Tour-Vorschau

Langers historische Titelverteidigung


25. Juni 2024 , Daniel Dillenburg


Hofft auf weitere US-Senior-Magie in dieser Woche: Bernhard Langer.
Hofft auf weitere US-Senior-Magie in dieser Woche: Bernhard Langer. | © Patrick McDermott/Getty Images

Bernhard Langer versucht an einem besonderen Ort seinen historischen 46. Titel zu verteidigen. Außerdem sind etliche deutsche Golf-Stars in der Schweiz, Italien sowie Michigan am Start. Die Tour-Vorschau:

PGA Tour Champions: US Senior Open Championship

Newport CC, Rhode Island, 27. bis 30. Juni

Ein Jahr nach einem historischen Sieg zieht es die US Senior Open an einen historischen Ort: Erstmals findet das Senioren-Major im Newport CC, einem der fünf Gründungsclubs der USGA, statt. Bernhard Langer tritt als Titelverteidiger an, nachdem er vor zwölf Monaten Geschichte schrieb. Der Deutsche gewann seinen 46. Titel auf der PGA Tour Champions – Rekord. Für Langer war es gleichzeitig der zweite Erfolg bei der US Senior Open nach 2010. Mit seinen 65 Jahren wurde er zudem der älteste Champion einer USGA-Meisterschaft.

„Es fühlt sich großartig an“, sagte Langer damals. „Es hat lange gedauert, aber ich bin sehr, sehr glücklich. Ich hätte nie gedacht, dass es bei der US Senior Open passieren würde, aber ich freue mich sehr, dass der Rekord von 46 Siegen in dieser Woche zustande gekommen ist.“ Nur allzu gerne würde er seinen Rekord in dieser Woche ausbauen. Das Layout auf Rhode Island kommt ihm jedenfalls entgegen. Es wird sehr auf die Präzision vom Abschlag ankommen – weniger auf die Länge. Zu den Top-Favoriten zählt Langer auch aufgrund seiner jüngsten Verletzung aber nicht. Dafür ist die Konkurrenz zu stark.


Zu nennen sind hier allen voran die Engländer von der LIV Golf League, Richard Bland und Lee Westwood sowie die erfahrenen Champions-Recken Steve Stricker und Padraig Harrington. Bland konnte in diesem Jahr bereits ein Major gewinnen. Das andere ging an den US-Amerikaner Doug Barron. Die US Senior Open ist das dritte Champions-Major des Jahres. Seit 1980 wird die USGA-Meisterschaft für die besten Senioren der Welt ausgetragen. 36 unterschiedliche Austragungsorte übernahmen bereits die Gastgeberrolle. Wer in Newport CC gewinnt, tritt in die Fußstapfen von Legenden wie Tiger Woods oder Annika Sörenstam. Beide konnten auf dem von William F. Davis designten Platz bereits gewinnen.

Neben Langer ist mit Alex Cejka ein weiterer Deutscher bei dem mit vier Millionen US-Dollar dotierten Event am Start.

Ladies European Tour: Swiss Ladies Open

Golfpark Holzhausern, Schweiz, 28. bis 30. Juni

Von einem Event mit einem deutschen Titelverteidiger zu einem anderen Event mit einer deutschen Titelverteidigerin. Anders als Langer bei der US Senior Open, tritt Alexandra Försterling in der Schweiz aber nicht zu ihrer Titelverteidigung an. Die National-Team-Germany-Spielerin, seit Montag offiziell für Olympia in Paris qualifiziert, gönnt sich eine Pause, nachdem sie zuletzt beim Major in Washington am Start war. Die Konkurrenz wird Försterlings Abwesenheit bei der Swiss Open nur bedingt bedauern. Immerhin gewann die Berlinerin zuletzt beide LET-Events, die sie mitspielte. Für alle Teilnehmerinnen steigen die Siegchancen also erheblich, wenn die 24-Jährige nicht dabei ist.


Försterling fehlt, dafür schlagen etliche andere deutsche Titelhoffnungen im Golfpark Holzhausern ab: Sophie Witt, Laura Fünfstück, Patricia-Isabel Schmidt, Leonie Harm, Carolin Kauffmann, Verena Gimmy, Leticia Ras-Anderica, Lara Ok und Sandy Voss bilden das deutsche Aufgebot am Zugersee, südlich von Zürich. Witt hat sehr gute Erinnerungen an das Turnier, fand sie sich vergangenes Jahr doch mitten im Titelkampf mit Tour-Kollegin Försterling wieder. Am Ende wurde sie geteilte Dritte. Auch Fünfstück überzeugte als geteilte Elfte. Wie bereits in der Vorwoche in Tschechien geht es auch in der Schweiz um insgesamt 300.000 Euro Preisgeld.

