden. Bei einem Blitzeinschlag führen sie allerdings zu massiven Verbrennungen. Golfcarts, Elektrocaddys, Schläger, Schuhe mit den selten gewordenen Stahlspikes, selbst Handys sind bei Gewitter gefährliche Gegenstände, die man besser nicht in Körpernähe haben sollte. Also weg mit der Golfausrüstung; die kann unter einem Busch das Gewitter überdauern. Menschen sollten sich einige Meter entfernen und sich anderweitig unterstellen.
Vorsorge besser als Nachsorge
Am besten bringen Sie sich nicht in Gefahr und brechen die Runde frühzeitig ab. Oder gehen bei einem drohenden Gewitter gar nicht erst auf den Platz. Deshalb sollten Sie sich stets über die Wetterlage über Ihrem Golfplatz informieren. Dafür gibt es im Internet zahlreiche Seiten sowie Apps fürs Smartphone. Einige davon bieten sogar einen eigenen Gewitterwarn-Service an. Eine Empfehlung wären Service und App von DGV-Partner UBIMET. Zahlreiche Golfclubs nutzen professionelle Warnsysteme, wie das Angebot von UBIMET (www.ubimet.com/consumer-brands/morecast/).
- Plakat Gewitter im DGV-Serviceportal: https://serviceportal.dgv-intranet.de//files/pdf2/a2202026-plakat_gewitter_a3.pdf
- Merkblatt Golf und Gewitter im DGV-Serviceportal: https://serviceportal.dgv-intranet.de/files/pdf2/merkblatt-golf-und-gewitter.pdf
Verhalten bei Gewitter
Sollten Sie einmal in die unglückliche Situation geraten, auf dem Platz von einem Gewitter überrascht zu werden, hier einige Tipps für das richtige Verhalten:
- Wenn das Gewitter noch einige Kilometer entfernt ist - zwischen Donner und Blitz sind 30 Sekunden Abstand -, begeben Sie sich sofort in Sicherheit (z.b. Clubhaus oder Blitzschutzhütte), lassen Sie die Golftaschen, Trolleys und Schläger zurück, meiden Sie exponierte Stellen und halten Sie Abstand zu alleinstehenden Bäumen oder kleineren Baumgruppen.
- Wenn das Gewitter bereits fast über dem Platz ist, sollten Sie in die Hocke gehen und Abstand zu Ihren Mitspielern sowie nahe stehenden Bäumen halten. Als Faustregel gilt: Die Zeit (in Sekunden) zwischen Blitz und Donner geteilt durch drei ergibt die Entfernung des Gewitters in Kilometern.
- Dass sich ein Gewitter verzogen hat, können Sie erst mit Sicherheit sagen, wenn seit mindestens 30 Minuten kein Donner mehr zu hören war.