DP World Tour: Italian Open

Adriatic Golf Club Cervia, Italien, 27. bis 30. Juni

Die DP World Tour setzt ihren European Swing fort. Die Italian Open ist das letzte Event vor der BMW International Open Anfang Juli in München. Entsprechend wollen sich einige Deutsche in Schwung bringen für das anstehende Heimspiel-Highlight im Süden Deutschlands. Das letzte Mal, dass ein Deutsche die italienische Meisterschaft gewinnen konnte, liegt schon eine Weile zurück. Bernhard Langer holte 1997 seinen zweiten Italian-Open-Titel. Neben der deutschen Legende konnten weitere Golfgrößen wie Peter Thomson, Tony Jacklin oder Sam Torrance das 1925 erstmals ausgetragene Event gewinnen.

So viel Geschichte die Meisterschaft hat, so wenig Erfahrung hat der diesjährige Austragungsort als Tour-Gastgeber. Nach drei Jahren im Marco Simone Golf & Country Club zieht es die Italian Open erstmals in den Adriatic Golf Club Cervia. In den letzten neun Monaten wurden alle Bunker des Platzes komplett erneuert und auf hohem Niveau umgestaltet. Ein großer Spaß dürfte die 18 werden, ein kurzes Par 4, das die meisten Spieler vom Abschlag aus angreifen werden.


Zurück zu den deutschen Titelhoffnungen: Diese liegen in dieser Woche auf den Schultern von Marcel Siem, Yannik Paul, Nick Bachem (oben im Video), Hurly Long, Marcel Schneider, Maximilian Rottluff, Nicolai von Dellingshausen, Jannik de Bruyn und Freddy Schott. Außer für von Dellingshausen und de Bruyn ist es für alle die Generalprobe für die BMW International Open. Der geteilte Fünfte der vergangenen Italian Open, Maximilian Kieffer aus dem Elite Team Germany, präferiert eine freie Woche, bevor es nach München geht. Insgesamt geht es in Italien um 3,25 Millionen US-Dollar Preisgeld. Zu den Top-Favoriten zählt unter anderem Patrick Reed, der per Einladung ins Feld rutschte.

LPGA Tour: Dow Championship

Midland Country Club, Michigan, 27. bis 30. Juni

Eine besondere Woche steht auf der LPGA Tour an. Bei der Dow Championship spielt nämlich nicht jede für sich. Im Midland Country Club messen sich insgesamt 72 Teams und suchen das beste LPGA-Duo über 72 Löcher. Dabei finden zwei Runden im Foursome und zwei im Fourball statt. Alles im Zählspiel wohlbemerkt. Sechs der 72 Teams haben einen deutschen Anstrich. Olivia Cowan spielt mit Stephanie Kyriacou, Polly Mack (unten im Video) mit Celine Borge, Sophia Popov mit Pernilla Lindberg, Sandra Gal mit Maude-Aimee Leblanc, Esther Henseleit mit Gabriela Ruffels und Aline Krauter mit Cydney Clanton. Ein richtig gutes Team gaben Mack und die Norwegerin Borge im vergangenen Jahr ab, als sie geteilte Dritte wurden. Auch Krauter war 2023 am Start, verpasste aber den Cut.


Während es bei der Dow Championship um insgesamt drei Millionen US-Dollar geht, können bei dem Team-Event keine Punkte für das Rolex Ranking gesammelt werden. Dies hält einige Topstars nicht davon ab, nur eine Woche nach der Women’s PGA Championship in Michigan abzuschlagen. Unter anderem bilden Lexi Thompson und Brooke Henderson ein Team, genauso wie Celine Boutier und Yuka Saso. Weitere interessante Duos: Rose Zhang/Alexa Pano, Lydia Ko/Danielle Kang, Charley Hull/Georgia Hall und Ruoning Yin/Atthaya Thitikul. Titelverteidigerinnen sind Elizabeth Szokol und Cheyenne Knight.

Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:

PGA Tour: Rocket Mortgage Classic
Detroit Golf Club, Michigan, 27. bis 30. Juni

Stephan Jäger und Matti Schmid

Epson Tour: Dream First Bank Charity Classic
Buffalo Dunes Golf Course, Kansas, 28. bis 30. Juni

Sophie Hausmann und Isi Gabsa

LET Access Series: MoreGolf Mastercard Open
Varberg Golf Klubb, Schweden, 27. bis 29. Juni

Leonie Wulfers, Sarina Schmidt und Helen Tamy Kreuzer

Challenge Tour: Le Vaudreuil Golf Challenge
Golf PGA France du Vaudreuil, Frankreich, 27. bis 30. Juni

Tim Tillmanns, Velten Meyer, Marc Hammer, Philipp Katich, Timo Vahlenkamp und Christian Bräunig